@Kiara

Zitat

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Sollte es jemals dafür Medikamente geben, würde ich es sofort einnehmen. Der Leidensdruck ist doch immens und nicht in Worte zu fassen.

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Eben Leidensdruck spricht dafür, dass es eine Krankheit ist. Wenn ich unter meinem Verhalten leide, bin ich krank. Es sei denn, ich ändere mein Verhalten. Außer @Messie und @Barbara Bruchhäuser kenne ich niemanden, der sein Messie-Verhalten geändert hat, vielleicht noch ein paar andere und ein Neuer, der es geschafft hat, "clean" zu werden. Vom Clean sein zum Cleanie werden ist dann der nächste Schritt. Die meisten Krankheiten sind dadurch gekennzeichnet, dass ein Leidensdruck besteht.

@Wolfram @Rainbow-Cloud @DarkAngel und alle die es interessiert

Wenn ich nicht drunter leide, z. B. beim Asperger-Syndrom, ist es "nur" ein Syndrom, wobei der Übergang vom Syndrom in die Krankheit evtl. fließt. Ich bin mir sicher, dass das Messie-Syndrom es eine Krankheit ist, weil ein Leidensdruck besteht. Was man dagegen pharmakologisch tun kann, kommt auf den Einzelfall an. Wenn ein Messie das ADHS-Syndrom hat (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivität-Syndrom) kriegt er wahrscheinlich so was wie Ritalin. Ist er schizophren, dann ein Neuroleptikum. Liegen Depressionen zu Grunde, kriegt er ein antriebssteigerndes Antidepressivum. Das hilft aber wieder nur gegen die Begleiterscheinungen und nicht gegen das Messie-Sein. Vom Entwickeln der Wunderpille, damit Messies in das gesellschaftliche Raster passen und nicht mehr auffallen, sind wir noch weit entfernt.

Hier ist wieder mal auch die Frage, ob es ein Leidensdruck der "ordentlichen" Gesellschaft ist, wenn ein Messie im Haus wohnt, oder ob es der Leidensdruck des Messies ist, weil er Angst vor unvorhergesehenem Besuch hat. Von daher würde es gegen eine Krankheit sprechen. Bis in die 30er- und 40er Jahre sprach man ja sogar bei Homosexualität von einer Krankheit. Das einzig Kranke war hier die Reaktion der Gesellschaft. So könnte man heute auch über das Messie-Syndrom sprechen.