Es ist alles nicht so einfach wie es aussieht.
Das Haus gehörte meiner Oma.. Ich bin hier so gut wie aufgewachsen. Hier habe ich meine, mittlerweile erwachsenen, Töchter großgezogen.
Ich hänge also dran.
Er lässt nichts an sich ran, macht sein Ding und will vor allem nicht reden. Gespräche machen ihn aggressiv.
Seit 30 Jahren wurde nichts mehr gestrichen (so gut es geht habe ich das getan).
Das Dach ist alt, müsste erneuert werden - es wird verdrängt.
Die Heizungsanlage ist so alt, dringend müsste man sich darum kümmern. Nur - er lässt ja keinen in den Keller. Es wächst alles über den Kopf.
Er hängt an allem Alten, kann sich von nichts trennen. Nimmt noch Ramsch vom Straßenrand mit, den andere entsorgen.
Es wird immer schlimmer, hinter "seinen" Schranktüren sind kleine Müllhalden.
Ich selbst räume den ganzen Tag hinterher. Ich schaff vieles nicht mehr aufzufangen , es schwappt wie eine Welle über mich und macht mich krank.
Ich bin jetzt knapp über 60, gehe nicht mehr arbeiten. Eine Trennung würde fatale Folgen haben.
KEINER weiß wie er wirklich ist. Jeder hält ihn für den tollen und ruhigen Mann.
In Wirklichkeit ist er ein Choleriker.
Hatte vor 6 Jahren einen leichten Schlaganfall und vor 3 Jahren eine Herz OP. War immer schwierig, aber seit dem ist er nahezu gefühlskalt geworden und lässt keine Nähe mehr zu.
Noch arbeitet er.... Noch 1 Jahr.... im Schichtdienst.
Diese Abende sind meine Geborgenheit, meine Harmonie und ein Stückchen Glück und Wohlbefinden.