Hallo zusammen,
eine Freundin von mir quält sich schon mehrere Jahre mit ihrer Messiewohnung herum, die weder wohnlich noch funktionstüchtig ist. Wir sprechen oft über das Thema, was ich als großen Vertrauensbeweis erachte, weil es ja mit so viel Scham behaftet ist. Sie ist noch nicht bereit, mich oder jemand anderen in die Wohnung zu lassen, um sie tatkräftig zu unterstützen, aber wir möchten uns demnächst zusammensetzen und einen Schlachtplan für das Entmüllen der Wohnung entwerfen. Vorerst soll ich sie dabei nur aus der Ferne unterstützen.
Habt ihr Ideen, was ihr dabei ganz konkret helfen könnte und wie ich sie bei der Stange halte ohne sie zu überfordern oder zu drangsalieren?
Meine ersten, spontanen Ideen waren, dass wir uns vielleicht zweimal im Monat treffen und besprechen, was in den nächsten zwei Wochen geschafft werden soll. Ich erhoffe mir davon ein bisschen Verbindlichkeit und Anteilnahme für sie, also das Gefühl, dass sie nicht allein kämpft. Dabei könnten wir kleine Ziele setzen, wie zum Beispiel die Hälfte der Plastiktüten wegzuwerfen, abgelaufene Medikamente auszusortieren und solche Dinge. Außerdem wollte ich einen kleinen Lagerraum mieten, wo wir Dinge zwischenlagern können. Die Wohnung ist nämlich so zugemüllt, dass man kaum Platz hat, um auch nur einen Karton zur Seite zu schieben. Was haltet ihr davon? Ich kann mir vorstellen, dass mehr Lagerplatz das Messietum noch verstärken könnte. Das möchte ich natürlich nicht.
Professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, fällt ihr leider sehr schwer. Bis sie dafür bereit ist, fürchte ich, dass sich der desolate Zustand der Wohnung zuspitzt und irgendwann die Notfall-Handwerker in die Wohnung wollen, weil die verrosteten Rohre den Geist aufgeben. Deshalb würde ich ihr gern helfen, kleine aber konstante Schritte in die richtige Richtung zu machen.
Ich bin dankbar für jegliche Erfahrungen und Meinungen und sage schon mal danke.
Anne