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Wie kann ich einem Messiesyndrom noch rechtzeitig vorbeugen?
#41
@Wolfram
Lieber Wolfram,
ich denke, warum viele nicht zur ARGE gehen, das liegt sehr viel an der ureignen Scham. Die Leute schämen sich. Und ich vermute, das man auch eine Adresse und ein Konto benötigt, um Geld von der ARGE zu bekommen. Ich glaube auch nicht, dass es so einfach ist, eine Wohnung zu mieten. Schon allein die Kosten für die Kaution. Und oft muss man mit einem Arbeitsvertrag nachweisen, dass regelmäßig Geld eingeht. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass es Vermieter gibt, die einem angetrunkenen Mann mal eben so eine Wohnung vermieten?
Ich kenne mich aber da nicht wirklich aus und lerne auch gern dazu.
Liebe Grüße, Kathrin
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Hallo Kathrin,
dass man sich vor der ARGE mehr schämt als vorm Betteln, kann ich mir nicht vorstellen. Bei der ARGE hat jeder Arbeitslose einen Anspruch auf Geld, beim Betteln weiß er das nicht, ob er Geld bekommt. Darum würde ich mich eher beim Betteln schämen.
Dass die Bürokratie da jemand von abhält, kann ich mir eher vorstellen. Ich habe beim Lesen Deiner Sätze an den Hauptmann von Köpenick denken müssen. Ohne Wohnung keine Arbeit und ohne Arbeit keine Wohnung.
Ich hatte mal meine Eigentumswohnung an eine Frau vermietet, die angab, im öffentlichen Dienst zu arbeiten als Bekräftigung dafür, dass sie ein sicheres Einkommen hat. Als sie eine Bescheinigung für die Heizkosten haben wollte, kam mir schon etwas komisch vor. Dann stellte sich heraus, dass sie Putzfrau war und dann arbeitslos wurde. Als sie ihre Nebenkosten nicht bezahlte, hat sie diese erst während des Gerichtsprozesses bezahlt ohne Zinsen und ich mußte dann die Gerichtskosten bezahlen. Ich vermiete nie wieder und hab die Wohnung mit Verlusten verkauft. An sich könnte der Vermieter doch die Arge als Arbeitgeber ansehen, wo er mit Sicherheit sein Geld bekommt, vorausgesetzt die Arge zahlt direkt an den Vermieter. Sonst verschwindet es im Alkohol.
@Messie
kontrollierst Du bitte, ob ich das alles so schreiben darf, da die Arge eine öffentliche Einrichtung ist und ich selbst keine Erfahrungen damit habe.
Ich habe eben mir das Video vom Professor über Selbstbewusstsein angesehen. Da hat er auch kleine Fragen gehabt, die ich beantworten könnte.
Kathrin, es läßt sich vorbeugen, indem die Kinder nicht als Objekte der Eltern, Schule u.s.w. behandelt werden, sondern als eigenständige Subjekte, die Freude am Lernen haben. Daraus kann dann Selbstvertrauen entstehen.
viele Grüße
Wolfram
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@Messie @Kathrin Nake @Henni
Wenn ich nur als Objekt der Wünsche meiner Eltern oder anderer behandelt werde, muß ich mich auf andere Weise bemerkbar machen. Entweder, indem ich andere auch als Objekte behandle, wobei dann keinem geholfen wäre, oder indem ich mich selbst zum Subjekt mache, d.h. ich lerne und werde individualist. Wenn andere mich nicht beachten, nicht als Indiduum sehen, dann beachte ich mich selbst, indem ich mich mit allem möglichen beschäftige, was zwangsläufig zu einer vollen Wohnung führt.
Vorbeugen läßt es sich, indem die Kinder als eigenständige Menschen behandelt werden, deren angeborene Freude am Lernen nicht behindert wird, indem Vorschriften erlassen werden, die Kinder und auch Erwachsene nicht verstehen. Wenn ich etwas nicht verstehe, was ich machen soll, dann ist das eine Zwangshandlung.
Von meiner Mutter bin ich noch als Subjekt behandelt worden, denke ich, aber von meinem Vater als Objekt reinsten Ausmasses. Dementsprechend verliefen auch die Kommunikationsverläufe. Dass sich das Subjektempfinden nicht durchgesetzt hat, lag an der Dominanz meines Vaters und des mangelhaften Selbstbewußtseins meiner Mutter.
Bei Youtube " Bildungskongress 2016 " eingeben.
Wenn ich aus einem Baukasten etwas baue oder @Draculara strickt, dann könnte man zum Lernen das Gebaute oder Gestrickte auseinandernehmen und was anderes aus dem Material machen. Aber wir finden unsere Werke so gut, dass wir damit gesehen werden wollen. Darum wird das nicht auseinandergenommen, sondern ein 2. Baukasten, weitere Wolle gekauft, obwohl wir das garnicht brauchen. Doch, wir brauchen das, um von anderen als Subjekt gesehen zu werden. Nur dann entsteht auch eine Gemeinschaft, die zusammen etwas bewirken kann.
Da fallen mir immer die Chinesen ein, die behandeln jeden als Subjekt. Da darf ich noch Mensch sein. Die schicken einzelne Artikel weit unter 10 Euro einschl. Porto nach Deutschland. Wenn ich hier eine Schraube kaufen will, bin ich Objekt, denn ich muß 100 Schrauben kaufen, obwohl ich die garnicht brauche. Dann hebe ich die auf fürs nächste Mal, um nicht wieder als Objekt behandelt zu werden. Das Konkurrenzdenken in D. führt dazu, dass jeder nur an sich selbst denkt und andere darum als Objekte behandelt werden.
