Hey Krümelmonster.
Wilkommen hier.

Wenn du meine "Geschichte" liest (irgendwann vielleicht sollte ich mal meine ganze Geschichte aufschreiben, das könnte sich ganz interessant lesen), wirst du, genau wie bei vielen anderen hier, feststellen, dass du keineswegs alleine bist.

Einige haben das Problem mehr, andere haben es weniger...ich seh mich da irgendwo mittendrin.
Aber alle stört es und aus irgendeinem Grund haben wir alle zwar den "Willen" was zu ändern, aber irgendwie fehlt dann der entscheidende Schub.
Bei mir schleifts auch nach wie vor- ich wollte noch sehr vieles in Angriff nehmen (und ab und zu nehme ich tatsächlich ne Kleinigkeit auch in Angriff, es geht voran, aber schleppend), trotzdem hab ich wieder nen Stand, wo ich sagen kann:
Schön isses für andere hier eher nicht, aber mit ner Stunde Vorwarnung kann ich jemanden reinlassen.
Die müsst ich zwar ganz schön rotieren, aber es würde gehen.

Dadurch hab ich was entscheidendes gewonnen: Gelassenheit!
Auch ich hatte, vor dem Termin mit den Wasseruhren, tage-nein wochenlang regelrechte Panikattacken, weil ich irgendwie gar nicht absehen konnte, wie ich das halbwegs schaffen soll.
Die gibts nicht mehr, wie gesagt: im Notfall krieg ich die Wohnung binnen ner Stunde begehbar, wenn ich nen Tag Zeit hab, schaff ich das entspannt.
Das Schwerste war der Anfang: man hat keine Ahnung, wo man anfangen soll....dagegen hilft nur eins:
anfangen. Irgendwo.
Eine Ecke aussuchen und los. Ich hatte meistens zwei Säcke und nen Karton dastehen: Sack für Müll und nen gelben, Karton für Papier.
Und dann eins nach dem anderen greifen und weg damit.
Das geht dann erstaunlich schnell, und man sieht binnen kurzer Zeit was von!
Nach einigen solchen Aktionen (die teilweise nich länger als zehn Minuten am Stück liefen, danach war die Luft erstmal raus) sieht man dann tatsächlich Land...und mit jeder Aktion rückt es näher, erst langsam, dann schneller.
Diese kleinen Erfolgserlebnisse fand ich enorm wichtig und motivierend.
Mit Putzen hab ich anfangs keine Zeit vertrödelt: wenn nichts rumliegt oder im Weg steht, geht das erstaunlich schnell, also erstmal den Müll weg.

Wohnzimmer durch saugen brauch ich zehn Minuten- länger dauert das nicht, wenn nix auf dem Boden rumliegt.
Das Bad ist in ner Viertelstunde gewischt (der Boden nur).

Du sagst, du hast viele Sachen, von denen du dich nicht trennen willst- das kenn ich. "Zum Basteln ist das noch gut"...ich bastele alles Mögliche, daher kann ich auch so ziemlich alles gebrauchen- ich hab von dem Krempel, der rumlag (meist Sachen, die ich mal irgendwo mitgenommen hatte, um sie mir "irgendwann" mal vorzunehmen) locker 3/4 weggeworfen.
Alles, was so lange rumliegt, wird auch weiter lange rumliegen. Also weg damit.

Für den Rest: du hast bestimmt nen Keller, Dachboden oder ähnliches.
Besorg dir Umzugskartons. Die haben alle eine Grösse, man kann sie also gut stapeln, und sortier das Zeug, von dem du dich partout nicht trennen willst, ein bisschen vor. Dann die Kisten in den Keller- das sieht ordentlich aus und du musst nicht alles wegwerfen.
Allerdings: die Gefahr, dass die auch in 5 Jahren noch so dastehen, besteht natürlich...vielleicht schaust du jedes Jahr einmal hin und sortierst dann alles, was du in dem Jahr nicht benutzt hast, aus...
Es ist doch so: wir heben eine Menge Dinge nur auf weil "wir sie noch mal irgendwann gebrauchen könnten".
Ich hab bei meiner Aktion eine Menge durchaus auch wertvollen Kram bewusst weggeworfen, weil mir klar war: das liegt schon 5 Jahre hier rum, die Wahrscheinlichkeit, dass es das in 5 Jahren immernoch tut, ist gross..also.
Mach nicht den Fehler und denk nach, wozu du dieses oder jenes doch noch gebrauchen könntest....sondern denk einfach: wie lange liegt das hier rum?
Will ich, dass es noch mal genauso lange hier rumliegt? Ja oder Nein...
Auf diese Weise bin ich binnen kurzer Zeit erstaunlich viel Krempel losgeworden.

