Umzug steht an und mein Mann ist in der Psychiatrie und ich bin einfach total überfordert

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22.10.2014 11:18
#6
Ta
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Ja, numi, das scheint mir ein gangbarer Weg zu sein,aber er dürfte zunächst sehr schmerzhaft sein, vergleichbar mit
der Wundbehandlung......... bevor eine Wunde heilen kann, muss sie gesäubert werden,sonst eitert sie weiter
und zerstört immer mehr Gewebe. Ich habe ja so einen ähnlichen Prozess zum Teil hinter mir. Zuerst
konnte ich mir auch nicht vorstellen, dass sich was ändern lässt oder dass ich dazu die Kraft habe.
Inzwischen geht es langsam.........immerhin ist die im Moment deutlichste Veränderung die, dass ich meine Aufmerksamkeit
möglichst auf positive Gedanken lenke. Dann wird mir bisschen warm und dann kann ich was tun........
........und ich akzeptiere, dass es langsam geht. Das ist auch wichtig, weil es mich davor bewahrt, dass ich mich mit anderen zu sehr vergleiche.

Grüssele Mausohr


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25.10.2014 14:11
#7
Mo
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Numi, ich danke Dir für Deine klaren Worte! Ich musste beim Lesen sogar Lächeln, Deine nüchterne Art ist auf seine Weise amüsant :) ich hoffe, du verstehst was ich meine! Du hast Dir Deine gesunde Distanz bewahrt, dass muss ich mir erst erarbeiten um mit mehr Leichtigkeit an diese Probleme heranzugehen. Deine Worte, die so klar sind haben mir wirklich geholfen! Danke! Ich darf nicht so zaghaft sein, sonst verschiebt man die Probleme bzw. den "Messie-Kram" nur.


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25.10.2014 14:18
#8
Mo
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Mausohr, Du hast auch Recht! Deine bildhafte Sprache lässt mich spüren, dass Du genau weißt wie es sich anfühlt, davon betroffen zu sein. Wenn ich einen anderen Weg wüsste, den Schmerz zu vermeiden, würde ich es gerne meinem Mann ersparen. Denn, es wird tatsächlich sehr schmerzhaft werden für meinen Mann, aber es birgt auch eine Chance aus dem Chaos herauszufinden und einen Neuanfang zu wagen. Und ich bin ja bereit diese schwierige Phase ihn tatkräftig zu unterstützen ihn zu begleiten, den schmerzvollen Weg mit ihm zu gehen. Einen anderen Weg sehe ich auch nicht. Manche entscheiden sich für getrennte Wohnungen, aber dass mag ich mir nicht einmal vorzustellen. Vielleicht bin ich naiv oder verblendend oder hoffnungslos optimistisch, dass es gelingen kann!


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21.11.2014 08:07 (zuletzt bearbeitet: 21.11.2014 08:10)
avatar  ASPIE21
#9
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Meine frühere Wohnung (bis April dieses Jahres) hatte etwa 60 qm, die mehr als gut gut gefüllt waren mit alledem, was man nicht mehr braucht.

Anfang des Jahres ging ich (Single, u.a. m. deutlichem Asperger-Verdacht) ins Krankenhaus, nicht wegen Aspie, sondern wegen einer üblen Fußinfektion. Während der Zeit wollten meine 7 Jahre jüngere Schwester und Freunde die Wohnung ein wenig aufräumen (waren vorher nie drin).

Es kam wie es kommen mußte. Ich bekam umgehend das Angebot meiner Schwester, daß sie auf meine Kosten ein Entrümpelungsunternehmen beaufragt und aus meiner Sicht sinnvolle Dinge (LIste) zu retten. In die Wohnung zöge ich auch nie wieder ein, da müsse etwas übersichtlicheres her. So lange, bis ich nach der Entlassungg aus dem Krh. wieder gut laufen könne, könne ich dann bei ihr wohnen. So geschah es, ich sah die alte entrümpelte Wohnung nur noch dreimal jew. etwa 1 Stunde.

Die Entrümpelung kostete 2.800 EUR, incl. Entfernung der Teppichböden etc. Der Vermieter machte (nach 23 Jahren Mietdauer) keine Kosten geltend. Eine neue Wohnung (30 qm) wurde nach dem fünfwöchigen Krankenhausaufenthalt gesucht und genau dort, wo ich es wollte, an einem Tag per Internet-Recherche gefunden (wie ein 6er im Lotto), kostet auch nur halb so viel wie die alte. Die neue Wohnung ist ein großer Raum im Souterrain + kleine Küche und kleines Bad. Den Raum habe ich durch eine Regalwand getrennt, alles ist offen, nichts zum Verschließen. Im Hause (Einzelhaus im Wohngebiet, Ortsrandlage, Blick ins Grüne) wohnen noch mehr (nette) Leute.

Ein wesentlicher Vorteil ist, daß die (in Sachen Messie und Aspie informierten) Mitbewohner durch die Fenster in die Wohnung schauen können, was sie wohl nicht machen, aber das "machen können" ist soziale Kontrolle (sK I) genug, vor allem, wenn auch spielende Kinderim Garten sind. Eine Bekannte dieser Leute wischt einmal in der Woche durch, sK II. Meine Freunde und meine Schwester haben Schlüssel, sK III.

Wie man so schön sagt, da hätte ich auch früher drauf kommen können oder eben auch nicht.

Aspie21

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21.11.2014 09:54
#10
Ta
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Dann musst Du aber ansonsten ein sehr verträglicher Zeitgenosse sein, der viel Langmut und Sanftmut in sich trägt.
Solche Leute zu haben, ist wirklich wie 6er im Lotto, dass diese das Fingerspitzengefühl haben , Dir zu helfen , ohne
dich zu demütigen oder Dir Vorschriften zu machen......das ist doch das, was ich bis jetzt immer so fürchte, Anpassung an
ein von aussen erdachtes Ordnungssystem......immerhin hat es ne Frau aus der Nachbarschaft geschafft, mir klar zu machen, dass ich mehr Kraft habe,
als ich dachte. Das vergesse ich zwar manche Stunde,manchen Tag auch wieder, aber es kommt immer wieder hoch und so hoffe ich,
dadurch komme ich vorwärts. Grüssele Mausohr


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