Zitat von Emin im Beitrag #56

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und wo ist nur @Sybille

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Ohoh, so viel Antwort!

Erstmal @IBI:
Bitte grenz dich ab! Ich bin ich und du bist du und @Emin ist niemand, mit dem du in deiner Kindheit zu tun hattest. Wenn diese Grenzen nicht klar sind, wird es zwangsläufig emotional unangenehm.

Du schriebst von Leuten, deren Wohnungen von Räumkommandos zwangsgeräumt wurden. Ich würde noch ergänzen: Und wer davon kriegt im Laufe dieser Ereignisse auch eine Wohnungskündigung und wer findet eine neue Wohnung, und wer landet auf der Straße? Das ist auch materiell gesehen keine Kleinigkeit, von der wir hier reden, auch nicht bei mir. Und ja, solche Erfahrungen sind Horror und ich möchte sie nicht machen!

Das ist genau der Grund, weshalb ich meine, Leute müssen selbst entscheiden, auch, welche Unterstützung für sie gut ist. Ich denke auch, wie ich in einem anderen Thread schon mal schrieb, dass die *Erscheinung* Messie-"Syndrom" verschiedene und oft mehrere Ursachen hat. Was für jemanden, der vor allem traumatisiert ist, total verkehrt ist, kann für jemanden, der psychisch stabil ist, völlig okay sein.

Und einfach mal realistisch, kannst du dir mit ca 1000 km Abstand eine Debatte vorstellen wie:

"Du trägst jetzt diese alten Zeitungen raus!"
"Nö, die will ich noch lesen."
"Das tust du ja doch nicht, die trägst du jetzt sofort raus!"
"Nö."

Also wer tut sich denn so einen Quatsch an? Die Person, die neben dem Zeitungsstapel steht, hat die reale Macht, ihn rauszutragen oder es zu lassen. Für denjenigen, der aus der Ferne versucht, Zwang auszuüben, ist das Scheitern vorprogrammiert.

Viel komplexer wird die Lage, wenn jemand - wie ich z.B. - in der Lage ist, solche Dialoge mit selbst zu führen.

Und vielleicht ist es das, wofür wir andere brauchen, und vielleicht war meine Bitte, dich abzugrenzen, der reine Blödsinn - weil gerade Menschen, die wir nicht im physisch vor uns sehen, sehr geeignet sind, in unseren inneren Dialogen quasi einen Part zu übernehmen? Das könnte allerdings voll nach hinten losgehen, weil mensch nämlich diesen Part damit abgibt...

Also, ich bin keine Psychologin, aber ich beobachtete es so, dass man eher das Gegenteil erreicht, wenn man versucht, Leuten was vorzuschreiben, was sie nicht wollen.

@Emin:

Zitat

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Bitte du Liebe, sag mal was du gerne für Erfahrungen machen magst.

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Hm, also einmal haben wir in so'm Selbstverteidigungskurs Bretter durchgekloppt. Und ich habe mich wohl ein bisschen blöd dabei angestellt. Die Trainerin sagte, ich soll das Brett durchhauen und nicht draufhauen. Ich hab mich noch mehr angestrengt und hab mir die Hand wehgetan. Da hat sie sich neben mich gehockt und mir gezeigt, wo der Punkt ist, den ich anvisieren soll. Und ich hab's gemacht, und zack, das Brett war durch! Und ich total verblüfft. Also dass war ein spitzenmäßiger Trainereinsatz und sowas erlebt wohl jeder gern.

Ein anderer Kurs, eine andere Trainerin. Es ging darum, sich aus Würgegriffen zu befreien. Und die Freundin, mit der ich trainiert hab, brachte es nicht über sich, mich zu würgen, und deutete das nur so symbolisch an. Das ging auch wieder so weit, bis die Trainerin kam und sich daneben hockte und ununterbrochen auf sie einredete, bis sie schließlich zugedrückt hat. Die Freundin war aber völlig fertig hinterher und mich hat die Situation wütend gemacht. Wir haben zusammen beschlossen, dass wir da nicht mehr hingehen. Schließlich macht man so ein Training dafür, sich üble Situationen besser vom Hals halten zu können und nicht dafür, sie zu erleben.

