Hallo Forum,
ich bin in einem Dorf aktiv und sehr an der Geschichte des Dorfes interessiert. Eine auch sehr interessierte Bekannte hat seit Jahren damit angefangen, enorm viel Zeit in die Aufarbeitung der Dorfgeschichte zu stecken, alles zu scannen, Archive zu wälzen und Fotos und Ansichtkarten zu katalogisieren. Der dritte im Bund ist ganz klar Messie, sein altes Fachwerkhaus ist bis unters Dach voll mit wertvollen alten Gegenständen, die zum Teil als Museum dienen. Er ist auch ein Freund. Ständig pleite, überall Schulden, fährt er trotzdem am liebsten rum und ist mit der Bergung alter Dinge beschäftigt. Arbeiten macht er nur, wenn es dafür kein Geld gibt. Hilft für sein Leben gerne anderen. Sein Haus hat weder eine Heizung noch ein Bad und das seit Jahrzehnten.
Vor mehreren Monaten ist jetzt der Dorffotograph in ein Heim gekommen und sein Haus wurde verkauft. Mein Messie-Freund war vor dem Verkauf oft in dem jetzt leerstehenden Gebäude und hat Unmengen an sehr alten und einmaligen Fotos herausgeholt, um sie "für die Dorfgeschichte zu retten". Meine Bekannte und ich haben ihn moralisch dabei unterstützt und uns schon auf den enormen Schatz gefreut.
Naja und dieser Schatz ist jetzt verschwunden, seit die Bekannte ihn katalogisieren möchte. Der Messie-Freund behauptet, er findet ihn nicht mehr. Aber ich glaube, er hat bloß Angst, sich davon trennen zu müssen und sei es auch nur kurz. Ich war am Wochenende wieder mal in seinem Haus und es stinkt überall nach Ratten. Ob es nur der Kot ist oder irgendwo unter den Massen auch eine tote Ratte liegt, wußte er selber auch nicht zu sagen. Mir macht auch die Feuchtigkeit in seinem Chaos Sorgen. Weil Fotosammlungen gerne auch mal so zusammenkleben, dass sie nicht mehr zerstörungsfrei zu trennen sind. In seinem Haus gibt es weder Heizung noch Sanitär.
Ich habe ihm auch klipp und klar gesagt, dass ich stinksauer bin, dass er erst die Fotosammlung als "Retter für die Dorfgeschichte" an sich genommen hat. Und sie jetzt zerstört. Er sagt, dass sei alles Quatsch. Er wird sie wiederfinden. Aber wenn man anbietet, ihm bei der Suche zu helfen, lehnt er ab. Er hält uns quasi (wie schon so oft) in einer Dauerschleife auf Warteposition. Das tut er mit übernommenen Aufgaben genauso. Es scheint eine riesige Blockade in ihm genau das zu wollen. Jedes seiner vielen Probleme wäre für einen nicht blockierten Menschen ganz leicht zu lösen. Aber er lässt sich nicht helfen und blockiert notfalls jede Lösung. Ich habe ihm angeboten, ihm die Sammlung abzukaufen. Er ist ständig pleite, hat überall Schulden und Geld würde die meisten seiner Probleme lösen. Aber das Hergeben eines solchen Schatzes wäre wohl für ihn schlimmer als das Bestehenlassen seiner finanziellen Probleme. Ich halte seine Aussage, dass er die Sammlung nicht mehr findet, auch für eine Lüge.
Hier jetzt meine Frage: welche Strategie ist die beste, um an die Fotosammlung zu kommen?
Danke im Voraus für Eure Antworten