Hallo @Jennifer und @Wolfram,
vielen Dank für Eure Reaktion. Ich verstehe den Punkt total, es wirkt speziell, dass man sich mit einer 55-Jährigen schlägt (ihr Alter nur zur Klarstellung, dass ich sie jetzt eigentlich noch nicht soooo alt finde). Ich habe auch nicht wirklich vor die Fotos wegzuschmeißen. Mir geht es eher um die Objekte, bei denen ich (!), d.h., bei ihr wird es wahrscheinlich nochmal anders aussehen, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon überzeugt bin, dass der emotionale Bezug gar nicht da ist. Ich weiß, über diesen Punkt kann man bereits streiten, mit welchem "Recht" ich mir rausnehme, das zu beurteilen und ja, am Ende stören mich die Fotos zwar persönlich (oder die Puppen), aber ich habe absolut kein Problem damit ihr das "zuzugestehen", wenn sie nur die ca. 50 Rollen gelbe Säcke (man weiß ja nie, wann man sie braucht), die geschätzt 400 Paar Schuhe, die an mehreren "Inseln" im Haus in Regalen verstauben, und viel Müll, der tatsächlich nur noch Altpapier ist oder einfach kaputt (da habe ich dann halt meine Schwierigkeiten, zumal weniger "Ballast" sicherlich auch für mehr Lebensqualität sor. Selbst an diese Gegenstände komme ich nicht mit "rationalen Argumenten" ran. In der Vergangenheit hatte ich beispielsweise regelmäßig mehrere Müllsäcke von uralten Lebensmitteln weggeschmissen, die einfach nicht mehr genießbar waren. Abgesehen davon, dass sie damals selbst an die nochmal "ran" ist, um einzelne Sachen doch noch aufzuheben, hatte sich der Zustand regelmäßig nach nur wenigen Monaten wieder verschlechtert. Irgendwann habe ich es dann sein lassen (bzgl. Lebensmittel), weil es wahrscheinlich "billiger" ist, die Sachen liegen und vergammeln zu lassen als dass sie meine Mutter von Geld, das sie eigentlich nicht hat, nochmal nachkaufen zu lassen.
Dein Kommentar macht mir jedenfalls Mut, dass 80 bzw. 81 vielleicht doch noch nicht so alt ist wie ich das vielleicht denke, da muss ich gestehen, das macht mich tierisch fertig, weil ich mir einrede, jeden Tag könnte "es" passieren. Das "Es" ist bei uns erschwerend besonders problematisch, da im Todesfall meines Vaters dessen Kinder aus erster Ehe höchstwahrscheinlich einen Pflichtteil beanspruchen werden. Da geht es nunmal hauptsächlich um das Haus und da man das leider auch nicht mit Überschreibungen bzw. juristischen "Tricks" ohne Weiteres regeln kann, wie wir herausgefunden haben, ist die Situation, dass sie dann als Witwe das Haus aufgeben müsste, natürlich unglaublich belastend. (Natürlich könnte sie zuerst sterben oder ich, aber angesichts des Alters ist nunmal damit zu rechnen, dass es ihn durchaus zeitnah treffen kann, auch wenn die Formulierung natürlich makaber ist...).
Ich habe das halt gemeinsam mit meinem Freund analysiert (er hat zumindest etwas Erfahrung durch sein Studium, ich bin eher Laie), der auch schon mehrere Male hier war und sich ein Bild der Lage gemacht hat: Er sieht nunmal auch große Existenzängste und eine allgemeine Überforderung bei meiner Mutter und einen entsprechenden Zusammenhang zu der Hortungssituation. Ich denke halt schon, dass das für sie eine Befreiung sein könnte, wenn sie professionell über diese Punkte sprechen könnte: Ich suche das Gespräch ja auch selbst, aber am Ende nickt sie alles ab, wirklich aktiv wird sie jedoch nicht... Naja, so viel jedenfalls zu den Gründen, warum ich das gerne jetzt regeln möchte und nicht erst im "Todesfall"...