Hallo meine Lieben,
ich weiss nicht, was ich mir von meinem Eintrag erhoffe. Eines weiss ich, ich muss mir gerade alles von der Seele quatschen sonst platze ich.
Ich bin Mitte 20 und am Ende meiner köperlichen und seelischen Kräfte. (vielleicht klingt das gerade so dramatisch, weil ich mich gerade so machtlos fühle. )
Es geht um meine Mutter, die ich unendlich Liebe aber sie mich mit ihrem Sammelzwang in den Wahnsinn treibt.
Ich habe ein sehr besonderes Verhältnis zu meiner Mutter, durch ihre mehrmaligen Herztode und andere schlimme Umstände sind wir schon immer unzertrennlich, und ich würde alles dafür geben, dass es ihr gut geht.
Als ich Klein war lebte ich mit meinen Eltern in einem schönen Haus, mit Blumen, viel Platz zum toben usw. In meiner Kindheit wurde schnell aus der Liebe zwischen meinen Eltern Hass und es gab täglich Streiterein und körperliche Auseinandersetzungen.
Langsam aber sicher hatte meine Mutter angefangen Sachen (anfangs besonders Zeitungen) zu horten. Das ist mir eigentlich nicht aufgefallen, oder ich habe es ausgeblendet.
Nach dem ersten Herztod meiner Mutter ging alles stetig bergab, meine Mutter kam auch köperlich mit dem Aufräumen nicht hinterher, kaufte oder nahm Gratis Sachen mit "um sie zu verkaufen" und alles sammelte sich an.
Ich habe oft versucht ihr hinterherzuräumen, Stapel verschwinden zu lassen, dass meine Freunde mich nicht auslachen aber bin irgendwann gescheitert und habe aufgegeben.
Das gemeinsame Haus meiner Eltern, war also voll mit Sachen. Als das Verhältnis meiner Eltern noch schlechter wurde, haben wir es nicht mehr ausgehalten und haben uns ein Haus gekauft indem alle besser werden sollte.
Dieses Haus war jetzt wo ich volljährig war aber noch zu Hause lebte mein Rückzugsort.
Meine Mutter ist dennoch der Meinung, dass sie in dem Haus meines Vaters noch teilweise wohnen muss, weil er sie und ihren Kram der dort noch immer ist sonst rausschmeisst,
Tatsächlich hat ein Angeöhriger von meinem Vater angefangen ohne Punkt und Komma die Sachen meiner Mutter zur Müllabfuhr zu fahren, woraufhin sie total ausgerastet ist.
Da ich das als Warnschuss gesehen habe, habe ich zusammen mit meinem Freund angefangen alle Sachen in Kartons zu packen und zu verstauen, dass man sieht dass sich etwas tut.
Nun gut, das ist das Haus meiner Eltern.
ABER.. ich bin mittlerweile etwa 800km von zu Hause weg, wohne in einer süssen Wohnung und probiere das Geschehene für mich zu verarbeiten.
Um meine Mutter zu unterstützen fahre ich alle 1, 1/2 Wochen mit dem Auto die ganze Strecke hin und zurück, um für sie da zu sein, zu retten was zu retten ist.
Das Haus, den ich damals als Rückzugsort gesehen habe, ähnelt nun meinem Elternhaus. Im Keller fängt es an, Gartenmaterial in Massen und Mengen, im Waschraum Klamotten über Klamotten, im "Büro" überall Akten über Akten, im Flur Tonnen Schuhe und anderer Kram, im oberen Flur Jacken, Schuhe, im Wohnzimmer Papierkram Zeitungen, Stifte, Klamotten, im Schlafzimmer Berge an Klamotten.
ich bin heute von meinem neuen Zuhause zu meiner Mutter gekommen, sie war noch unterwegs und ich war allein im Haus. Ich bin rumgelaufen und habe mir die Räume angeschaut und habe angefangen zu weinen. Ich halte es einfach nicht mehr aus.
Meine Mutter weiss, dass sie ein Problem hat und versucht aktiv etwas zu tun, sortiert aus ,schmeisst weg und würde sich auch helfen lassen. Umso mehr tut es mir weh, dass ich sehe dass sie gegen die Massen nicht ankommt.
Ich habe so ein schlechtes Gewissen, weil ich sie jedes mal wenn ich nach der langen Fahrt hier ankomme darauf anspreche dass ich es so nicht mehr aushalte. Ich sass früher gerne im Wohnzimmer und habe Sekt mit ihr getrunken und TV geschaut, jetzt liegt da so viel rum dass ich es im WZ nicht mehr aushalte. Ich werde wütend auf sie aber besonders auf mich, dass ich nicht früher reagiert habe.
ich weiss einfach nicht wie ich aus der Situation rauskomme. Ich liebe meine Mutter wirklich und sehe wie sie leidet aber ich bin am Ende meiner Kräfte.
Ich studiere, wohne weit weg, stehe immer telefonisch zur Verfügung (oft ruft sie 10x am Tag an weil sie sich alleine fühlt), arbeite nebenbei und versuche in den Semeterferien in den Häusern klar Schiff zu machen aber ich schaffe es nicht mehr.
Ich könnte mich selbst Ohrfeige, wenn ich statt mich zu freuen bei meiner Mutter zu sein erstmal die Räume durchsusche, ob sie etwas neues gekauft oder hergebracht hat. ICh bin so wütend auf mich selbst, dass ich mich nichtmehr kontrollieren kann und dass es mich so wütend macht, dass es hier so aussieht. Ich wünschte ich könnte irgendwas gegen diese Wut tun, weil ich eigentlich gar nicht wütend sein will.
Ich wäre unendlich dankbar wenn jemand einen Therapeuten der sich auf dem Gebiet auskennt in der Nähe Saarburg, Merzig oder Trier kennen würde der uns weiterhelfen kann.
Ansonsten bin ich auch dankbar für jeden Rat oder jede Anmerkung.
Entschuldigt mein emotionsgeladenes Geschreibsel aber das musste einfach mal raus.
Ich probiere dennoch positiv zu denken und hoffe, dass alles irgendwann wieder gut wird.
schönen Abend euch:)