TLC Samstag 20.15 Uhr "Diagnose - Messie"

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24.02.2020 11:26
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#11
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@Draculara

wer soll die Therapeuten schulen? Die Studenten, die bei uns angefragt haben und die falschen Fragen gestellt haben? Oder der Lehrer, der den Studenten die falschen Fragen mitgegeben haben?

viele Grüße
Wolfram


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24.02.2020 18:26 (zuletzt bearbeitet: 25.02.2020 12:17)
#12
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@Wolfram

Genau darum geht es: Das Thema "Messie-Syndrom" ist wenig bis gar nicht erforscht, R. R. ist leider tot. V. S. aber gibt es noch, die bietet auch Schulungen an, deshalb habe ich auch mal in einer PN gefragt, ob jemand die kennt, nennt sich "Messie-Kompetenz-Zentrum", sie macht auch Psychotherapie. D. Ch.beispielsweise weiß, dass das Messie-Syndrom auch durch Traumatisierung entsteht. Das heißt, es wird wahrscheinlich Traumatherapie geben, und diese körperorientierte Psychotherapie, wo man den ganzen Menschen behandelt, eben auch den Körper, in dem sich Spannungen manifestieren, durch das Trauma, und viele Messies sind auch übergewichtig, ich eingeschlossen.

Man wird wohl Traumatherapie in Verbindung mit dem, was Dami auch macht, anbieten. Aber dieses Gebiet muss ja jetzt erst mal erforscht werden. Wie sollen die Studenten geschult werden, wenn es das Unterrichtsfach "Messie" nicht gibt? Sobald es in den ICD10 ist, muss das Thema in den Universitäten auftauchen. Das ist noch nicht unsere Chance, weil das natürlich mehrere Jahre oder auch Jahrzehnte dauern wird, bis man die Leute so weit kriegt, dass sie offiziell auch Menschen mit Messie-Syndrom behandeln können. Aber das sind die Chancen, die die nächste Generation von Messies ergreifen können, wenn sie lesen im Profil eines Psychotherapeuten (in manchen Internetplattformen stehen die Fachbereiche drin, in denen die Psychotherapeuten gelernt bzw. erfahren sind), der behandelt Messie, dann wissen sie zum Beispiel, da kann ich hingehen, das wäre eine Anlaufstelle. Zur Zeit gibt es gar keine Anlaufstellen für uns!

editiert by Hatifa, da keine Namen genannt werden dürfen.

Viele Grüsse
Draculara

http://www.draculara.de

http://messie.bplaced.net/messie

Eine Lösung setzt ein Problem voraus. Ich kenne meine Fehler, das hält mich aber nicht davon ab, sie zu machen

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25.02.2020 05:57
#13
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Das Gehirn kann bei jedem Menschen neue Verhaltensweisen eintrainieren - mit Trauma oder ohne.
Man möchte etwas Neues erlernen - ein Musikikstrument, eine Sprache, verbesserte Organisation, eine spannende Berufsfortbildung, eine bestimmte Sportart ...

Man sagt bei Dingen, die etwas Positives bringen, die Licht ins Leben lassen nicht zwangsläufig - oh. Bloß nichts bekommen was mein Leben schöner machen könnte und was es mir leichter macht!

Da muss ich erst mein Trauma bearbeiten! Ich werde zwar die ersten 10 Jahre den passenden Therapeuten suchen und mir noch mehr Frust abholen. Und dann bearbeite ich noch mal 10 oder 15 Jahre lang meine Vergangenheit und wenn das vielleicht hilft, dann könnte ich ja mal ein wenig entrümpeln! Denn während der Therapie gehen ja alle Kräfte dort hinein.

Man könnte natürlich auch sagen:
„Mist, ich habe echt schon Dinge erlebt, die mag man sich nicht mal vorstellen!
Da habe ich es doppelt verdient, es mir ein wenig schön zu machen. Es wird zwar immer ein wenig liederlich bei mir aussehen - es gibt ja Schöneres als ewig herumzuräumen. Wem will ich denn gefallen? Keinem!
Ja, ich bin Sammler und ziemlich wuselig dazu. Das geht eher langsam alles. Aber einen Wohlfühlraum kriege ich hin!

Ich hab so Freude dran an einem netten Tisch zu sitzen und abends in mein gemütliches Bett zu gehen. Das darf ich mir auch gönnen! Es ist mein gutes Recht, das Leben zu genießen!“

Die Vergangenheit können wir alle nicht ändern.
Die Zukunft ist ungewiss.
Aber heute, in der Gegenwart, mache ich mal ein paar kleine Schritte! Was gäbe da mal ein richtiges Erfolgserlebnis? Da gehe ich jetzt mal ran. Nur kurz. Aber kurz es mehr als nichts!

