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Still Messie and alive
Liebes Forum, dank einer Erinnerungsmail schreibe ich hier gern wieder. Das letzte habe ich mich vor allem mit meinen finanziellen Aspekten beschäftigt und meiner Beziehungsfähigkeit. Ich stecke da noch mittendrin, aber ich bin echt um ganze Ecken weitergekommen. Hab verschiedene Karten abgemeldet, bezahlt, zerschnitten. Einkaufskarten, Kreditkarten. So wird der Rahmen einfach überschaubarer. Anderes, wie das Einschränken beim Einkaufen hat nur marginal geklappt. Ich konnte aber blöde Gewohnheit ablegen über die ich jetzt nicht schreiben werden.
Eine Beziehung zu einer Frau ist am Wachsen. Vorher war es ein komm her, geh weg Spiel. Nun wird es zu etwas authentischerem, ehrlichem. Ob das so bleibt, keine Ahnung. Ob und wie das weitergeht, weiss ich auch nicht. Wachstum und Heilung sehe ich aber, bei beiden.
Nun zum Thema Messie: ich komme da einfach nicht vorwärts. Mittlerweile habe ich eine Person die mir beim Aufräumen hilft. Leider ist das nach ein paar Tagen aber wieder alles beim Alten und das zeigt mir noch mehr als vorher wie gestört, blockiert oder einfach nur untrainiert ich in diesem Bereich bin. Das einfachste fällt mir am schwersten. Das nötigste mache ich gerade so. Wäsche für die Arbeit waschen, aufhängen und packen. Für die Dienstreisen. Oder Rechnungen bezahlen, mittlerweile wieder auch Mahnungen. Ich sehe mich also wieder ganz am Anfang. Ich hätte mir eine 12 Schritte Gruppe auch hier gewünscht, wie ich das für meine Beziehungsfähigkeitsverbesserung (slaa) oder meine Finanzen (DA) hab. Die anonymen Messies soll es ja mal in Frankfurt am Main gegeben haben, ich krieg aber keine Meetings von denen heraus. Auch mein Beten zur höhren Macht Jesus Christus wie ich ihn erfahren darf jeden Tag neu scheint hier nicht zu wirken. In anderen Bereichen wirkt das wie ein Wunder. Ich wollte ein paarmal dinge machen wegen denen ich zu slaa gehe (sex and love addicts anonymous/ DA sind debtors anonymous also anonyme Schuldenmacher), die wurden wie durch ein Wunder vereitelt. Ich konnte die Örtlichkeiten dafür nicht aufsuchen, die Clubs. Einmal fuhr die S Bahn nicht weiter, einmal wollte ich gezwungenermaßen einen Leihwagen nehmen und hätte da hinfahren können damit, da traf ich jemand der mich bis nach hause mitnahm von der arbeit und ich habe ihm zugesagt aus Bequemlichkeit und auch um Geld zu sparen und bin wieder nicht dahin. Ich kann mich zwar nicht darauf verlassen, aber bisher waren es echt Wunder.
Aber der Messie in mir ist da. Ich bringe es nicht fertig alte Zeitungen wegzuwerfen, aus Bequemlichkeit, oder weil ich sie noch zu brauchen meine. Abläufe vor allem wo mehrere Dinge nacheinander gemacht werden müssen, scheinen mir unmöglich. Wäsche waschen, trocknen, sortieren, zusammenlegen. Das ist mir irgendwie zuviel. Kriege ich nicht hin. Waschen ist ja okay, trocknen geht auch noch gerade so, oft einen Tag später aus der Maschine geholt oft; aber das noch sortieren, zusammenlegen, in den Schrank. Ich denke schon vorher, im Schrank weiß ich nicht wohin damit. Genau wie beim Spülen. Das Spülen mache ich alle paar Tage; wenn es sein muss, kein Geschirr mehr da ist einfach. Aber das dann wegzuräumen, ne. das kriege ich nicht gebacken. Wohin bloß. Der Platz ist nicht da. Bei meiner Arbeit ist alles vorstrukturiert. Da kommt das hin, da dies. Da klappt es u. a. aufgrunddessen. Es ist alles vorgegeben, wie lange wir zeit haben, so ziemlich alles. Ich bin unter Kontrolle. Es ist zeitlich vorstrukturiert. Druck ist da. Sinn auch, u. a. gibt es ja Geld dafür.
zuhause aber lebe ich das Gegenteil. Ich denke ich brauche hilfe. Aber wie? Die vielen tipps die ich damals von euch bekommen habe, erstmal eine Ecke aufräumen oder so, halfen nicht viel. Auch meine anderen Erfahrungen mit Spiritualität nicht, sowie alles andere. Ich bin nicht mehr ganz so verzweifelt da ich ja ab und an hilfe bekomme, da ist eine totale Vermüllungsangst eher weniger geworden, trotzdem, das Problem ist nach wie vor da. Ich hätte gern anderes berichtet, Erfolgserlebnisse geteilt. Die sind aber leider nicht vorzuweisen.
