Eigentum oder Miete?

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19.12.2016 00:54
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#6
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hallo Tusnelda,

woher willst Du wissen, ob der Pfennigartikel in 10 Jahren noch zu kaufen gibt. Oft ist es so, dass ein Ersatz nicht 100% identisch ist mit dem, was gesucht wird. und neues hält oft nicht so lange wie altes. und oft muß ich einen passenden Laden erst lange suchen, der das hat, was ich brauche.
Wenn Du etwas neu kaufst, liegt zumindest erstmal mehr rum. Was am sinnvollsten ist, muß abgewogen werden. Schnell einen kleinen Pfennigartikel zu kaufen, kann auch sinnvoll sein, wenn ein Artikel weggeworfen wird, wenn sich der gesuchte Artikel wieder anfindet. Aber ich wäre nicht Messie, wenn ich das machen würde. Dann behalte ich beide Artikel.

viele Grüße
Wolfram


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19.12.2016 16:52
#7
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Geht mir genau so. Ich kaufe oftmals Artikel 5fach, weil ich z. B. die anderen 4 nicht finden kann. Oder ich habe 3x Batterien Größe soundso, aber ich finde keine einzige Packung davon, dann kaufe ich sie nach, und wenn ich die anderen finde, gut so, habe ich Vorrat. Genau wie mit den Scheren: Ist eine da, wo ich sie nicht finden kann (und es gibt bei uns viele Orte, an denen man theoretisch fündig werden könnte), wie die berühmte Stecknadel im Heuhaufen, kaufe ich dann neu, wenn ich keine einzige von den 4 Scheren finden kann. Eine habe ich in der Küche angebunden, damit ich keine 5. kaufen muss. Es ist wirklich so, dass ich eine Stunde lang suche, und wenn ich was nicht finde in der Zeit, das Teil dann neu kaufe. Eben so Gebrauchsgegenstände, wie sie bei anderen Leuten immer in der selben Schublade liegen, wenn man mit irgendwas fertig geworden ist. Ich lasse sie oft genau da liegen, wo ich sie gebraucht habe, und weiß dann beim nächsten Mal nicht, wo ich sie zuletzt gebraucht hab.

Wieso ich mein Verhalten nicht ändere? Da könnte man auch einen Raucher fragen, warum er nicht aufhört, wo doch Zigaretten so teuer sind. Wo ich mir Arbeit mache, dadurch, dass ich sie zum geeigneten Zeitpunkt nicht gemacht habe, und das ganze auch noch Geld kostet. Die angebundene Küchenschere ist das einzige Utensil, das sich immer am selben Platz befindet, und Besteck ist immer in der Spüle oder in der Schublade. Sonst kenne ich noch einige Beispiele, an denen ich merke, das hat seinen festen Platz hier. Aber selten im Schrank, wo ich es nicht sehe, da sind nur die Sachen, die ich selten brauche. Es liegt immer im Regal oder auf den Schränken, auf den Tischen rum. Wenn ich aufgeräumt habe, ist das zwar schön, aber ungewohnt für mich, und darum kehrt immer wieder der alte Schlendrian ein, weil ich mich nicht dran gewöhnen kann, jedes leere Teelicht sofort zum gelben Sack zu tragen beispielsweise.

Wenn alles aufgeräumt ist, fühle ich mich fremd. Hier war mal ein Rollkommando, meine Schwägerinnen haben aufgeräumt, weil die Heizlüftungsventile erneuert werden mussten. Da habe ich mich nicht wohl gefühlt, weil irgendwie alles so leergefegt war wie in einer Musterwohnung oder einer Pension. Ich bin hier rum geschlichen und hab einfach nur geguckt. Ich hab gar nicht zwangsläufig was gesucht, und wenn, vergaß ich es, als ich los gegangen war. Natürlich konnte ich die Ordnung nicht aufrecht erhalten, denn das erinnert an die Zeit, als ich aus der Schule kam und sämtliche Möbel in meinem Zimmer umgerückt und der Inhalt umgeräumt worden war. So eine Art Entwurzelung irgendwie.

Viele Grüsse
Draculara

http://www.draculara.de

http://messie.bplaced.net/messie

Eine Lösung setzt ein Problem voraus. Ich kenne meine Fehler, das hält mich aber nicht davon ab, sie zu machen

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20.12.2016 10:10
avatar  Wolfram
#8
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danke Draculara,

diese Entwurzelung ist ja auch der Grund, weswegen ich mich dann nicht geborgen fühlen könnte. Die Geborgenheit ist durch das langsame Ansammeln entstanden. Durch plötzliches Wegwerfen geht die Geborgenheit verloren. Darum nur langsam ein Stück nach dem anderen wegwerfen. Dann kann man sich vielleicht leichter an eine freiere Geborgenheit gewöhnen.

viele Grüße
Wolfram


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21.12.2016 03:31 (zuletzt bearbeitet: 21.12.2016 03:31)
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@Tusnelda @Draculara @Wolfram @Rainbow-Cloud

Hallo zusammen!

Ein Facharzt für psychotherapeutische Medizin, sieht beim Verhalten von Messies unter anderem den unerfüllten Wunsch aus der Kindheit nach seiner Selbstbestimmung, Unabhängigkeit und der emotionalen Geborgenheit. Das Sammeln von Dingen kann die seelische Not und Einsamkeit des Kindes unter Umständen verringern. Wenn man Erwachsen ist kann diese Verhaltensweise irgendwo finde ich seinen Sinn verlieren und das nervt einen dann selbst. Es gibt genug Messies die Unterschwellig latent Agressiv sind, ja klingt hart doch ist so, klar auch normalos können das sein, doch ich habe oft erlebt das Messies oft schneller sich aufregen können als andere....Was meint Ihr dazu, hat jemand auch solche Beobachtungen gemacht?

Beste Grüsse
Emin


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21.12.2016 09:33
#10
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Bei mir ist es so, das ich äußerlich sehr ruhig bin, schweigsam, zurückgezogen. Einfach aus der Erfahrung heraus, das sich doch nichts ändert, wenn ich was sage. Es ist doch alles OK, ich rede mir was ein, das brauchen wir (irgendwann). Das staut sich dann auf, bis ich explodiere.

Herzliche Grüße

Alex



Ich bin wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich. Konrad Adenauer


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