Startschuß

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16.07.2013 09:50
avatar  Kalista
#46
Ka
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zuerst einmal vielen Dank für den Zuspruch.
@Sonja Ja, Panik ist sicher das richtige Wort - Panik die Wohnung nicht rechtzeitig "in Schuß" zu haben und dann die Konsequenzen hierfür tragen zu müssen. Was mich aufregt ist aber, daß ich es momentan objektiv betrachtet noch schaffen kann und einfach nur anfangen muß, sich die Schockstarre aber erst wieder löst, wenn objektiv nichts mehr zu machen ist, dann kann ich plötzlich 20h am Stück räumen, schaffe es aber einfach nicht mehr, auch nur annähernd fertig zu werden...

@bubble der echte Witz hierbei ist, daß ich eigentlich gern aufräume und es total toll finde, wenn alles an seinem Platz ist und die Wohnung hübsch aussieht. Wenn ich als Kind Filme gesehen habe, wo die Wohnungen toll aufgeräumt waren, habe ich immer gedacht "so will ich es später auch mal haben". Ich mag es auch, wenn ich abends sehen kann, was ich tagsüber geschafft habe. Die Blockade nervt mich vielleicht auch deshalb so, weil ich einfach nicht erkennen kann, wo sie eigentlich her kommt. Ich habe wenig "echten" Müll. Ich muß "einfach" Regale aufbauen, die Umzugskisten auspacken (und, ok, auch aussortieren) und gründlich putzen. Die Sache ist, das mein letzter Umzug ziemlich überstürzt abgelaufen ist und ich erstmal den Platz freischaufeln (also jede Menge Kisten umstapeln) muß, an dem die Regale dann stehen sollen... Mir scheint momentan einfach alles so wahnsinnig viel... Aber Du hast recht, ich muß anfangen, noch heute (auch wenn "der Plan" erst später anfängt).

Ich habe beschlossen, einen Mittelweg zu nehmen und den Plan am Donnerstag starten zu lassen. Dann habe ich heute und morgen, um etwas "vorzuarbeiten" und am Donnerstag nicht ob dieser langen Liste in Panik zu geraten. Ich versuche quasi, mich selbst auszutricksen. Dazu werde ich jeden Tag den Plan abarbeiten, der vorgesehen war. Also, falls der für Donnerstag vorgesehene Raum wirklich nicht (ganz) geschafft wird, geht es nicht Freitag weiter, sondern es wird der "Freitagsraum" gemacht und wenn noch Zeit ist, die Reste vom Donnerstag nachgeholt. Auf die Art will ich einfach vermeiden, mich in einem Raum zu "verbuddeln" und den am Ende vielleicht sogar perfekt zu haben und beim Rest habe ich noch nicht mal angefangen...
Heute stehen also Plan schreiben und loslegen auf dem Plan ;)


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16.07.2013 11:02
avatar  IBI
#47
IB
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Hallo Kalista,

ich fürchte, du arbeitest mit unterschiedlichen Arten von PANIK und eine ist dir sehr präsent. Nämlich die, dass du es nicht schaffst bis zum Termin und dann die Konsequenzen fürchtest. Und dazwischen vermute ich viele unbewusste Ängste, die während des Aufräumens entstehen.
Und gleichzeitig schützt du dich sehr - das kannst du deinem Gefühl der "Blockade" zuschreiben. Und der Schutz funktioniert "blockierend" gut.

O.K. - ich biete dir ungefragt erneut einen Tipp an: Versuche den Gedanken zu stoppen, dass du es nicht schaffst usw. und stattdessen zu denken, die Zeit, die ich jetzt habe bis zum Termin reicht aus, um eine Ordnung herzustellen, dass die Menschen in meine Wohnung können und die Konsequenzen positiv für mich sind.
Man nennt diese Art zu denken Steuerungsgedanken.
Dein derzeitiger Steuerungsgedanke lautet: Ich schaffe das nicht.
Ich vermute, dass du das nicht WILLST, sondern dass du das Gegenteil willst und dir beweisen willst, dass du das schaffst.
Und ich bin sicher, dass du einen so starken WILLEN hast und soviel MUT aufbringen kannst, die blockierenden Gefühle zu überwinden.
Ich kann mir vorstellen, dass ein Einwand lauten könnte: Wenn der Steuerungsgedanke nicht das gewünschte Ergebnis bringt, was mache ich dann.
ÄRGERN. Ja, ganz kurz und dann kannst du wie beim Autofahren, das Steuer (in dem Fall dein Gedanke) nachkorrigieren - mit dem nächsten Schritt nutze ich die Zeit für diese Aufgabe und die Zeit wird dafür ausreichen (ein Beispiel - deine Gedanken kennst du besser als ich). Ich hoffe, du kannst nachvollziehen, was ich meine. Und im Strassenverkehr braucht es oft schnelle Korrekturentscheidungen, damit alles gut gelingt.

Ich wünsche dir viel Energie und ich bin zuversichtlich, dass du die Zeit bis zum Termin nutzen wirst, so wie du es dir denkst.

Viele Grüsse
Sonja

Hey, die Perfektion der Ordnung wird nicht zu diesem Zeitpunkt benötigt. Du kannst dir deine Vorstellung einer perfekten Wohnung (ich unterstelle einmal, dass du solche Vorstellungen hast - falls ich daneben liege, dann bedaure ich das) zu einem anderen Zeitpunkt terminieren und auf das, was du bis zum Besichtigungstermin erreicht hast aufbauen.


