Arbeitsamt-Gesundheitsfragen

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17.02.2024 20:52
avatar  Renny
#1
Re
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Hallo zusammen,
ich hatte schonmal vor einem halben Jahr Beiträge zu meiner Situation geschrieben.
Ich bin schon lange krankgeschrieben wegen meiner Zwangserkrankung und Depressionen. Ich bin auch Messie; das hat sich über Jahre entwickelt und ist immer schlimmer
geworden. Ich denke mittlerweile, dass ich alleine da nicht mehr rauskomme. Die Vorstellung aber, jemanden in das Chaos und den Schmutz hineinzulassen, ist für mich noch undenkbar, weil mit zu großer Scham und massiven Ängsten besetzt. Ich habe wirklich den Überblick verloren. Es scheint, als hätte ich die Kontrolle über mein Leben verloren. Es ist erschreckend.
Was mir immer noch gelingt, ist den Müll zu entsorgen.
Ich schaffe es nicht, aufgrund meiner Zwänge, alles ordentlich und sauber zu halten. Ich habe so hohe Ansprüche an Ordnung und Sauberkeit, dass ich sie nicht einhalten und erfüllen kann. Das Ergebnis ist Resignation, Passivität.
Nun musste ich einen Antrag auf Erwerbsminderungsrente stellen aufgrund der benannten Krankheiten. Dieser ist schon lange in Bearbeitung. Jetzt muss ich nächste Woche auch noch zu einem Gutachter, der die Rente befürworten oder ablehnen kann. Ich habe Riesenangst vor dem Termin, weil soviel davon abhängt, meine Zukunft eben.
Im März werde ich ausgesteuert. Die Krankengeldzahlung endet. Aufgrunddessen muss ich Arbeitslosengeld 1 beantragen zur Überbrückung, sogenannte "Nahtlosigkeitsregelung". Nun sind wieder Unterlagen einzureichen und Fragen zu beantworten.
Meine Frage an Euch: Habt ihr dahingehend die Fragen auch beantwortet unter Angabe des Messie-Syndroms und den damit verbundenen Einschränkungen, Problemen und Behinderungen. Ich selbst fühle mich aufgrunddessen krank und behindert. Es betrifft alle Lebensbereiche. Ich halte es tatsächlich für eine Krankheit, nicht nur für eine gewisse "Störung".
Wer hat ähnliches erlebt und damit Erfahrung? Wie offen sollte man bei den Angaben sein, den Begriff auch benutzen, oder nur umschreiben? Ich meine jetzt speziell bei den Angaben für die Arbeitsagentur.
Meine Fachärztin hat den Begriff benutzt, wurde ja auch an die Krankenkasse weitergeleitet. Die haben ein Gutachten an die Rentenversicherung geschickt.
Nun der Amtsarzt vom Arbeitsamt. Was angeben, wie verhalten? Wie ehrlich soll man damit umgehen? Inwiefern gibt es Einschränkungen aufgrund der Problematik bei der Arbeit?
Mit dem Arbeitsamt habe ich überhaupt keine Erfahrung.

Für Rückmeldungen
von Euch wäre ich sehr dankbar und würde mich sehr freuen.

Liebe Grüße,
Renny


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17.02.2024 21:04
avatar  Kynika
#2
Ky
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Hallo Renny! Ich kenne mich mit entsprechenden Fragen zwar nicht aus, könnte mir aber vorstellen, dass dein Leidensdruck durchaus berücksichtigt werden kann.
Ich zitiere mal aus dem ICD-11:

"Pathologisches Horten ist durch eine Anhäufung von Besitztümern gekennzeichnet, die dazu führt, dass die Wohnräume so überfüllt sind, dass ihre Nutzung oder Sicherheit beeinträchtigt ist. Die Anhäufung ist sowohl auf wiederkehrende Dränge oder Verhaltensweisen im Zusammenhang mit der Anhäufung von Gegenständen als auch auf die Schwierigkeit zurückzuführen, sich von Gegenständen zu trennen, weil man glaubt, sie aufbewahren zu müssen, und weil man sich beim Wegwerfen der Gegenstände unwohl fühlt. Wenn die Wohnräume aufgeräumt sind, ist dies nur auf das Eingreifen Dritter (z. B. Familienmitglieder, Reinigungskräfte, Behörden) zurückzuführen. Die Anhäufung kann passiv (z. B. Sammlung von eingehenden Flugblättern oder Post) oder aktiv (z. B. übermäßiger Erwerb von kostenlosen, gekauften oder gestohlenen Gegenständen) sein. Die Symptome führen zu erheblichem Leidensdruck oder zu erheblichen Beeinträchtigungen in persönlichen, familiären, sozialen, schulischen, beruflichen oder anderen wichtigen Funktionsbereichen."


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17.02.2024 21:39
avatar  Wolfram
#3
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Herzlich willkommen hier.
Ich habe keine Erfahrung mit dem Arbeitsamt.
Das Wort Messie würde ich nicht verwenden. Es kommt natürlich auf die Frage an. Worin wirst Du behindert, wäre schön eine passende Frage. Dann sagst Du, was Du nicht machen kannst, am besten das, was die gerne hören wollen. Also das, was so alltäglich andere machen.
Das ist z.B. der Grund, warum ich nach den Ursachen und Zusammenhänge gesucht habe, das fördert auch ein schnelleres Antworten. Dafür reicht Dir Deine Zeit nicht mehr.
Wichtig ist auch, keine Angst zu haben .. ich hatte beim Amtsarzt mal einen Blutdruck von über 200. Obs in diesem Fall gut war, könnte sein, aber ein Schlaganfall ist das auch nicht wert.
Denk auch daran, dass Du nur daran denkst, was Du auch ändern kannst. Was Du nicht ändern kannst, lohnt sich nicht darüber zu denken.

Viele Grüße
Wolfram


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17.02.2024 22:15
avatar  Renny
#4
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@ Kynika @Wolfram
Vielen lieben Dank für Eure Hinweise. Sind schon hilfreich für mich. Schön, dass ihr so schnell geantwortet habt.
Mir geht so viel im Kopf rum. Ich glaube, es ist hilfreich, mir eine Liste mit Stichpunkten und Beispielen zu machen.
Erstmal muss ich ja schriftliche Angaben machen. Wenn das nicht ausreicht, muss ich persönlich dort hin. Ich muss mir also sehr gut überlegen, was und wie ich es schreibe.
Das mit der Aufregung kann ich sehr gut nachvollziehen. Was Angst alles bewirken kann...
Danke nochmals,
Renny


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17.02.2024 23:25 (zuletzt bearbeitet: 18.02.2024 09:40)
avatar  Wolfram
#5
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https://www.zwaenge.de/spektrum/pathologisches-horten

@Hatifa
Bitte scharf machen
Betr. Icd -11 6b24. Entwurfsfassung


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