Hallo zusammen,
ich würde euch gern unsere aktuelle Situation beschreiben, weil wir nicht wirklich wissen, was wir noch machen können...
Mein Vater (70) hat eigentlich seitdem ich denken kann immer extrem viel eingekauft, meist Dinge, die er gar nicht benötigt. Das nahm in den letzten Jahren immer weiter zu. Vor zwei Jahren haben meine Geschwister und ich ihn davon überzeugt, eine Psychotherapie zu machen. Leider hat sich dadurch nichts geändert, vermutlich, weil er in der Therapie kaum über diese Probleme spricht, weil er sie selbst als nicht so extrem wahrnimmt wie alle anderen.
Meine Geschwister und ich wohnen seit vielen Jahren aufgrund von Studium / Arbeit / eigener Familie etc. z.T. weit weg von meinen Eltern.
Im Elternhaus leben außer meinem Vater noch meine Mutter und ein Bruder. Meine Mutter ist aufgrund eines Unfalls eingeschränkt mobil und im Alltag komplett von meinem Vater abhängig. Mein Bruder lebt wegen einer psychischen Vorerkrankung nach wie vor zu Hause und ist im auch von meinen Eltern abhängig.
Das Haus ist zu ca. zwei Dritteln komplett vollgestellt mit all den Sachen, die mein Vater über die Jahre gekauft hat. Ein Stockwerk, wo die Waschmaschine und Tiefkühltruhe steht, ist für andere Personen nicht mehr begehbar. Alles ist mit Kisten vollgestellt, auf den Treppenstufen gibt es bis zu 4-5 Meter hohe nicht wirklich stabile Stapel. Auch das "Wohnzimmer" ist inzwischen zu großen Teilen mit den Sachen meines Vaters vollgestellt. Meine Mutter und mein Bruder leiden darunter sehr. Meine Schwester mit ihren Kindern kann seit Monaten meine Eltern nicht mehr besuchen kommen, da dies für die Kinder zu gefährlich wäre.
Auch ist es beängstigend, dass mein Vater vermutlich monatlich weit mehr ausgibt, als er an Rente erhält. Wir befürchten, dass er sich ziemlich verschuldet hat, aber niemand außer ihm hat Einblick in die Finanzen.
Was könnten wir in dieser Situation tun, um zu helfen?
Wir haben schon mit seinem Therapeuten telefoniert, aber er hat noch keine Idee, was man tun könnte.
Eine Überlegung ist, meinen Vater davon zu überzeugen, eine stationäre Therapie zu machen. Wir sind uns aber nicht sicher, ob er dem zustimmen würde.
Ein krasserer Schritt wäre, die Vormundschaft für unserem Vater zu übernehmen. Ich weiß aber nicht, ob dies überhaupt möglich ist, da ich mir nicht vorstellen kann, dass er zustimmen würde.
Ich wäre über jeden Tipp (z.B. an wen kann man sich wenden?) extrem dankbar!
Liebe Grüße
Joe