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...von Februar 2014 bis Heute (Bessies Geschichte #2)
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Liebe "Bessie"
Ich habe schon vor Jahren von dir hier im Forum gelesen und freue mich total dich wieder hier bei uns zu sehen.
Es ist sehr interessant und auch ein Novum fürs Forum die Konstellation das du nach langer Zeit wieder hier bist und uns erzählst was in dir und in deinem Leben vorgegangen ist die letzten 2 Jahre.
Klasse einfach wenn es jemand rausschafft aus der Situation die er nicht wirklich will, du bist wie ein Vorbild für viele andere.
Viele Grüsse aus Frankfurt am Main
"Messie"
Vielen, lieben Dank für Eure Rückmeldungen :)
naja...die Vorbildfunktion möchte ich dann doch lieber nicht ...denn leider weiß ich ja nun wie schnell ich "rückfällig" werden könnte ohne dieses zunächst zu bemerken...*stöhn*...
ähm? wo war ich?...ach ja...das Schlafzimmer...will sagen mein "neues" Zimmer...
das aufstehen am nächsten Morgen war...hm, nennen wir es...schwerfällig...ich wusste ja jetzt wieder wie gut sich ein "leerer" Raum anfühlen kann und als ich dann beim Augen aufmachen dieses nervige Durcheinander als erstes sah, hätte ich mich am Liebsten zur Wand gedreht und die Augen wieder zugemacht...
nachdem ich mich ins Bad geschleppt hatte und dort auf das nächste Trümmerfeld sah, war es irgendwie ganz "aus"...ich dachte nur: *das hat doch keinen Sinn...selbst wenn Du es aufgeräumt kriegst dann kannst Du die Ordnung nicht halten*...ich zog mich an und schlurfte in die Küche...auf dem Weg dorthin machte mein Mann gerade seine Zimmertür auf und strahlte mich an...es wäre sooooooooooooooo toll einfach aufstehen zu können ohne auf was drauf zu treten oder irgendwo gegen zu stoßen...ich nickte dazu und versuchte zumindest ein halbes Lächeln aber innerlich fühlte ich mich unendlich müde...
oh man und dann der Anblick der Küche...aber !!!!! ein kleiner Lichtblick...*hihi* nur zwei Worte: saubere Spüle *hach*...meine Laune hob sich etwas, ich versuchte uns auf dem vollen Küchentisch wieder etwas Platz zu machen...und dann rauschte mir ein Stapel Bücher mit Radau zwischen Tisch und Heizung...der Hund "schoss" förmlich aus seinem Körbchen und stieß sich am Stuhl...das kleine Kerlchen tat mir dermaßen leid, dass ich den Plan vom aufräumen meines Zimmers aufgab...ich wollte eine Küche, in die man gerne morgens reinkam...
als wir dann gefrühstückt hatten, schaute ich mich um...*fang einfach an* hörte ich mich zu mir selber sagen *auch kleine Schritte zählen*...
vielleicht kennt das der eine oder andere auch...bei mir ist es so, dass wenn ich in einem solchen Chaos einen Anfang finde fast nicht mehr aufhören kann...ich verausgabe mich total, sodass ich für Wochen vom aufräumen und sauber machen die "Schnauze voll habe"...diesen Fehler wollte ich in der Küche diesmal nicht machen...
ich schaute und schaute...und? wo denn jetzt?...dann kam mir der Gedanke: *was gehört denn alles nicht(!) in eine Küche?*...Bücher !!!
endlich!! der Anfang!!...ich nahm das erste Buch und legte es in den Flur und schaute weiter...überall lagen Bücher auf den Hängeschränken, unter dem Tisch, unter meinem Sitzplatz, auf den Arbeitsplatten, hinter der Kaffeepadmaschine, in den Schubladen, auf den beiden Fensterbänken usw. ...ich legte alle in den Flur...(später habe ich sie gezählt: 136...das war natürlich nur ein Hauch von nichts gegenüber den Stapeln vom Schlaf- und Wohnzimmer)
als die Bücher raus waren sah man von diesem Erfolg...na? ... NICHTS !! ...genau! *grummel*
es lag auch so viel Müll überall...okay, welcher soll zuerst raus? ...die Einwegpfandflaschen...mein Mann fuhr mit zwei blauen Säcken zum Aldi *freu* ...auch dieses Flaschenchaos war von mir, denn irgendwann hatte mein Mann es ganz schlicht und ergreifend satt gehabt mir meine Flaschen "nachzuräumen" ...dass er sie jetzt alleine wegbrachte, freute mich sehr denn so konnte ich weiter machen...
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Bessie, ich könnte dich ganz fest knuddeln! ;-) Du hast eben etwas ganz wichtiges geschrieben:
<<vielleicht kennt das der eine oder andere auch...bei mir ist es so, dass wenn ich in einem solchen Chaos einen Anfang finde fast nicht mehr aufhören kann...ich verausgabe mich total, sodass ich für Wochen vom aufräumen und sauber machen die "Schnauze voll habe"...diesen Fehler wollte ich in der Küche diesmal nicht machen...>>
Das ist wahrscheinlich die wichtigste Sache! Wieviele arbeiten, wenn sie denn anfangen, im Selbstausbeutermodus. Sie ackern bis ihnen hören und sehen vergeht! Und dann, hat ihr Unterbewusstsein nix weiter gelernt als: Hausarbeit ist Sch....., macht Schmerzen und schlechte Gefühle!!!
Darum ist es so wichtig sich kleine Aufgaben vorzunehmen, zu beenden und sich sofort danach, zu belohnen!!!!!!!!
Danke, Bessie für deine Geschichte!!!
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Hey Bessie,
ich bin auch froh, dass du deine Geschichte Nummer 2 mit uns teilst.
