Immer dann im Leben, wenn Ereignisse sich überstürzen und wenn emotionales oder körperliches Unglück dabei ist, oder beides im Einklang, dann läuft man Gefahr, die "Ordnung" zu verlieren.

Trotzdem will ich die kleinen Schritte weiter versuchen.., am besten jeden Tag, auch in Momenten des "Absturzes", also kurz vorher, denn im Fallen klappt der Richtungswechsel nicht mehr.

Und das Gute und Schöne würdigen, das ja trotz allem da ist. Aber nicht mit Gewalt, nur so, wie es halt kommt. Und der Versuch, etwas aus alledem zu machen.. Es ist eine Fülle, im doppelten Wortsinn. Die eine reduzieren, die andere erleben, teilweise aushalten. Alles nicht so leicht..
Lina*

.. den habe ich jetzt mal hervorgekramt, hab' aktuell nichts davon gelesen, knüpfe also nirgendwo an, "das mache ich irgendwann in Ruhe" - das sage ich andauernd, meine es auch so, aber die Ruhe, sie kommt nie.

Wenn endlich äußere Ruhe eintritt, dann wird mein Innenleben fast schlagartig unruhig und das ist noch gelinde ausgedrückt.., jedenfalls so, dass ich nichts Geordnetes hinkriege. "Das kann doch nicht so unerreichbar sein", denke ich mir. Daran will ich 'arbeiten', nur wie? In Gedanken klappt das ganz gut, da entwerfe ich 1.000 Pläne und denke "ach, hätte ich doch nur mal Zeit...." und wenn ich dann Zeit habe, bin ich entweder total erschöpft vom Keine-Zeit-gehabt-haben-und-Dauerunterwegssein (so wie jetzt gerade) oder - und das scheint mir der Knackpunkt - ich breche innerlich ein. In der Verfassung bin ich nahezu null konstruktiv..

Wahrscheinlich hilft da nur ein Sich-irgendwie-herauskatapultieren, die Anfangshürden überwinden und 'einfach' machen, was getan werden muss. Im Außen kann ich das inzwischen wieder ziemlich gut, obwohl da auch noch einiges im - nicht gerade im Argen, wie soll ich sagen - an der falschen Stelle ist, die 'falsche' Aufgabe, nein, sicher nicht die falsche, das ist nicht richtig, aber ich möchte noch andere Schritte gehen, vielleicht zusätzlich zu dem, was ich jetzt tue, mal sehen, ob und wie ich das realisieren kann..

Trotzdem bin ich froh und glücklich über dieses Betätigungsfeld, ist auch ein Spielfeld, ein Lebensfeld, ist schon auch bunt und vielfältig.... Bin echt dankbar, dass sich das so entwickelt und 'gefügt' hat, darf ich jetzt nicht die falschen Signale in die Welt senden. Das war und ist jeden Tag aufs Neue ein recht harter Kampf. Außerdem steht es nicht unumstößlich da, es muss immer wieder neu errungen und erarbeitet werden, das ist einerseits gut so, andererseits ungewiss und anstrengend.., hält mich aber über Wasser und aktiv. Das ist viel. Sehr viel sogar.

Lina*

.... bin (im Moment) zwar Akteur in meinem Leben, aber kein Gestalter. Daran muss ich mal ein bisschen herumdenken, vielleicht komme ich auf eine halbwegs beFRIEDigende Lösung, bei der ich Schlechtem aus dem Weg gehe, ohne wichtige und liebevolle Beziehungen komplett abzuschneiden. Das wäre keine Lösung.. und eher eine Kapitulation vor den "falschen" Kräften.. Ich bin gerade ratlos und niedergeschlagen. Suche aber weiter nach kleinen Lösungen. Der Komplettabstand funktioniert nicht bzw. schließt zu viel Gutes mit ein. Versuche, mich dem zu stellen (mit Abstand, so lange der nötig ist - zum Schutz, zum Kräfte sammeln..), *da zu sein* ohne mich (an anderer Stelle) auszuliefern.. - weiß noch nicht wie.......

Lina*


PS: "Es gibt kein richtiges Leben im falschen", fällt mir dazu gerade ein, Adorno, glaube ich. Doch, bitte, das muss es geben..... Irgendwie, irgendwo, in Teilen. Wer kann schon so absolut "richtig" leben? Ist doch kaum zu schaffen..?

"Die Zerbrechlichkeit von Kristall ist keine Schwäche, sondern Feinheit."

Der Satz aus "Into the Wild" hilft mir ein bisschen...., wenn die Welt mit harten Bandagen kämpft, ich die 'Schlacht' aber gar nicht gewinnen will, noch nicht einmal das Schlachtfeld sehe, an der Stelle gar keine Notwendigkeit sehe, unbedingt kämpfen zu müssen.. - und schon gar nicht mit den Mitteln, die vielleicht nötig wären, um es mit den aufgefahren Geschützen aufnehmen zu können. Kompletter Rückzug ist aber auch keine gute Lösung....., ich überlege noch und schaue weiter....... Ich bin ein bisschen traurig und niedergeschlagen (um ehrlich zu sein, nicht nur ein bisschen).., auch 'ein wenig' entmutigt, aber ich mache erst mal da weiter, wo es mit vernünftigen, friedvollen Mitteln geht und wo ich es mit Menschen zu tun habe..

Lina*