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16.07.2013 21:54
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#48
Mu
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Hallo Kalista,
kommt mir vor, als wären wir ähnlich gestrickt. Ich finde mich in vielem, was Du schreibst, sozusagen gespiegelt. Es klingt jetzt vielleicht gemein, aber es hilft mir auch etwas bei meiner Gemütslage, wenn ich sehe, dass ich nicht alleine bin.

Es ist hart und du hast noch einiges vor dir an Arbeit. Ich wünsche dir, dass du die Kurve kriegst. :)

Ich bin ziemlich nervös wegen morgen, daher kann ich gerade nicht mehr schreiben.

Gruss,
Mute


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17.07.2013 10:19
avatar  Kalista
#49
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so, also ich habe gestern was ganz Verrücktes gemacht, ich habe keinen Plan geschrieben und bin mir auch nicht sicher, ob ich das noch nachholen werde - welcher Raum für welchen Tag geplant ist, kann ich mir eigentlich auch ganz gut merken ;) Dafür habe ich aber angefangen aufzuräumen, insgesamt zwar nur eine Stunde und ich habe auch erschreckend wenig geschafft, aber es ist ein Anfang. Dazu war es nämlich eigentlich schon recht spät, also nachmittags, als ich mich endlich aufraffen konnte. ich hoffe, heute daran anzuschließen - mal schauen.

@Sonja mit Steuerungsgedanken oder Gedankenstop habe ich bisher keine so guten Erfahrungen gemacht, weil ich es einfach nicht hinbekommen habe. Ich muß einfach ins "kalte Wasser" springen und anfangen, noch ist ja objektiv genug Zeit und beim räumen habe ich keine Panik. "Spannend" wird es erst, wenn mir die Zeit wegläuft und wirklich die Gefahr besteht, daß ich es nicht schaffe. Vorher lähmt mich mehr die ewige Planerei - wo fange ich an ? Ist woanders nicht doch besser/praktischer/effektiver ? Oh, das sieht soo viel aus... Du must aber erst den Plan schreiben, sonst kannst Du das Erledigte nicht abhaken (und sehen, daß Du etwas geleistet hast)... Wieviel Zeit genau brauchst Du wohl für welche Tätigkeit ? Huch, jetzt hast Du einen wichtigen Unterpunkt vergessen, der Plan muß also komplett neu geschrieben werden...Ich kann mich in solchen Überlegungen komplett verlieren und fange nie an, weil ich ja Zeitfenster einplane und wenn die kleiner werden, weil ich nun, wegen der aufwendigen Planung, einen Tag später anfange, macht das neue Planungen notwendig... Und umso mehr Zeit vergeht, umso größer die Wahrsheinlichkeit, es wirklich nicht mehr zu schaffen und dann kommt die Panik.
Ich habe den Mechanismus gestern quasi ausgeschaltet, indem ich ohne Plan angefangen habe. Ich hoffe, das funktioniert heute wieder.

@Mute Nein, das klingt nicht gemein, vielen hilft es, zu sehen, daß es anderen Menschen ähnlich (schlecht) geht. Ich kann mich auch gut daran hoch ziehen, mein Leben mit anderen zu vergleichen, denen es wesentlich schlechter geht. Es gibt da zum Beispiel einen Deutschen, der anscheinend unschuldig in den USA im Gefängnis sitzt, seit mehr als 27 (!) Jahren. Dagegen geht es mir echt gut ;)
Laß uns wissen, wie der Termin verlaufen ist - und laß dich nicht unterkriegen.


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17.07.2013 11:33
avatar  IBI
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Hi Kalista,

schön zu lesen, dass du einen Mechanismus identifiziert hast und du dir dadurch die Möglichkeit geschaffen hast, etwas anderes auszuprobieren und zu verändern und erst einmal im kalten Wasser schwimmen zu üben. EHHH, ich schwimme lieber im warmen Wasser. Vielleicht magst du lieber in warmes Wasser springen und ausprobieren.
Und gestern bist du erfolgreich eine Stunde geschwommen und heute magst du die Stunde wiederholen und möglicherweise eine weitere Zeiteinheit anhängen. Und ich bin neugierig zu lesen, wie es dir damit geht.

Was meinen Tipp mit dem Gedankenstopp und der positiven Steuerung angeht - mag ich dich fragen, wie lange hast du das ausprobiert und geübt, um für dich festzustellen, dass dich das nicht unterstützt?
Ich fürchte, wir probieren solche Optionen nicht lange genug aus, um ihre Wirkung wahrzunehmen. Ich schreibe wir, weil ich das auch nicht als hilfreich erlebt habe (ein kleines bisschen) und denke, dass ich das zu wenig lang geübt habe. Da benötigen wir unsere Hartnäckigkeit und unser Durchhaltevermögen (ich habe davon recht viel und nehme an, dass du das auch kennst - nicht unbedingt im Zusammenhang mit deinen Aufräumaktivitäten, aber im Beruf oder so), um Erfolge zu erleben. Und weil sie sich nicht innerhalb eines Tages einstellen, sondern erst nach Tagen, Wochen oder gar Monaten sichtbar werden, empfinde ich das schwierig bei diesen Aufgaben dabei zu bleiben.
Gut, mein Steuerungsgedanke könnte lauten: Es ist leicht mich zu disziplinieren und das stündlich zu üben ohne die Übung von einem sichtbaren oder spürbaren Ergebnis abhängig zu machen und auf der damit verbundenen Unsicherheit und Verzweiflung kann ich surfen.

Hey, ich finde, ich habe einen guten Steuerungsgedanken formuliert. Ein kleines Stück erfolgreich geübt habe ich jetzt.

Magst du vielleicht ausprobieren und einen Steuerungsgedanken formulieren, der für dich hilfreich sein könnte und ihn mit uns teilen?

Viele Grüsse
Sonja


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