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Heute habe ich etwas an mir beobachtet, was mir noch nicht so bewusst oder klar war. Es heißt ja immer, man solle sich aus seiner Komfortzone bewegen. In den letzten Tagen musste ich das machen, bedingt durch äußere Umstände. Und ich habe es auch ganz gut verkraftet. Es ist auch nichts Schlimmeres passiert. Klopf auf Holz. Was ich dann aber auch hatte, war Tage später so eine Art Bremsung bei eigentlich Routine Aufgaben. Ich habe mich dann gefragt, was brauche ich denn für mich? Und kam so drauf, dass ich mich eigentlich nach einem Rückzug sehne (also im Sinne von Cocooning oder wie das heißt). Also habe ich mir eine gemütliche lange Pause gegönnt mit kuscheliger Decke und heißem Tee und Erinnerungen an Kindheits-Tage. Das hat mir auch gutgetan.
Dann habe ich nachgedacht, ob das vielleicht ganz normal so ist? Nach einem Aufbruch folgt auch wieder das Bedürfnis nach einer Zeit des Rückzugs in die kuschelige Komfortzone. Kann ja gut sein.
Darüber war ich etwas überrascht. Weil es in meiner Denke scheinbar immer stetig vorwärts gehen soll. Entweder so oder so. Total eben. Dass es auch wechselhaft (vorwärts) gehen könnte, war mir neu oder wieder entfallen. Dabei geht es, wie Sybille oft schreibt, eher um ein Gleichgewicht.
Gold
Silber
Bronze
Medaille
Pokal
@Gitta
ich habe mich schon gewundert, wieviel Du gemacht hast ohne eine gedankliche Pause. Hab dann gedacht, vielleicht kommen die Gedanken hier beim Schreiben. Aber ich überlege viel vor dem Schreiben und dann komme ich nicht mehr zum Schreiben. Vielleicht machst Du Überlegungen am nächsten Tag, wäre ja auch OK.
viele Grüße
Wolfram
@Wolfram
Das kenne ich auch. Man ist so am Denken und hat plötzlich Perlen von Erkenntnissen. Dann muss man etwas anderes machen wegen Termin oder so. Und wenn man dann zurückkommt, hat man die neuen Erkenntnisse vergessen. ☹
Ich habe inzwischen mehrere Notizblöcke verteilt. Da kann ich die Geistesblitze sofort aufschreiben. Dann gehen sie mir nicht verloren. Vor einigen Jahren habe ich mal diesen Spruch gelesen: Don’t just think it, ink it! Da ist was dran. 😊
Hat ja auch damit zu tun, dass unser Gehirn sich erst langsam neu verdrahten muss. Also dazu hilft ein Geistesblitz allein nicht. Man muss ihn aufschreiben und immer mal wieder lesen. Dann hat das Denken eine Chance, sich zu ändern.
In Ratgeber Büchern steht ja oft, man solle sich bei seinen Tätigkeiten fragen, ob man etwas nur oder hauptsächlich für andere tut. Und sich mehr Zeit dafür nehmen, etwas für sich selbst zu tun.
Nur, wo ich bei dieser Frage an meine Grenzen komme, ist das Thema Haushalt. Putze und wasche ich für mich selbst oder doch mehr für andere?
Auf der einen Seite laufe ich auch gerne in frischen Klamotten herum und sitze gerne in einer sauberen Wohnung. Auf der anderen Seite steht die ganze Arbeit, um diesen Zustand zu erreichen und aufrecht zu erhalten. Und diese Arbeit wiegt nicht selten schwerer als das Ergebnis. Was stört mich etwas Staub auf den Regalen oder auf dem Boden, wenn ich gerade gemütlich auf dem Sofa sitzen kann? Und mich ausruhen kann, etwas lesen oder Musik hören kann. Das gewinnt dann gegen das Aufstehen und den Putzlappen schwingen.
Also doch mehr für andere? Ich möchte auch gerne mal andere zum Kaffee und Kuchen einladen. Die müssen dann auch mal aufs Klo. Oder wollen die Wohnung begucken. Oder Hausmeister und Handwerker müssen rein. Und Hausmeister sind oft besonders pingelig. Also putze ich doch mehr, um mir nicht anhören zu müssen: Also so könnte ich nicht leben! Hast Du Probleme? Du armer Mensch, Du!
Das bleibt natürlich nicht aus, weil es bei uns Messies nach außen sichtbar ist. Aber viele Menschen haben Probleme, nur ist es bei Ihnen nicht von außen zu sehen. Ich stelle mir manchmal vor, man könnte im Gehirn von Menschen mit pingelig aufgeräumter Wohnung spazieren gehen. Was würde man dort sehen? Dunkle Gedanken, tiefhängende Wolken, vielleicht noch viel erschreckendere Dinge? Und nach so einem Rundgang würde man dann sagen: Also so könnte ich nicht leben! Du armer Mensch, Du! 😉 Wäre doch witzig.
Tja, für wen mache ich den Haushalt? Für mich, für andere, teils, teils?
Heute geht’s weiter mit dem Haushalt. Putzen und Wäsche waschen und aufhängen. Vorher natürlich abhängen und zusammen legen. 😉
Ich habe mir eine Liste gemacht, die ist schon wieder ziemlich lang, aber ich habe ja auch drei Tage. Ich wünsche euch ein erholsames langes Pfingstwochenende!
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