Das magst du total anders sehen... Sich aus rein sportlichen Gründen gegenseitig umzuhauen, wäre mir nie in den Sinn gekommen!

Zitat

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Zitat

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Ich bin auch immer noch Autistin

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Oh, das hab ich nicht bemerkt bisher an deiner Artikulation oder auch nicht indem ich zwischen den Zeilen gelesen habe bei dir. Sagst du uns noch mehr dazu bitte?

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Asperger-Autistin. Die können sich meist gut artikulieren. Und hast du schon mal einen ganzen Trupp Aspies in ein Antiquariat einfallen sehen? Da wird gar nicht geredet. Die sind da wie ein Schwarm!
Weil durch Bücher halt die Welt einigermaßen verständlich wird... Also, wenn man ein Kind ist oder noch jung. Mittlerweile - wenn ich drüber nachdenke, verstehe ich jetzt besser durch hinsehen als durch lesen. Aber weil die Strukturen jetzt aufgebaut sind.

Joa, was noch? Bei lauten Nebengeräuschen bin ich sozusagen schwerhörig. Weil die Filter nicht richtig funktionieren. Das war als Kind auch krasser. Da war ich z.B. in den Pausen wie hinter einer Wand. Jetzt ist es chaotischer und kann auch mal ins Gegenteil umschagen, z.B. hab ich mal auf 'ner Party jemandem auf der anderen Seite des Raums 'nen Korkenzieher gebracht - der hatte danach gefragt und wurde von den ca. 20 Leuten, die zwischen uns waren, komplett ignoriert.

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Wenn du nicht weit von Steglitz bist

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Da komme ich regelmäßig hin, weil wir viele Kund*innen dort haben. Und man kann in vielen Kiezen eigentlich super radfahren.

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Äh, nun überlegen sich viele wie das passt, also du bist dahin wegen ihm und hattest dann einen neuen Liebsten?

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Ich bin da hin, weil ich geholfen habe, ein Camp aufzubauen. Den späteren Liebsten kannte ich vorher durch eine Brieffreundschaft. Und da mir das alles so gut gefallen hat und ich von meinem vorherigen Wohnort eh weg wollte, bin ich dann nach dem Camp dageblieben und hab mir 'ne Wohnung gesucht.

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In diesem Sinne, überlegs dir nochmal ob das wirklich du das aushalten kannst diese ***sehr gern*** von meinen Erfahrungen lernen!

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Das meinte ich eigentlich erstmal *statt einpeitschen*! So mal hören, wie du das gemacht hast und so. Vor allem auch, welche Kliplen auftauchten und wie du sie bewältigt hast. Leider komme ich im Forum nur bis 2015 zurück.

Im Moment komme ich jeden Tag ein Stück weiter und bin mit dem Tempo ziemlich zufrieden. Heute hab ich z.B. einen Rucksack randvoll mit Büchern und eine Riesentüte Klamotten weggeschleppt. (Morgen muss der Rucksack zur Reparatur - es ist der stabilste, den ich jeh hatte, aber heute hab ich ihn überfordert.)

Natürlich wäre es effizienter, einen Berg Kisten vollzumachen und sich ein Auto zu organisieren, aber 1. hab ich keinen Platz für den Kistenturm und 2. will ich alles immer gleich raushaben. Ja, und IBI erwähnte es ja schon: Wo ich die Sachen so schön "gehütet" hab all die Jahre, kümmere ich mich jetzt ein letztes Mal und gut darum. Es mag schneller gehen, Dinge auf den Müll zu werfen, aber es geht viel besser, Dinge auszusortieren, wenn man daran denkt, dass jemand anders sie dann auch benutzt.


Es macht mir jetzt richtig Spaß! Aber ich kann nicht ausschließen, dass sich das ändert, auch wenn es sich grade so anfühlt, als ob eine stabile neue Gewohnheit draus wird. Aber falls ich irgendwie einknicke oder z.B. auf die Idee komme, im Wohnzimmer ein Gewächshaus zu bauen und losrennen will, um schon mal das Baumaterial zu besorgen, dann bräuchte ich irgendwas, was mich wieder auf Kurs bringt. 🙄
Falls ich das nicht selbst schaffe...