Hallo!
Ich meld mich hier mal, weil ich so langsam merke, dass ich was ändern will, aber mich super überfordert fühle und am liebsten weiter vor der ganzen Verantwortung weglaufen möchte... Nur funktioniert das halt irgendwann nicht mehr.
Ich schäme mich extrem dafür, wie es in meinem Zimmer aussieht. Ich habe wahrscheinlich das halbe Geschirr unserer WG hier gestapelt, der Boden ist bedeckt von Müll und Klamotten, in meinem Bett habe ich kaum noch Platz zum Schlafen, zwei Gläser mit Obstresten schimmeln...
Wir haben Lebensmittelmotten in der WG und ich befürchte, dass das meine Schuld ist. Zum Einen, weil ich eben Lebensmittel z. T. offen in meinem Zimmer herumstehen lasse, zum Anderen aber auch, weil ich mich viel zu wenig um meine Sachen in der Küche kümmere. Ich habe eine Essstörung, durch die ist das alles noch mehr mit Scham behaftet als sowieso schon.
Ich lasse niemanden in mein Zimmer, weil ich mich so sehr schäme, aber gleichzeitig weiß ich nicht, wie ich das alleine jemals wieder in den Griff bekommen soll. Bisher habe ich mich ab und zu mal mit ganz viel Disziplin dazu überwinden können, aufzuräumen, aber irgendwie habe ich mich dann so sehr für meine Unmengen an Müll geschämt, dass ich mich nicht getraut habe, die Müllsäcke rauszubringen. Die Situation mit Corona macht es noch schwieriger, vorher gab es wenigstens Zeiten, wo es sehr unwahrscheinlich war, jemandem im Treppenhaus zu begegnen.
Ich hab das Gefühl, dass ich schnell was ändern muss, vor allem wegen des Schimmels. Ach, ich schäme mich so schrecklich...
Ich wünsche mir wirklich, dass mir hier jemand helfen kann, auch wenn ich gerade nicht weiß, wie das aussehen soll.
Aber ich mag mich auch nicht mehr so schrecklich alleine damit fühlen.
So. Jetzt hab ich deutlich mehr geschrieben als geplant und irgendwie fühlt sich das ganz gut an.
Auch wenn es mir Angst macht, dass das Ganze hier (zumindest theoretisch) für jedermann zugänglich im Internet stehen wird.
Danke fürs "Zuhören".
Liebe Grüße Momo