Und zu dieser hast du emotional weit weniger Abstand als zu deiner ersten Geschichte.
Du wohnst noch dort und bist nicht weggezogen.
und diesmal hast du einen Begleiter, der sich seinen Weg mit dir aus dem Chaos zu kommen sucht und der dich nicht sehr unter Druck setzt, so wie ich es aus deinen Worten entnehme. und das finde ich sehr toll an deiner geschichte.
Liebe Grüsse
Sonja
PS ich hätte erwartet dass dein heissgeliebter Küchenstuhl in der küche ebenfalls eine Hauptrolle spielt.
...schönen Sonntagmorgäääähn
ich fühl' mich jetzt einfach mal geknuddelt, Carry ... *knuddel zurück*
*haha* Sonja, "kannste" nun glauben oder nicht, mein heißgeliebter (eben der) passte zu dem Zeitpunkt gar nicht in die Küche rein und stand sagen wir mal halb, im Wohnzimmer...in der Küche haben wir 3 andere (aber auch bequeme) Stühle ... "er" bekommt noch seinen eigenen Absatz in Geschichte Nummer 2... achja, Sonja...bevor ich es wieder vergesse: stell Dir mal vor, ich hätte meine Kellergeschichte schon geschrieben...womit willst Du dann "frotzeln"?...glaub' mir, ich weiß, da war noch was...
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irgendwie kam ich dann in der Küche doch nicht weiter *grunz*...als mein Mann zurück kam, beschlossen wir draußen 3 Gartentische (zusätzlich zu dem anderen Krempel, der da schon rum stand) zu stellen...es war schön sonnig und ich wollte alles raus räumen an Geschirr, Blumenvasen, Stövchen, Porzelandeko ect. ...durch die 3 aufgelösten Haushalte unserer Verwandtschaft hatten sich echte Massen an Geschirr angesammelt...als Onkel F. starb, versuchte ich noch seine Sachen in der Küche unterzubringen...dann verstarb ganz plötzlich E. und wieder wurde von einem Tag auf den anderen eine Wohnung ausgeräumt...da wurde es schon so viel, dass wir Sachen auf den Dachboden brachten...bei der 3. Wohnungsauflösung war ich schon in dem Zustand, dass ich nichts aber auch wirklich gar nichts weggeben konnte...mir war als wollte ich das Leben festhalten, indem ich alles hortete...da sich unser Haus bis zu dem Zeitpunkt schon gut gefüllt hatte, wollte ich alles irgendwie unterbringen und die Helfer brachten kartonweise das Zeug auf den Dachboden...da ich selber nicht dort hoch ging, bekam ich auch nicht mit wie voll es da schon war...
zurück zum Ausräumen: ich wischte die Gartentische ab und wir brachten zusammen einfach alles nach draußen...egal ob schmutzig oder sauber...nur raus...die Tische füllten sich schneller als gedacht, so ging es nicht...heulend saß ich auf einem der Gartenstühle...ich dachte nur noch: *das kann doch gar nicht sein, das gibt's einfach nicht,soooo viel???*...
mein Mann war lieb, machte mir Kaffee und(!) obwohl er ein strikter Rauchgegner ist...sogar noch meine Zigaretten...das erstaunte mich so sehr, dass ich noch mehr heulte...diesmal aus lauter Dankbarkeit, so gerührt war ich....*schnüff*...
irgendwann fragte er mich: was brauchst Du denn nun eigentlich wirklich davon?...ehrliche Antwort meinerseits: BRAUCHEN tue ich so gut wie gar nichts davon!...
es machte plötzlich keinen Sinn mehr für mich, Sachen in meinem Leben zu haben, die für mich keine Bedeutung, keinen Nutzen oder sonstigen Sinn machten...*Gerümpel kann man nicht aufräumen* wie in Leuchtbuchstaben las ich diese Worte auf der Innenseite meiner Stirn...das Zeug verschaffte mir noch nicht mal gute Gefühl...ganz im Gegenteil, immer wenn ich es sah, sank meine Laune auf den Nullpunkt oder ich nahm ein Teil in die Hand und alte Gefühle kamen hoch...*oh, die Tassen hatten wir bei Onkel F. immer zum Frühstück* oder *in der Vase hatte E. damals unseren Hochzeitsstrauß* und wirklich jedes Mal trauerte ich erneut...heute glaube ich, dass ich aus dem trauern gar nicht mehr raus gekommen wäre, wenn ich das alles behalten hätte...
tja, dann verpacke ich mal alles, was nicht wieder in die Küche soll in Umzugskartons...mein Mann kletterte auf den Dachboden um die Kartons, die wir in reichlicher Anzahl hatten/haben, zu suchen...und sogleich kam das nächste Problem...es war ein Ding der Unmöglichkeit an die Kartons heran zu kommen...sehen konnte er zwar welche...aber wir hätten den halben Dachboden um stapeln müssen um sie zu erreichen...mein Mann fluchte leise vor sich hin...und nun? Baumarkt? neue kaufen?...nee, echt nicht !!!
mir kamen schon wieder die Tränen aber auch Wut auf mich...mir so viel Energie haben wir den ganzen Schei* nach hause geschleppt, haben zum Teil dafür noch Geld aufgewendet und nun mussten wir bzw. ich wieder so viel Kraft und Nerven investieren um den Krempel weg zu schaffen...echt ätzend...
ich beschloss alle Kartons, die wir hatten zu füllen (egal wie groß wie klein) und alles für das Sozialkaufhaus auf den Teppich unter den Carport zu stellen...in dieser ganzen "Rümpelei" musste ich auf einmal an die Waschmaschine denken...eigentlich sollte die ja "laufen"...dann verwarf ich diesen Gedanken wieder *nee, bleib bei einer Sache sonst verzettelst Du dich wieder*
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