DOCH! Du hast sehr viel gemacht!

- Du hast beschlossen, dass es so nicht weitergehen soll
- Du hast den Mut gefunden, dich zu "outen"
- Du hast Müllsäcke gekauft
- Du hast Müll eingepackt
- Du hast Müll entsorgt
- Du hast dir Gedanken gemacht, wie du dein Vorankommen weiter organisieren willst (Mülldeponie - Auto - Kosten)
- Du hast darüber geschrieben
Und das alles, während du die ganze Zeit unter immensem Stress und Druck stehst UND ein Wahnsinns-Gefühlschaos durchlebst.

"So gut wie nix" - im Vergleich zu...ja, zu was? Zu irgendwelchen ewig zurück liegenden Leistungen oder im Vergleich zu anderen Leuten.
BITTE vergleiche dich nicht damit. Du bist im Ausnahmezustand, in einer Extremsituation. Wenn du unbedingt mit irgendwas vergleichen möchtest, dann vergleich doch mit vorgestern oder letzter Woche oder letztem Monat, als du GAR NIX machen konntest, weil es irgendwie (noch) nicht ging. Dann siehst du: Es IST ein Fortschritt! Rede dir das nicht klein. Mach es groß! Selbst wenn du nicht ganz davon überzeugt bist, klopf dir selbst auf die Schultern und sag dir (laut oder leise oder in Gedanken während deiner Belohnungsfluppe) HEUTE WAR EIN VERDAMMT GUTER TAG!

Wenn du Lust hast, dann spiel doch morgen (Sonntag) ein mal folgendes Spielchen: "In zehn Minuten stehen die Handwerker vor der Tür. Was ist das Schlimmste/Peinlichste/Ekligste, das die auf gar keinen Fall sehen oder riechen dürfen?" Du darfst mit den Sachen machen, was du willst - verstecken, wegwerfen, tarnen oder tatsächlich saubermachen - so lange, bis die zehn Minuten um sind. Doch statt, dass die Handwerker wirklich kommen, belohnst du dich mit einer Pause und dem wohligen Gefühl: "Ey, ganz egal, ob die jetzt gekommen wären, das allerekligste, schlimmste, peinlichste ist auf jeden Fall schon mal weg."
Und das Beste ist: Du hättest dann noch mal zehn Minuten für das Zweitschlimmste, Zweitpeinlichste, Zweitekligste...wahrscheinlich gelingt es dir auf diesem Wege nicht, den IKEA-Katalog nachzustellen. Aber vielleicht schaffst du es, den "Scham-und-Ekelfaktor" innerhalb weniger Tage zumindest so weit zu reduzieren, dass du jemanden reinlassen kannst, ohne im Boden versinken zu wollen.

Was das Leergut angeht, muss ich Euch hier echt alle mal beruhigen. Meine bessere Hälfte arbeitet bei eienr großen Handelskette und hat auch mit dem Leergut zu tun, insbesondere jetzt, wo die Leute wieder Überwinterungsvorräte kaufen und bei der Gelegenheit gleich den Flaschencontainer in der Wohnung leeren.
Keiner und, ganz ehrlich, echt keiner von uns, wird jemals an die Personen rankommen, die mir mein Freund dann gelegentlich halb ächzend, halb belustigt schildert. Da zieht nicht mal mehr eine Party- Ausrede was, wenn da Flaschen bei sind, wo es die Firma schon 2000 nicht mehr gab.
Ein Herr brachte einmal eine ungeheure Menge Flaschen. Automat kaputt (hätte eh zweimal geleert werden müssen bei der Menge) also von Hand angenommen. Nach einer Stunde zählen bekommt er seinen Bon, schaut drauf und schreit herum, da fehle eine Flasche, er habe zu Hause GANZ GENAU nachgezählt. Zur Verdeutlichung - wir reden von einer Anzahl Flaschen, die sich schon langsam dem vierstelligen Bereich annäherte ...
Ich glaub das geht bei 50 m² nicht mal, wenn man die Dinger presst und drauf schläft ;-).

Kay