Hallo, da bin ich wieder!
Danke für Deinen langen Post Frankie. Da sind ein paar gute Anregungen dabei. Aber auch Sachen, die ich probiert habe und für mich nicht funktionieren.
Der schlecht gelaunte Handwerker war da. das ganze hat 20 Minuten gedauert bis die Feuermelder installiert waren. In die Küche wolle er gar nicht - da hätte ich also einfach nur die Tür zumachen müssen.
Die Wohnung war in einem guten Zustand - Flur, Küche, Arbeits-/Schlafraum sahen recht normal aus. Nur im Wohnzimmer hatte ich alles nur auf eine Seite geräumt, so dass immerhin eine Hälfte des Zimmers frei war. da fehlte mir am Ende die Kraft und Zeit mehr zu machen. Ich benutze das Zimmer auch schon seit längerem nicht - ich brauch es einfach nicht. Deshalb siehts da aus wie in einem verlassenen Lagerraum. Der Handwerker hat, als er da drinnen war auch irgendwas gegrummelt, aber das war mir ziemlich egal. Ich war total müde und hatte Muskelkater, weil ich das ganze Wochenende durch die Wohnung getobt bin.
Jetzt geniesse ich die aufgeräumten Zimmer. Es ist soo gut, aus dem Bett aufzustehen und ohne über was steigen zu müssen in die Küche zu gehen, Tee kochen, am Küchentisch sitzen. Leider suche ich auch Dinge, die ich irgendwohin weggepackt und versteckt habe. Jetzt habe ich auch schon wieder angefangen, Dinge aus den Schränken und Schubladen zu wühlen, weil ich was gesucht habe.
Das ist jetzt der Punkt, an dem ich diszipliniert sein muss! Nicht alles irgendwo liegen lassen. wenn ich was esse, das Geschirr am besten sofort spülen. Nichts neben dem Bett stehen lassen. Nichts am Schreibtisch stehen lassen.
Weiter Dinge aussortieren.
Wer von euch hat Mari Kondo probiert?
Für mich hat es gar nicht funktioniert - alles wurde schlimmer.
Nimm alle Sachen - Kleidung auf einen Haufen und sortiere, was Du behalten willst und was nicht. Höre auf den Spark, den Klick, ob du das Teil liebst und behältst.
Ehhmm: - habe alle Kleidung aus den Schränken und Schubladen geholt. Großer Haufen auf dem Bett. Angefangen auszusortieren auf meine innere Stimme gehört. Nach einem Tag hatte ich genug. Ein paar Sachen hab ich wieden in den Schrank gepackt, tatsächlich auch was aussortiert und weggeschmissen, aber der größte Teil ist auf dem Bett liegen geblieben. Später hab ich den Haufen auf einen Stuhl neben das Bett verlagert und da lag es dann seit inzwischen einem Jahr - vorher war wenigstens noch alles im Schrank. Hab immer nur mal was aus dem Haufen gezogen, wenn ich was brauchte. Nur meine jaherszeitlichen Lieblingssachen waren in Benutzung - getragen, gewaschen, zum trocknen aufgehängt und dann gar nicht erst in den Schrank sondern wieder getragen.
Die Idee, dass alle Dinge ein Zuhause haben, einen Platz, an den sie gehören, das ist gut und funktioniert bei wichtigen Sachen - fester Platz für Schlüssel, Dokumente, Karten und Gegenstände, die ich immer brauche.
Unterm Strich scheitere ich wohl daran bzw. bin überfordert davon, dass ich zuviel besitze und dass das, was zu viel ist einfach keien festen Platz hat.
Als ich nur eine Brille hatte, wusste immer wo die liegt. Seit ich drei Brillen habe, weiß ich oft nicht wo die sind, weil mir der Überblick fehlt.
Na ja, und weil ich Dinge liegen lasse, nicht gleich aufräume.
Rituale sind gut - z.B. morgens den Tee kochen, Thermoskanne fürs Büro füllen, eine Tasse noch zu Hauase trinken. Alles was ich dafür brauche, steht immer am gleichen Platz, findet zur gleichen Zeit statt.
Verhängnisvolle Gewohnheiten, wie Flohmarktkäufe hab ich im Griff - statt alles, was ich irgendwie schön finde oder worum es mir leid tut, weil es auf dem Flohmarkt gelandet ist oder oder oder ... zu kaufen und am Ende im schlimmsten Fall noch Dige einzusammeln, die die Händler liegen gelassen haben, geh ich kaum noch zum Flohmarkt und kaufe jetzt nur noch Schmuck, maximal ein Stück oder wenn ich doch noch mal ein Teil zu meiner Geschirrserie aus den 60ern finde. Sonst nix. Und generell bei Kaufwunsch warten: nicht sofort kaufen. Eine Stunde, eine Woche warten und überlegen, ob ich das wirklich brauche. Vor dem Kauf zu Hause schauen, ob ich das vielleicht schon habe, ob ich das wirklich brauche.
Was ich nicht mehr mache: Dinge in Kisten und Tüten in den Keller oder auf dem Hängeboden abstellen. Das Zeug steht dann dort für ewig und wird eher merh als weniger. Keller bleibt leer - ist eh eklig - weil feucht und dunkel.
Ich brauch Regeln und an die muß ich nich halten.
Wie krigt ihr euch in den Griff. Habt ihr Regeln? Was funktioniert für euch.
Ich finde es gerade erleichternd, hier frei zu schreiben, wie es bei mir zu Hause aussieht. Ich wüsste nicht, wem in meiner Bekanntschaft, meinem Freundeskeis ich das erzählen könnte.
Obwohl manchmal sage ich schon: bei mir ist grad nicht aufgeräumt, sieht etwas messi aus. Leute denken dann immer, ich übertreibe oder mache einen Scherz oder interssieren sich gar nicht dafür. Noch nie hat jemand nachgefragt, was ich damit genau meine. Dabei sieht es viel schlimmer aus als nur ein bisschen messi. Nach aussen mache ich wohl eine sehr ordentlichen, strukturierten Eindruck.
Langer Text, aber jetzt meine Fragen: was hilft euch? Regeln? Rituale? Mari Kondo oder ähnliche Ratgeber? Was ist keine gute Idee? Habt ihr euch Freunden oder nahestehenden Menschen anvertraut? War das gut? Hat das geholfen?
Schafft ihr es, euch von Sachen zu trennen und wie?
und dann ist da auch noch mein Problem mit ungöffneten Briefen....bzw. Briefen von Ämtern - die ich NICHT ÖFFNEN KANN!