Und klar: nach der Räumaktion geht das grosse Suchen los.
Aber das kann man danach recht entspannt lösen: erst hatte ich die 5320 Kabel, die man so braucht, in verschiedenen Schränken verteilt, zusammen mit anderem Kram, der auch erst mal verschwinden musste.
Wenn ich jetzt ein Kabel wieder gefunden habe, leg ich es dorthin, wo schon ein anderes liegt. Und dann ein drittes- so ergibt sich nach und nach durchaus eine Ordnung, ganz ohne Stress.
Mit anderen Dingen läuft es genauso.

Und zwischendrin sitze ich da und freue mich, dass ich keinen Müll mehr sehe.
Am motivierendsten, auch jetzt, ohne Druck von aussen, doch mal sauber zu machen ist, dass ich bei der Aktion gelernt habe: es geht, und auch erstaunlich stressfrei.

Da war ich vorher ganz anders drauf: "wo soll man hier bloss anfangen..?"
Die Antwort ist ganz einfach: irgendwo.
Das Anfangen ist das Wichtige...

Du schaffst das auch.

Ja genau.
Man steht einfach nicht wegen jedem Krümel auf...deshalb muss man die in Reichweite los werden.

Bei Papier handhabe ich das ähnlich wie @Aufräumer : in der Küche steht beim Müll immer ein leerer Karton, in den Papier jeglicher Art wandert: Verpackungen, Briefumschläge, was eben so anfällt- und wenn der voll ist, kommt er mit runter.
Dann wird der nächste aufgestellt- die fallen bei mir immer wieder an, da hab ich also jederzeit Nachschub.
Notfalls kann man da auch nen leeren Karton von Tiefkühl-Pizza nehmen oder so.

Schön, dass ihr mal nachfragt.

Ich hab momentan beruflich/privat einiges um die Ohren, (ausserdem ist das Forum mit nem Laptop jetzt sehr gruselig zu bedienen, danke), daher tut sich weniger.
Aber die Hütte ist immer noch nicht wieder schlechter- kein Wunder, wenn ich kaum zu Hause bin.
Allerdings: besser auch nicht...ärgert mich schon ein wenig, aber ich bin schon froh, den Stand halbwegs zu halten.
So bescheuert das klingt: für mich ist das tatsächlich ein Fortschritt.

Kleine Rückschläge gab es aber auch: neulich war die gelbe Tonne dran- und ich hab dran gedacht und trotzdem KEINEN gelben Sack runter gebracht.
Ich weiss selber nicht, wieso..inzwischen ist der natürlich weg, das ist schon merkwürdig oder?

Hey Gitta.
Das ist ein Privileg- 1500W. Hab ich mal irgendwann vor zehn Jahren (das können auch 15 sein) gekauft...
Man kann den auch in der Leistung runtersetzen. Dann wird er zwar deutlich leiser, aber im gleichen Mass nimmt natürlich auch die Saugleistung ab.

Inzwischen war ich draussen unterwegs- und hab gerade beschlossen, ich saug doch mal ein bisschen: Wohnzimmer auf jeden Fall (das schadet nie), vielleicht Diele und Schlafzimmer auch noch- mal sehen, wie es läuft.

Um das hier fort zu führen:

Die neuen Staubsaugertüten sind inzwischen da- allerdings muss der Staubsauger selber mal ne kleine Wartung bekommen.
Da ist hinten am Auspuff (*lach) so nen Schaumstoff drin, der auch völlig verstaubt ist.
Funktioniert zwar auch so, aber ich schätze, der kann noch besser.
Das Ding muss ich sowieso mal genauer untersuchen, da gehörten, wenn ich mich recht entsinne, noch irgendwelche Düsen dazu, die man vorne ran setzen konnte- ich glaube, in irgendeinem "Geheimfach".
Wie gesagt: mein Freund ist der eigentlich nicht (weil er Lärm macht, und ich Lärm nicht mag), aber er kann was.