____________________
Viele Grüße, Jennifer

Das Leben umarmen ... ✨🤲

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25.02.2020 14:46
#14
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Es heißt im Buch, dessen Namen ich wohl auch nicht nennen darf den Titel oder den Autor, weil wir keine Namen nennen dürfen, man kann bei einem erinnerten Trauma die Vergangenheit überschreiben, durch Imagination. So nennt sich das, der Psychologe hat bemerkt, dass viele Patienten durch Imagination, also Erfinden von positiven Erlebnissen, diese hervorzurufen, und damit auch eine Art Entspannung und positivere Stimmung erreichen. Zum Beispiel erinnert sich niemand an seine Geburt und weiß auch nicht, ob die Mutter einen wirklich gewollt hat. So soll man sich also vorstellen, die Mutter hat sich auf mich gefreut und mich von Anfang an lieb gehabt.

Dinge aus dem Gedächtnis löschen kann man nicht. Das heißt, bei einem Trauma löscht das Gedächtnis die schlimmen Erfahrungen. Wenn dann ein böser Mitmensch davon erzählt und es so wieder hervorholt, oder ein Foto dieser Szenerie auftaucht und alles wieder weckt, kann man das nicht einfach leugnen. Man weiß dann, es ist passiert, und ich habe es nicht vergessen, sondern absichtlich verdrängt, weil das so schlimm ist, dass man die Erinnerung nicht erträgt.

Ich musste die Erinnerung ertragen und die Scham, die ich in dem Moment empfunden hab, und ich glaube, das Foto war es, das bei mir das Messie-Syndrom ausgelöst hat. Traumata, an die wir uns nicht mehr erinnern, weil das Gedächtnis extra Schwachstellen einbaut, um uns zu schützen, können uns später nicht mehr schaden. Die sind getilgt. Aber Sachen, die hervorgekramt werden durch Fotos oder Erzählungen, die machen uns zu schaffen. Durch das Handyzeitalter wird es wohl bei jedem immer irgendwelche Nachweise geben, aber ich hatte damals die Idee, den Apparat zu öffnen, um den Film zu belichten, damit er nichts wird. Bevor es aber dazu kam, hatte ich das Erlebnis schon verdrängt. Erst 30 Jahre später fand meine Mutter das Foto zufällig und es kam wieder ins Bewusstsein. Und erst vor 10 Jahren wurde das mit dem Messie-Syndrom aktuell. Davor war es zwar unordentlich, aber nicht in diesem Maß, man konnte immer "eine Aktion starten", wenn sich Besuch ankündigte, und in 3 Stunden war die Wohnung wieder einigermaßen vorzeigbar.

Also die Dinge, die mir zugestoßen sind, von denen ich nichts mehr weiß, sind für meine Psyche nicht relevant und für mein Verhalten auch nicht. Ich sehe die Wohnung als Trümmerhaufen der Seele.

Viele Grüsse
Draculara

http://www.draculara.de

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Eine Lösung setzt ein Problem voraus. Ich kenne meine Fehler, das hält mich aber nicht davon ab, sie zu machen

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25.02.2020 15:10
#15
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@Jennifer
Einerseits: Danke für die aufmunternden Worte in deinem Beitrag. Die werden mich gleich zu einer Tat motivieren.
Andererseits: Ich glaube, die meistens Messies haben mit Aufräumaktionen begonnen, um dann festzustellen, dass das Chaos immer wiederkommt, weil die Gründe tiefer liegen und sie Hilfe brauchen, um einen Weg aus dem Teufelskreis zu finden.
Und zu

Zitat von Jennifer im Beitrag #13
Man könnte natürlich auch sagen:
„Mist, ich habe echt schon Dinge erlebt, die mag man sich nicht mal vorstellen!
Da habe ich es doppelt verdient, es mir ein wenig schön zu machen. Es wird zwar immer ein wenig liederlich bei mir aussehen - es gibt ja Schöneres als ewig herumzuräumen. Wem will ich denn gefallen? Keinem!
Ja, ich bin Sammler und ziemlich wuselig dazu. Das geht eher langsam alles. Aber einen Wohlfühlraum kriege ich hin!

Wenn mein Vermieter kommt, will er alle Räume sehen. Die Frage ist dann nicht, ob ich ihm gefallen will, sondern ob ich hier weiter wohnen kann.

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Klar führe ich Selbstgespräche! Manchmal braucht man kompetente Beratung.

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