Hallo Maria1970er,
dass mein Mann auch Messie ist, wie deiner, ist noch eine Gemeinsamkeit. An Therapien habe ich ziemlich alles durch. Verhaltenstherapie ist lediglich eine moderne Form der Therapie. Da hatte ich aber keinen guten Therapeuten. "Am besten, Sie setzen sich das Ziel: Entweder 30 Minuten aufräumen oder eine Stunde im Fitnesscenter". Es hat nicht funktioniert, und er hat die Therapie nach 5 Probesitzungen beendet, meinte, eine tiefenpsychologisch fundierte Therapie sei besser, danach könnte man sich orientieren, ob eine ergänzende Verhaltenstherapie sinnvoll wäre. Ehrlich gesagt, ich traue mir nicht zu, meine Fressattacken für immer zu stoppen, nicht mal wieder für ein Jahr. Und in diesem Jahr will ich auch naschen, wenn mein Mann seine Gummibärchen oder Schokoladen isst. Dann esse ich nämlich eine Tafel mit. Ausgleichssport - bei mir Fehlanzeige. Ich traue mich nicht aus dem Haus, wenn ich Rad fahre, werde ich ausgelacht, im Bus und in der Straßenbahn zeigen die Leute mit dem Finger auf mich oder mustern mich von oben bis unten und rümpfen abschätzig die Nase.
Abnehmen brachte mir bisher nur den Jojo-Effekt, weil ich es nicht durchhielt. Schwimmen konnte ich nicht durchhalten, weil ich immer wieder Infektionen kriegte. Dann vorher immer die Sachen einpacken usw... Viel zu aufwändig. Immer musste ich auf liebgewonnene Speisen verzichten und Sachen essen, die nach nichts schmeckten. Wie soll man das durchhalten? Mir schmecken nun mal nur Salzgebäck und Süßigkeiten. Obst muss man aufwändig schälen, Gemüse aufwändig schnippeln, der Geschmack fehlt, den ich mag... Trotz Gewürze usw. Ich denke immer: Das lohnt sich nicht. Wozu sich hinstellen und kochen? Essen ist doch eh fürn ***, weil da alles raus kommt, bzw. ein Teil in den Fettzellen eingelagert wird. Legt sich auf die Hüften, ist also auch fürn ***. Wozu das noch aufwändig zubereiten? Lohnt sich eh nicht!
Und für mich alleine zu kochen lohnt auch nicht. Wenn mein Mann da ist, koche ich möglicherweise für uns 2, und dann mache ich was Leckeres, aber mit weniger Aufwand. Eben Tiefkühlkost, wie Fisch im Backofen oder Hühnerfrikassee. Weil das eine Stunde dauert, das Essen vorzubereiten (inkl. Reis kochen bzw. Kartoffeln schälen). Und höchstens 20 Minuten, es aufzuessen. Wenn der Aufwand in keinem Verhältnis zum Nutzen steht, macht das ja auch überhaupt keinen Spaß. Gehört zu den Tätigkeiten, die ich hasse. Eigentlich bin ich Hausfrau, aber sehr widerwillig. Ich hasse Kochen, Putzen, Waschen und Bügeln. Ist nervig, langweilig und man merkt nur, wenn es nicht gemacht wird. Undankbare Aufgaben, bei denen ich fast immer Rückenschmerzen kriege, vor allem beim lange Stehen wie Kochen oder Bügeln.
Ja ich glaube nicht, dass es bei mir Hoffnung gibt. Weder beim Messiesyndrom noch beim Abnehmen. Ich habe es aufgegeben und muss mit diesen Einschränkungen, mit diesem Spiegelbild, leben. Ich sollte etwas abnehmen... Am besten den Spiegel.
Moinsen liebe Jenny,