Der Vortragende meint, (oder hofft) dass sich in 20-30 Jahren etwas ändern könnte. Wenn ich mir aber die Entwicklung in den letzten 2000 Jahren ansehe, dann denke ich, dass sich nie etwas ändern wird.
Aus eigenen Fehlern lernen, hat den größten Lernerfolg. Es nützt nichts, dem Kind zu sagen, die Herdplatte ist heiß, die darfst Du nicht anfassen (Objekt), sondern das Kind die heiße Herdplatte fühlen lassen (Subjekt), dann wird es nie wieder eine heiße Herdplatte anfassen.
Theoretisch ließe sich also vorbeugen, praktisch nicht, weil die Eltern auch mal Kinder waren und das weitergeben, was sie gelernt haben. (Generationenweitergabe über die Jahrtausende).
viele Grüße
Wolfram
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Vorbeugen kann man gewissen Erfahrungen nicht. Meiner Nachbarin, als die noch eine Etage unter uns wohnten, ist es mal passiert, dass sie vergaß, die Wohnung vor dem Staubsaugen abzuschließen. Das kleine Mädchen ist aus der Wohnung gelaufen und die Treppe herunter gefallen. Die Mutter heulte noch mehr als das Kind, weil sie sich Vorwürfe machte. Der Notarzt musste also auch die Mutter behandeln, weil sie einen Schock hatte. Das kleine Mädchen ca. 3 Jahre alt zu dem Zeitpunkt, musste zum Zahnarzt hatte sich den Kiefer gebrochen und wohl auch einige Zähne kaputt gehabt.
Manchmal kann man gar nichts tun bzw. man kann nicht Jahre lang 24 Stunden aufpassen, dass das Kind nicht ohne Begleitung ins Treppenhaus geht und neugierig wird. Sie ist jetzt auch umgezogen vermutlich ins Erdgeschoss irgendwo in der Nähe, ich seh sie immernoch mit dem Kinderwagen und Einkäufen da lang gehen.
Mit dem Stricken ist es so, dass ich das niemals aufribbele, dafür kostet es zu viel Zeit und Mühe. Um zu erklären, wie ich stricke, habe ich Stärke 8.0 Nadeln und Wolle, ich werde das dann auch online einstellen auf dem Portal udemy, wo man für einen Download von Anleitungen 10 € bezahlt. Ich werde wohl nicht alle 10 € bekommen, aber selbst mit 4 € wäre ich noch glücklich, überhaupt mal auch was einzunehmen und nicht immer nur Geld auszugeben. Die Videos muss ich nur noch drehen. Das sind dann so Erklär-Teile die ich stricke. Riesengroße Socken um eben zeigen zu können wie es geht, mit dünner Wolle kann man das schlecht präsentieren.
Wenn jemand töpfert, zerschlägt er die Vase oder die Skulptur ja auch nicht, um zu zeigen, welches Material es ist. Um zu zeigen, wie man einen Pullover strickt, ribbelt man auch nicht einen anderen auf. Das ist ja klar.
Das Messiesyndrom gibt mir wahrscheinlich Sicherheit. Man kann eine schlechte Angewohnheit ablegen, darüber haben wir gestern gesprochen in der Gruppe, indem man für alles dankt, was sie einem gegeben hat, und dann sagt, ich will einen anderen Weg gehen, weil ich mich weiter entwickeln werde. Dazu muss ich für mich erst mal herausfinden, was diese vielen Sachen für mich bedeuten und warum das Messie-Syndrom für mich eine Hilfe ist. Eins ist die Sicherheit, so eine Art Schutzwall, und auch eine Ausrede um niemanden herein zu lassen. Da kann ich dann sagen: Dafür brauche ich keine Ausrede, ich entscheide in jedem Fall selbst, wer rein darf und wer nicht. Ich brauche kein Chaos im Rücken, um Vertreter vor der Tür stehen zu lassen.
Was es noch alles ist für mich, muss ich halt noch raus finden. Sobald ich die wahren Bedürfnisse kenne, kann ich auch einen anderen Weg finden, sie mir zu erfüllen. Während dessen kann ich schon mal anfangen, aufzuräumen, was dann nach dem Urlaub wohl auch passieren wird. In den nächsten 2 Tagen packe ich erst mal das Auto voll, damit ich Montag los fahren kann.
Draculara
http://www.draculara.de
http://messie.bplaced.net/messie
Eine Lösung setzt ein Problem voraus. Ich kenne meine Fehler, das hält mich aber nicht davon ab, sie zu machen
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Draculara,
die Mutter hätte das Kind nicht als objekt in eine Ecke abstellen dürfen. Als Subjekt behandelt, hätte sie dem Kind irgendwelches Spielzeug geben können, damit es sich damit beschäftigen kann. Dann hätte es auch keinen Anlass gehabt, aus der Wohnung wegzulaufen und die Mutter braucht die Wohnung nicht extra abzuschließen. Dann kann sie das auch nicht vergessen.
Wenn man also richtig handelt, kann man vorbeugen, nur kann man sowas von einer jungen Mutter nicht erwarten, zumal sie das nicht gelernt hat und ich von dieser Objektbehandlung auch erst seit kurzem von hörte.
viele Grüße
Wolfram
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