Hab mir meinen text selbst noch mal durchgelesen. Ich bin trotzdem dankbar für eure tipps gewesen und wenn ich neue bekommen sollte weiterhin. Ich konnte sie einfach noch nicht umsetzen. Mir kommt gerade das Wort Achtsamkeit in den Sinn. Alles achtsam zu tun. Irgendwie ist aber genau da der Haken. Ich kann, so denke ich zumindest, nur in der Hektik leben. Getrieben. Denke das ist so meine (bestimmt zu ändernde) Grundstruktur; oder Grundproblem. Es ist auch schon viel besser geworden als früher. Ich kann auch keinen Projekten lange folgen. Oft lese ich ein Buch an, dann das nächste aus vielleicht einer anderen Richtung. Da ist dann keine Tiefe drin. Immer nur Oberflächlichkeit. Auch in Gesprächen, andere haben oft viel mehr Gesprächsthemen vorzuweisen. Ich kann es irgendwie nicht greifen, wenn ich z. B. mit einem Bekannten in einem Film bin im Kino und danach mit ihm darüber reden will, habe ich viel davon vergessen. Der andere kann dann oft noch Zitate davon wiedererzählen. Was ist das bloß? Das war jetzt nur ein Beispiel. Oder ich fahre ein Auto und kann nur wiedergeben das es fährt und wie toll es ist. Der andere könnte die PS zahlen nennen, was es für ähnliche modelle gibt. War schon in der Schule so. Please help.
#3
Vielleicht fängst Du mal damit an, dass Du Dich und Dein Leben als solches wertschätzt und dankbar bist, dass Du mit allem selbständig
klarkommst und dass Du Dir jeden Abend verzeihst, was entgegen allem guten Wollen wieder nicht geklappt hat ?
Und man darf nach meiner Erfahrung nicht denken, dass alles ganz schnell geht. So ist es nicht. Es geht nur in den Schritten weiter, die zu einem passen.
Im Übrigen kenne ich das auch, dass ich kurz vorm Ende einer Arbeit plötzlich abgelenkt bin oder denke,ich bin kraftlos, dass ich dann
den kleinen Rest liegen lasse. Aber was hindert uns eigentlich, bis zum Ziel zu kommen ?
Dankbarkeit und Liebe sind der Schlüssel fürs Weiterkommen........daraus erwächst dann unter anderem der Respekt für andere......
Grüssele Mausohr
Gold
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Medaille
Pokal
Hallo Bobby,
ich bin immer wieder froh, von dir zu lesen - auch wenn die Anlässe traurig sind, ist es schön, an deinem Leben, und deinen Erfahrungen teilhaben zu dürfen. Dass das (mehr oder weniger) konstant stattfindet, werte ich als gutes Zeichen.
So wie du es gerade beschreibst, ist das eine sehr klassische Situation, deren Ursache in einem einzigen Satz erklärt werden kann:
Du besitzt zu viele Dinge.
Du nennst deine "Unfähigkeit, Dinge wegzuräumen" Bequemlichkeit, ich nenne es Faulheit, und ich finde daran im Prinzip überhaupt nichts Verkehrtes (Faulheit ist für mich der Schlüssel zur Effizienz). Es ist logisch, der Schrank ist voll, das Zeug ist sauber, aber letztlich hat man keinen Bock, das da reinzustopfen (bringt ja irgendwie auch nix, oder macht es irgendwie sogar schlimmer, Sachen zerknittern oder gehen in dem Schrank-Chaos verloren...). Hätte ich auch nicht.
Ganz pragmatisch erklärt lautet die Lösung: Trenne dich von den Sachen da in den Schränken. Beschränke dich auf das, was du brauchst, und was du gern um dich hast. Zeige, was sichtbar sein soll, und lass hinter Schranktüren verschwinden, was kein schöner Anblick ist.
Natürlich hat die Sache Haken.
1. Zeit
Wann soll man das machen?
Hier hilft eine ganz nüchterne Rechnung: Jeden Tag 10 Minuten damit rumärgern sind SECHZIG Stunden im Jahr, die man damit verbringt, sich genervt zu fühlen, sich aufzuregen, unnütz herumzuwursteln...du weißt worauf ich hinaus will. Also: Nüchtern betrachtet bringt ein strukturierter Haushalt langfristig eine massive ZeitERSPARNIS. Die Stunden, die man damit verbringt, diese Ordnung zu schaffen, sind also eine langfristige Investition.
2. Sich trennen
Wir haben über das Problem schon oft gesprochen, und ich kenne deine besondere Problematik ja ebenfalls ganz gut. Daher wäre mein Vorschlag, besonderen Augenmerk auf die "Kleinigkeiten" zu legen. NICHT die CDs, NICHT die Bücher, sondern der allgemeine Krimskrams. Überzählige Töpfe, Kleidung, die du nicht mehr anziehen magst, schäbige Schuhe, Elektro-Kleingeräte, die du nicht benutzt, überzählige Teller, ungeliebte Geschenke, verkümmerte Topfpflanzen, hässliche Bettwäsche und Socken, zu denen es kein Gegenstück mehr gibt. Einfach Dinge, bei denen es dir leicht(er) fällt, dich zu trennen, weil du sie nicht magst, weil sie dir nicht gefallen, oder weil du sie sowieso nie benutzt.
3. Entsorgung
Die konkrete Entsorgung ist vor allem bei größeren Mengen nicht immer ganz einfach. Nun habe ich den Eindruck, dass du finanziell nicht unbedingt ganz mies dran bist. Die langsame, allmähliche Entsorgung in kleinen Schritten war bei dir nicht erfolgreich - wie wäre es dann mit Variante 2, dem "Rundumschlag"? Einmal Container bestellen und dann reinhauen was geht, vielleicht mit Hilfe deines Freundes?
Das wären so meine Vorschläge und Ideen, und ich hoffe, dass etwas Brauchbares für dich darunter ist :)
#5
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