Hallo in dieses Forum,
ich möchte mich kurz vorstelllen. Ich bin ende 40, seit 5 Jahren mit meiner großen Liebe liiert. Wir kennen uns schon seit ich sieben Jahre alt war.
Zu und Umstände, zu meinem Leben VOR fünf Jahren will ich hier erst einmal außen vorlassen.
Ich bin zu meinem jetzigen Freund in eine 1Raum Wohnung gezogen, die völlig zugemüllt war. Lediglich das Bad und der Schrank wo Geschirr aufbewahr wurde war sauber und akribisch ordentlich.
Etwas überrumpelt und überfordert machte ich damals den Fehler und fing an aufzuräumen und zu entmüllen...
Die folgende Reaktion brauch ich nicht zu erwähnen.
Wir zogen dann nach einem Jahr in das Haus seiner Eltern, welches wir allein bewohnen. Besser gesagt, wir hausten die ersten Monate zwischen Chaos, Kartons und Altlasten von ihm UND seiner Eltern, da sich das Haus noch in dem Zustand befindet, wie es immer schon war. Alte Möbel, volle Schränke, alte Tapeten und Teppiche. Die Küche war der einzigste Platz an dem ich mich einigermaßen aufhalten konnte, ohne die Krise zu bekommen.
Ich habe dann für mich instinktiv beschlossen, sie nach meinem Geschmack zu gestalten.
Schrankfronten wurden mit Folie verjüngt, Wände bekamen frische Farbe. Die gruseligen Fliesen wurden ebenfalls mit Folie beklebt, und ich habe mir somit einen Raum geschaffen, der für mich schön, wohnlich und akzeptabel ist.
Reaktion? Siehe oben...
Selbst die Abmachung mir wenigstens diesen Raum zu lassen kann nicht immer eingehalten werden. Teilweise gleicht der Tisch und die Essecke einem Bürodings ohne jeglicher Struktur.
Die Terasse gleicht einer Ablage von Müll, Kartons, Prospekten, Autoradios, Glühbirnen ect. Auf die Bitte hin, sie doch ein wenig in Schuss zu halten, müllte die Küche zu.
Also entweder - oder Prizip.
Nachdem meine Hälfte des Bettes immer enger wurde, habe ich beschlossen, den einzigsten Raum der noch da war zu entrümpeln, mir Schränke und Bett reinzustellen. Obwohl - ein Bett ist es nicht, es ist eine alte Schlafcouch die dort schon stand. Sie kann natürlich nicht ausgetauscht werden, da sie noch "zu gut" für den Müll ist...
Ich habe mir somit meinen eigenen Raum geschaffen, der absolut tabu für ihn ist. Mal abgesehen von einigen Kartons von ihm,die ich hinter einem Schrank stehen lassen musste, weil sonst kein Platz dafür wäre.
Instinktiv habe ich wohl das Richtige gemacht. Ich will meinen Partner nicht aufgeben, bin mit meinem Latein aber am Ende.
Er weiß, dass er unter dem Messie Syndrom leidet, findet es allerdings nicht schlimm.
Bestimmt einmal die Woche möchte ich mir eine eigene Wohnung suchen, allerdings befürchte ich dann, dass ihm das nicht helfen wird.
Ich suche eine wirklich gute Hilfe für Angehörige.
Liebe Grüße