Ausserdem hab ich aus der Diele mal nen grossen Müllsack (der stand da bestimmt 5 Jahre im Weg jetzt) bei "Nacht und Nebel" zum Container gebracht. Allerdings werd ich, wenn ich dort weiter mache, kleinere Säcke benutzen (danke noch mal für den Tipp!), die wird man einfacher los.
Ansonsten ist die Wohnung immernoch in ganz gutem Zustand (in etwa so wie zu dem Zeitpunkt, als diese Monteure da waren)- da ich die Böden (ausser in der Diele) ja nahezu frei habe, fällt mir jedes Mal gleich auf, wenn was unten liegt- und es stört mich, und ich hebs auf.
Trotzdem habe ich immernoch dieses "ach, das kommt morgen auch zurecht-Problem".
Da fehlt mir irgendwie immer der Antrieb (z.B. müsste das Wohnzimmer mal wieder durchgesaugt werden).
Weiss noch nicht, wie ich mich da motivieren soll....

Sodele.
Viel hat sich in den letzten Tagen nicht getan, betreffs weiter Ordnung schaffen, aber ich übe ja noch.
Ab und zu erwische ich mich doch mal, wie ich was "erstmal fallen lasse"- und hebs wieder auf.
Alte Gewohnheiten....

Dafür hab ich eben rausgefunden, dass es für meinen Staubsauger (bestimmt älter als 10 Jahre, aber selten benutzt) noch problemlos Tüten gibt. Und nen Zehnerpack bestellt.
Auch wenn ich den Lärm, den das Ding macht, hasse (ich mag Krach generell nicht)- das Ergebnis der letzten Saugaktion war mehr als überzeugend, der Staubsauger kann RICHTIG WAS. Und da hatte der je schon eine volle Tüte drin, mit ner neuen wird der noch ganz anderes leisten können.
Dafür nehm ich die Viertelstunde Krach die Woche doch mal in Kauf.
Womöglich werden der Staubsauger und ich noch Freunde.

Hey Michelle.
Eine Stunde am Tag, da wird VIEL!

Mach es am besten so, dass du die Fortschritte direkt siehst, also zuerst da aufräumen, wo du dich dauernd aufhälst.
Das motiviert!
Auch wenn es jeden Tag nur ein Stück ist....

Gestern hab ich im Bad ein bisschen geputzt.
War eigentlich nicht geplant, aber dann hab ich vor dem Waschbecken gestanden und: "das sah vor nen paar Tagen besser aus"....aus Gewohnheit hab ich mir dann, wie immer, gesagt, naja, das machst du später....aber dann kam der Gedanke "NEIN, das machst du gleich, dann ist es erledigt".
Ich hatte irgendwas anderes vor, und hab mir dann einfach gedanklich gesagt: erst das Waschbecken, und DANN, als Belohnung.....
Hat funktioniert.

So nebenbei optimiere ich die Wohnung stückchenweise (sehr kleine Stücke, aber auch die bringen was) dahingehend, beim Putzen weniger Aufwand zu haben. Vor viel Arbeit drückt man sich bekanntlich eher als vor wenig- und die kleinen Handgriffe "im Vorbeigehen" funktionieren ja ganz gut.
Die kleinen Papierkörbchen in Wohnzimmer und Bad z.B. bringen bringen echt was. Da hab ich bis vor kurzem vieles einfach "erstmal" auf den Boden geworfen, weil ich auf die Schnelle nicht wusste, wohin.
Das Problem hab ich nun nicht mehr- in der Küche hängt ja sowieso ein Müllbeutel.

Und an dieser "erst ;MUSS ich, dann DARF ich- Geschichte will ich dran bleiben, denn z.B. so ein Waschbecken mal putzen ist ne Minutensache, wenn man es GLEICH macht.

Ja, ich bleibe dran.

Inzwischen sind weitere Schritte eingeleitet: ich habe mir mit dem 3D-Drucker zwei kleine "Mülleimer" gedruckt. Einer steht am Bastelplatz (der ja noch im Wohnzimmer ist, aber hier weg soll), einer kommt ins Bad.
Ich hab ja öfter irgendwelchen Kleinkram wegzuwerfen, wo ich nicht schnell weiss, wohin damit.
Da kann ich die Dinger gut brauchen...

So.
Gestern habe ich dann, später, noch nen Karton (davon hab ich noch ziemlich viele) mit Altpapier fertig gemacht.
Der geht nachher mit raus- ich WILL ja DRANBLEIBEN.

Sonst hab ich nicht mehr viel gemacht- sondern entspannt.
Das war auch bitter nötig (ist es immer noch).