Hallo zusammen. Dies hier ist mein erster Beitrag. Ich mache mir Sorgen um meine Mutter (fast 72 Jahre). Vor ca. 15 Jahren fing sie an, sich fürs basteln zu interessieren und kaufte ihr erstes Material dafür im Internet. Sie hatte anfangs noch große Freude daran, in dem extra dafür hergerichtetem Zimmer zu basteln. Anfangs fing ich schon an, mir Sorgen zu machen, dass sie kaufsüchtig ist, denn eigentlich fehlte das Geld, um jeden Tag Pakete zu erhalten. Sie hat alles gekauft, das sie neu entdeckte, am besten direkt in Großpackungen, denn so wurde es günstiger. Ich versuche mich kurz zu halten, aber das ist gar nicht so einfach. Mit den Jahren wurde das Zimmer immer voller und voller. Ich kann es kaum in Worte fassen, denn inzwischen handelt es sich nicht mehr um Chaos, sondern um ein schier nicht zu bewältigendes Dilemma. Außer mich und ihren Mann lässt sie auch niemanden in das Zimmer (ich wohne allerdings fast 600 km von ihr entfernt). Sie leidet an Depressionen und war damit auch in Behandlung. Das Chaoszimmer kam dabei auch zur Sprache, aber die Psychologin war erstens nicht darauf spezialisiert, 2. hat meine Mama den Vorschlag, dass diese mal das Zimmer anschauen kommt, aus Scham sofort abgelehnt und 3. hat sie ihr auch bei den Depressionen nicht wirklich weiterhelfen können. Die Therapie wurde schon so oft es ging verlängert und ist jetzt quasi rum. Ab und an alle paar Wochen kann meine Mama noch zu ihr kommen. Das Chaos breitet sich schon aus auf das Badezimmer und das Schlafzimmer. In der unteren Etage mit Wohnzimmer und Küche bemerkt man nichts. Einmal hatte sie schon eine Maus in dem Zimmer, die sie aber irgendwann fangen konnte. Man kann in dem Zimmer keinen Schritt mehr vor den anderen setzen. Es ist kein Nassmüll, aber eben lauter Bastelsachen (auch völlig nutzlose Dinge wie Klorollen usw). Alles ist gestapelt, teils bis zur Decke und völlig unsortiert. Meine Mutter bastelt auch gar nicht mehr (wo denn auch), bestellt aber gern immer noch nach. Sie ist komplett überfordert und sehr unglücklich. Ich war mal bei ihr, da ihr Mann auch so leidet und es immer zu Streit bei ihnen führt. Da habe ich das Badezimmer mal befreit von den ganzen Sachen und in ihr Zimmer gestapelt. Ich fühle mich da auch komplett überfordert, denn wegwerfen darf ich nichts. Normalerweise müsste man einen Container bestellen und alles entsorgen. Aber sie möchte das natürlich nicht, denn da wird ja sehr viel mehr dahinterstecken. Sie ist auf der einen Seite so verzweifelt, auf der anderen aber kaum bereit, sich Hilfe zu holen. Noch dazu ist sie körperlich sehr eingeschränkt. Hat eine OP an der Wirbelsäule hinter sich und kann nur mit Rollator laufen, ihr Mann hat eine Herztransplantation hinter sich. Sie ist unfassbar schnell erschöpft, schläft morgens zu lange und kommt nicht in den Quark. Sie weint viel und ist mit ihrem Leben sehr unglücklich. Ihre beste Freundin ist vor einem Jahr gestorben, vor einem halben Jahr ihr Hund und die Depressionen wurden noch schlimmer. Die Ehe krieselt-beide zicken sich unfassbar viel an. Ich verstehe ihn, aber er sieht glaub das Problem nicht wirklich. Er hat letztens zb aus Wut etwas weggeworfen, damit konnte sie dann gar nicht gut umgehen. Sie ist auch nicht wirklich einsichtig, denn die Sachen waren ja auch alle mal echt teuer (so sagt sie)...es ist echt schwer, da behutsam an sie ranzutreten. Aber der Zustand des Zimmers ist auch für sie ganz ganz unerträglich. Wir Kinder wohnen beide in versch. Richtungen weit weg. Wie kann ich ihr nur helfen? Sorry für den langen Text. Ich hoffe, ihr habt eine Idee. Liebe Grüße