Lieber @Rainbow-Cloud,

danke für deine verstehenden Worte. Ja, ich glaube, da sagst du etwas sehr Kluges, die Hoffnung in sich suchen, vielleicht sogar finden, und der Enttäuschung im Außen vorbeugen.

Ich finde das immer eine schwierige Gratwanderung. Unmöglich kann ich mir alles sein, alles in mir finden, das bedarf immer eines Austausches mit der Außenwelt. Aber hier liegt vermutlich ein "Trick": Das Gute und Hilfreiche zulassen, ohne von Unterlassungen allzu enttäuscht zu sein. Enttäuschung hängt ja tatsächlich immer mit Erwartungen zusammen. Diese am besten gegen null schrauben und bei sich selbst anfangen. Da bin ich schnell wieder bei Bescheidenheit und Dankbarkeit und bei deinem ersten Gedanken. Ja, so weit die Theorie. In der Praxis wird es rasch mal instabil und wacklig. Dann ins Leere greifen - fühlt sich ziemlich blöd an, Absturzgefahr. Halt in sich finden - hier ist es wieder, bleibt schwierig, quasi die Königsdisziplin.

Richtig schwierig wird es, wenn durch die Interaktion mit dem Außen wirklich Ungutes, Zerstörerisches eindringt. ....... Ach, na ja, noch mal ein ganz anderes, gewaltiges Thema.

Eine hohe Kunst: Sich dosiert öffnen, Verletzungen möglichst meiden, wenigstens minimieren, das Gute annehmen, sich auch selbst Halt bieten und sich immer wieder stabilisieren, motivieren, dann möglichst auch andere unterstützen. Oder erst das Eine, in der Folge dann das Andere, machmal gelingt das. Allerdings kann ein Ertrinkender unmöglich Stütze sein, ist aber auch ein Extremfall, meist geht es schon Hand in Hand, Geben und Nehmen, wenn man nicht gerade mal wieder im akuten Sturz und Untergang ist.

Mir wird mein Geschreibe und meine Gedankenflut gerade zu viel. Eines aber noch: Deine Werkzeuge "ein Lächeln" oder "beruhigende Worte", die sind ganz großartig, hoffentlich setzt du sie verschwenderisch ein, ich glaube, da herrscht ein allgemeiner Mangel in der Welt.

Doch noch etwas: Ordnung schaffen stiftet Hoffnung und Zuversicht und weitere Motivation, also fange ich dort jetzt an....... :)

Alles Liebe dir und jenen, die hier lesen
Lina*

Uff, ein kleiner Schritt ist hier tatsächlich (beinahe) geschafft, für mich ist's aber ein riesiger, fast so etwas wie ein Durchbruch.

Seit mehreren Jahren lebe ich nun ohne funktionierenden Kühlschrank. Der war von vornherein ziemlich betagt, ich hatte ihn bei meinem Einzug gebraucht übernommen als Teil einer Einbauküchenzeile. So, dann kam eine Verletzung und ich musste ad hoc an das permanent zugefrorene Eisfach. Das ging leider nur mit sanfter Gewalt unter Einsatz eines Hammers. Bei der Gelegenheit habe ich den Kühlschrank wohl weiter beschädigt, was dazu führte, dass er in immer kürzeren Abständen zufror. Ich kam mit dem Abtauen nicht mehr hinterher, gab ja noch anderes zu tun und Kühlschrank abtauen gehört außerdem nicht gerade zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. Hm, so hat er im Laufe der Zeit mehr und mehr gelitten und sein Zustand hat sich zunehmend verschlechtert, die letzten zwei Jahre kühlte er kaum noch, aber immerhin besser als Raumtemperatur. Dass ich diesen Tropensommer 2018 ohne Lebensmittelvergiftung überstanden habe, wundert mich wirklich ein bisschen.....

Ja, und irgendwie geht das alles nicht mehr. Mich zu ernähren wird hier zu einer richtigen Herausforderung. Na ja, ich bin ziemlich selten zu Hause und habe mich meistens unterwegs versorgt, trotzdem wurde es immer schwieriger.....

Ich muss los, schreibe bei Gelegenheit weiter. Es ist in meinem Komplettchaos und der Totalüberfüllung alles viel problematischer als nur "alten Kühlschrank raus, neuen rein". Alleine das zu beschreiben, ist schon ein Akt. ......

Ich grüße euch lieb und ein bisschen hoffnungsfroh
Lina*

@Ornung

Lieber Robert,

sehr lustig dein "nicht der Ernst???" :)) Doch, schon, ja, was soll ich sagen.... Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst. Nein, Quatsch, ich bin an der Kühlschrankfront nun einen echten Schritt weiter, hatte liebe und tatkräftige, vor allem aber geduldige Hilfe, die nicht die Flucht ergriffen hat. Details (vielleicht) später mal, war tatsächlich leicht abenteuerlich.

Gibt noch'n paar "Basisdinge", die im Argen sind. Zum Beispiel kein Internet zu Hause, schreibe hier mobil, leider gerade mit aufgebrauchtem Datenvolumen, braucht ewig, bis sich die Seite aufbaut, so ist's doof zu schreiben, wollte aber endlich mal antworten. Fand mich schon "unhöflich", wenn nun schon anteilnehmender Besuch hier auftaucht. Also, ich könnte dir inzwischen immerhin ein kühles Getränk kredenzen..... :)

Joa, und Fernsehapparat fehlt auch noch (oder auch nicht?). Und, und, und....., gibt also noch reichlich Entwicklungspotenzial. Ich bin dran und lasse inzwischen sogar Hilfe zu, das ging lange gar nicht. Hab mich weiter und weiter verheddert, damit soll jetzt Schluss sein.

Hier nun auch erst mal - dir eine gute Nacht und viele Grüße, Lina*