Ich danke Euch sehr für die Ideen und Anregungen!
Das mit dem Zusammenziehen auf Probe würde einige Probleme aufwerfen. Von mir zu seinem Arbeitsplatz hätte er monatlich 250 Euro Fahrtkosten. (Zug, er hat kein Auto) Wenn er die Miete für seine Wohnung nicht mehr zahlen müsste (sauteure Großstadt) wäre das machbar, aber als zusätzliche finanzielle Belastung schon recht schwierig.
Und ehrlich gesagt könnte ich nicht mit einem Mann Zusammenziehen, der mich nicht mal in seine Wohnung lässt, das Risiko wäre mir viel zu groß. Vor allem, da es nicht nur um mich geht, ich habe ja auch zwei Kinder im Teenageralter, die darunter leiden würden, wenn plötzlich alles vollgestellt wäre und es für sie unangenehm wäre, spontan Freunde einzuladen.
Sein größtes Hobby ist Musik und ich weiß, dass alles voll ist mit CDs, sonstigen Tonträgern und auch Musikzeitschriften. Er sagt selbst, dass damit alles vollsteht.
Anscheinend kocht er sich selbst nie was. Bei mir genießt er das, wir gehen gemeinsam einkaufen, er hilft schnippeln....Aber zuhause hat er anscheinend nicht mal eine Kaffeemaschine, obwohl er gerne Kaffee trinkt.
Er sagt, es wäre nicht dreckig bei ihm, nur sehr unaufgeräumt und vollgestellt. Umso weniger verstehe ich, wo dann das Problem ist, dann könnte er mich doch mal reinlassen?
Zumal ich selber auch absolut nicht die perfekte Hausfrau bin, am Samstag Vormittag räume ich auf und putze, und zwei Tage später liegt schon wieder überall was rum, auch Klamotten im Schlafzimmer auf dem Boden oder Bücher und Post an allen möglichen Stellen. Perfekte Ordnung ist mir nicht so wichtig.
Ich hab die Befürchtung, dass es vielleicht doch richtig dreckig ist bei ihm? Würde er mich sonst nicht reinlassen?
Nochmal Danke für eure Antworten!

Hallo Wolfram,
Ja, mein Freund weiß, wie ich dazu stehe. Ich habe schon öfter versucht, ihm die Befürchtungen zu nehmen, die er vielleicht in Bezug auf einen Besuch von mir hat.
Ich bin mir auch bewusst darüber, dass es vielleicht nicht mal einen freien Platz zum setzen gibt.
Ich habe ihm auch schon vorgeschlagen, die Wohnung vielleicht erst mal nur für mich zu fotografieren. Auch darauf will er sich nicht einlassen.
Mein Freund arbeitet Vollzeit und hat immer gegen drei am Freitag frei.
Zu mir kommt er immer erst am Samstag gegen Nachmittag und bleibt bis Sonntag Nachmittag.
Die Wohnung ist auch recht klein, nur ca 40 bis 45 Quadratmeter. Er hatte auch mehrere Wochen Urlaub.
Ich denke daher nicht, dass es ein zeitliches Problem ist, sondern er einfach total überfordert ist mit seiner Situation und eben auch ständig neue Dinge in die Wohnung bringt, immer gleich Großpackungen kauft zB wenn was im Angebot ist.
Vor zwei Wochen hat er das erste mal vom Zusammenziehen gesprochen. (Er zu mir) Meine Wohnung ist sehr groß, ich lebe dort mit meinen beiden Kindern. Auch ich arbeite Vollzeit und hätte schon die Befürchtung, dass er seinen Lebensstil dann bei uns auch weiterführt.
Der Gedanke ist für mich total abwegig, dass ich ernsthaft ans Zusammenziehen denken könnte, ohne wirklichen Einblick in sein jetziges Leben zu haben. Und gleichzeitig finde ich es so schade, weil wir uns ansonsten wunderbar verstehen.

Danke für Deine Antwort!
Ja, ich könnte mir auch vorstellen, dass er sich zurückziehen würde, wenn er Druck empfindet. Das will ich natürlich auf keinen Fall. Aber ich glaube, wenn ich das Thema einfach nicht mehr anspreche, oder ihn nur alle paar Wochen sanft daran erinnere, dass er nichts befürchten braucht, wenn er mich Mal in die Wohnung lässt, dann wird er das Thema einfach ignorieren.
Er wird dann einfach weiterhin jedes Wochenende bei mir verbringen und mich aus seinem nahen Umfeld ausschließen. Aber ich glaube, dass ich auf Dauer damit nur schlecht umgehen kann.
Ich merke ja, dass mich das zunehmend mehr belastet und ich dann auch dazu neige, mich als Schutz innerlich etwas zurück zuziehen. Weil ich mich zurück gestoßen fühle und ausgeschlossen.
Eine chaotische Wohnung ist kein Problem für mich, aber dieses mangelnde Vertrauen, das verletzt mich. Ich darf ihn nicht wirklich kennenlernen, mit allem was ihn ausmacht. So fühlt sich das für mich an.
Lieben Gruß!