@Anneli,
ich höre, du bist misstrauisch. Das ist aber auch völlig verständlich und in Ordnung so. Es geht in erster Linie aber überhaupt nicht darum, zu zeigen, dass Kinder von Messie-Eltern irgendwie innerlich verwahrlost wären. Das ist auch eine These, die ich so noch nicht einmal gedanklich formuliert hatte und hätte. Auch möchte ich sicher niemanden dazu bringen, über jemanden "abzulästern". Du kannst dir gerne Arbeitsproben von mir anschauen - Da hat noch nie irgendwer die Chance bekommen, über irgendwen abzulästern. Ich plädiere seit jeher für Verständnis für alle Menschen und Seiten.
Es geht darum, zu erklären, wie Menschen zum Messie werden, zu zeigen, dass das quasi jedem Menschen passieren kann, wenn einige Faktoren zusammenspielen und oft hängt das ja mit der (Un-)Ordnungssozialisation und/oder emotionalem Chaos zusammen. Versteht ihr was ich meine? Korrigiert mich, wenn ich falsch liege.
Einen Fragenkatalog habe ich nicht. Das fände ich dem Individuum, mit dem ich spreche, gegenüber nicht fair. Denn jede Geschichte verlangt eigene Nachfragen, eigenes Nachspüren. Deshalb wird das Ganze auch als Gespräch stattfinden. Die Person darf erzählen, was sie für wichtig hält, was sie gerne erzählen möchte zu dem Thema. Ich stecke ja nicht drin.
Einige Fragen werden aber natürlich sein:
Wie alt bist du? Wo und wie lebst du? Bist du in einer festen Beziehung? Wie läuft die? Wie bestreitest du deinen Lebensunterhalt? Würdest du dich selbst als Messie bezeichnen? Falls ja: Wieso? Inwiefern? Wie kann man sich deine Unordnung vorstellen? Ist sie zur Belastung geworden?
Wie und wo bist du aufgewachsen? Wie war deine Kindheit im Allgemeinen für dich?
Mit welchen Schwierigkeiten bist du heute vielleicht konfrontiert?
Kommt das äußere Chaos von innerem Leidensdruck heraus oder wie denkst du, kommt es dazu, dass es dir so schwer fällt, Ordnung zu halten?
Versucht du öfter, Herr(in) des Chaos zu werden?
etc. etc.
So oder ähnlich könnten Fragen also aussehen. Ich möchte allerdings wie gesagt, erspüren, was für wen okay ist, was bei wem interessant ist und was ich eben besser an Fragen auslassen sollte. Wenn jemand etwas nicht beantworten möchte, werde ich ihn außerdem sicher nicht unter Druck setzen, es doch zu tun. Das ist bestimmt nicht meine Art.
Ich hoffe, ich konnte den Ablauf ein bisschen erklären und euch die Angst nehmen. Wer als Protagonist passen würde, aber zweifelt, ob er wirklich mitmachen will oder nicht, kann auch erst einmal mit mir sprechen und dann abwarten, was ich daraus mache. Ich habe ja bereits versprochen, das Gegenlesen zu ermöglichen.
Liebe Grüße,
Lara