Was finden wir schön am Sammeln und Aufheben?

01.08.2019 21:27
#1
Gold
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Silber
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Bronze
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Medaille
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Pokal
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Bevor ich aufräumen gehe, versuche ich noch eine Frage zu formulieren, die mich seit kurzem beschäftigt:

Welche angenehmen Gefühle verbinden (oder verbanden, wenn "trocken") wir Messies eigentlich mit dem Aufheben und Sammeln von Dingen?

Ich bin in einem Haus aufgewachsen, dessen Speicher so groß wie seine Grundfläche war. Ich bin gerne da oben stöbern gegangen, den Geruch mochte ich total und ich habe dort immer wieder Schätze ausgegraben, wie Spielsachen oder Bücher aus der Kindheit und Jugend meiner Eltern oder Großeltern. Jedesmal war ich begeistert und auch meine Mutter, wenn ich ihr meine Fundstücke gezeigt habe, rief: "Oh, das ist noch von... !" oder "Oh, das ist ja noch ein... !"

Das hatte mit bewahrten Erinnerungen zu tun und mit Nostalgie für alte Zeiten. Besonders alte Dinge hatten einen besonderen Wert - diese Art von Nostalgie scheint bei der "Jugend von heute" nicht mehr vorhanden zu sein.

Oft fiel auch der Satz "So etwas findet man heutzutage gar nicht mehr", verbunden mit der Freude, dass man einen alten Gebrauchsgegenstand wieder verwenden oder ein altes Kleidungsstück noch tragen konnte. Aus diesem Grund habe ich auch schon manchmal bereut, etwas weggeworfen zu haben, beispielsweise die Hemden meines Großvaters. Die waren nämlich unverwüstlich, aus festem Leinen, das auch temperaturausgleichend wirkt, haben über Jahrzehnte kein Löchlein bekommen und die Farbe hat auch nicht nachgelassen. Ja, so etwas gab es mal, da ist uns etwas Gutes verloren gegangen und hätte es gerne aufbewahrt.

Ich habe heute schon geschrieben, dass ich ein Poster wiedergefunden habe, gekauft etwa 10 Jahre vor Internet und dank Recherchen weiß ich, dass ich es nicht wieder hätte bestellen können, das gibt es nicht mehr. Also habe ich mich gefreut, dass ich es aufgehoben habe.

Bewahren wir auch deshalb so viele Dinge auf, weil wir denken, dass wir uns später darüber freuen werden, bzw. sie vermissen, wenn wir sie nicht mehr haben?

Welche positiven Erlebnisse hattet ihr mit dem Aufbewahren von Sachen?

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Klar führe ich Selbstgespräche! Manchmal braucht man kompetente Beratung.

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02.08.2019 09:49
avatar  Wolfram
#2
Wo
Gold
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Silber
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Medaille
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danke @Königin

ich fotografiere gerne, um mich später an bestimmte Erlebnisse erinnern zu können. Um Dias ansehen zu können, muß ich auch den Projektor und Leinwand aufheben. Inzwischen stelle ich fest, dass ich auch vieles Altes habe und weil ich es nicht brauche, auch verkaufen könnte. Aber da fällt mir dann wieder die Schönheit auf.
Wenn etwas kaputt geht, habe ich gleich Ersatz (darum kaufe ich manches doppelt, sofern es nur kleine Sachen sind).
Um Informationen zu sammeln, ist es gut, vieles besser zu verstehen. Darum liegen viele Informationen bei mir rum. Ja, auch auf Festplatten.

viele Grüße
Wolfram


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02.08.2019 11:10 (zuletzt bearbeitet: 02.08.2019 11:22)
#3
Gold
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Informationen sammle ich auch, auf meiner Festplatte sieht es aus wie in meiner Wohnung!
Tun, glaube ich, viele Messies?
Verstehen, durchschauen und die Wahrheit erkennen ist für mich sehr wichtig. Wenn mich ein Thema interessiert, verbringe ich schon mal 6 Stunden im Netz mit Kreuz- und Querrecherche und natürlich speichere ich dabei viele Informationen. Liegt vielleicht auch daran, dass ich in einer Atmosphäre von Lügen und Verschweigen aufgewachsen bin... Dachte ich mir so, nach einem Gespräch mit einem Freund, der es anscheinend so genau gar nicht wissen will.
Ich fotografiere auch sehr viel, nicht nur zur Erinnerung, sondern auch ein bisschen aus künstlerischen Gründen. Zu Zeiten der analogen Fotografie war ich von der Schärfe mancher Fotos fasziniert. Und nun habe ich, schweren Herzens, meine viele 1.000 DM schwere analoge Fotoausrüstung in die Kartons zum Wegbringen geräumt, bringt ja nichts. In der Analogfotografie gab es auch Effekte, die man digital nicht herstellen kann, z. B. mit Gegenlicht.
Schon früher analog habe ich immer mehrere Fotos gemacht, um das Beste auszusuchen. Macht ja heutzutage jeder. Allerdings muss ich sagen, dass auf meiner Festplatte ein Haufen Fotos aufs Aussortieren wartet... Da war ich früher besser, mit Negativhüllen und Bildern zum Anfassen.
Zum Thema Erinnerung fällt mir noch die Aussage eines Bekannten ein: "Ich fotografiere gar nicht. Wenn etwas wichtig war, werde ich mich schon daran erinnern".
Das kann ich nicht bestätigen. Fotos haben mich schon oft an vergessene Erlebnisse und Reisen erinnert.

Noch zur Schönheit von Dingen: Für meine erste WG bekamen wir jede Menge ausrangierte Küchensachen gschenkt. Das war in den 80ern, die Sachen waren wohl aus den 60ern oder 70ern. Dabei war viel schönes altes Keramikgeschirr, dass ich dann bei einem Umzug zum Sperrmüll gestellt habe. Für die neue Wohnng gab es dann ein bisschen Geschirr aus dem Kaufhaus und von Ikea. Ist alles längst abgestoßen und angeschlagen, das Zeug hält ja nichts mehr aus.
Jetzt überlege ich, auf Flohmärkten nach altem Keamikgeschirr zu suchen...

Zum Thema doppelt kaufen: Wenn ich das tue, dann eigentlich mehr weil ich Nr. 1 nicht mehr finde oder nicht mehr weiß, dass ich es schon einmal gekauft habe.

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02.08.2019 12:11
#4
Ra
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Königin, den Thead finde ich spannend und (wenn persönlich sogar ein paar Objekte besitzend) auch suche ich manchmal nach Gegenstände, die ich wusste mal wo gelagert zu haben, übrigens käme es auch ohne Regale oder Kästen bei zB 4 Kartons und weiteren Objekten vor, dass ich Objekte ca. vermute, wo zuletzt gelagert.

für mich ist Besitz eher auf Kleidung, weniger auf Lebensmittel bezogen und wenig-genutztes würde ich eher leihen.

auch mag ich die Story zu den einzelnen Objekten zB von wem an welchen Ort, die Gespräche, Umgebung, Wetter, Gefühl, Kleidung, Stimmung, etc. nicht bloss kaufen und besitzen. es sollte auch bei Kleidung meine Stimmung und Gefühle farblich und als Form zeigen. es könnten Sprüche an Shirts meinen Stil notieren und meist designe ich die Objekte noch passend zB Ärmel bei Westen auf Handgelenk-Länge statt erst noch x2 als Länge definiert.

bei Lebensmittel wäre es eher die weitere Nutzung zB Gläser und Behälter für Getränke, auch wenn zuvor mit Essig oder Gurke, Bohnen, Mais, etc. befüllt.


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