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Einkaufsverbot
Hallo, ich habe in ein paar Entrümpelungsvideos gesehen, dass einige Leute während des Entrümpelungsprozesses sich selbst ein Einkaufverbot auferlegt haben, z. B. von einem Jahr. Da wurde mir klar, dass das bei mir im Prinzip auch so ist. Eher unabsichtlich. Ein paar Faktoren haben dazu geführt, dass ich in den letzten zwei Jahren nur das Lebensnotwendige gekauft habe: fehlende Zeit für Shoppingtouren, Lockdown (also auch keine Flohmärkte), das Gefühl, sowieso zu wenig Platz zu haben und dann noch die Überlegung, dass wenn ich etwas Neues ins schimmelnde Haus bringe, dann wird das ja auch schmutzig. Lieber will ich hier erst alles sauber machen und dann erst wieder etwas Neues kaufen, wenn es hier sauber ist und ich auch sehe, wie es aussieht und was noch dazu passt. Das einzige, was ich konstant immer wieder anschleppe, sind Bücher. Aber die lese ich und bringe sie ins Tauschregal.
Ich glaube, für einen Messie wäre ein Einkaufverbot (einschließlich dem Verbot, etwas vom Sperrmüll mitzubringen) auch eine gute Sache. Gar nicht nur, weil sonst die Gefahr besteht, dass das Gerümpel nicht wirklich weniger wird. Für einen Kaufsüchtigen oder Sammelsüchtigen muss ja dann seine Sucht erst so richtig spürbar werden. Und vielleicht klappt es ja mit dem Entzug?
Was meint ihr? Habt ihr das schon probiert oder würdet ihr das probieren?
Jeiiiin. Also irgendwelche Shoppingtouren oder Flohmarktbesuche, wo man Taschen voll Kram nach Hause kommt, mache ich schon lange nicht mehr. Auf der anderen Seite war grade beim Ausmisten an bestimmten Punkten sinnvoll, sich endlich mal "was Vernünftiges zu kaufen" und dann all die zweifelhaften "Ersatzdinge" dafür auszumustern. Das finde ich auch besonders befriedigend. Und oft ist es so (ich denke mal, grade wenn man wenig Knete hat), dass man einen Ersatz nach dem anderen ranschleppt und mit keinem davon zufrieden ist.
Insgesamt ist es mehr so bei mir, dass das tägliche Ausmisten das Bewusstsein hebt und bestimmte Käufe nicht mehr stattfinden. So hatte ich z.B. beim letzten Lebensmittel-Einkauf Interesse an sauren Gurken, hab mir aber gesagt, dass ich erst wieder welche kaufe, wenn ich sicher weiß, dass bei meinen Konserven keine dabei sind. Ist halt so'n Punkt: Bestimmte Konserven, wie z.B. saure Gurken, finde ich zwar nicht existentiell notwendig, aber sehr lecker, und ich brauch mir gewiss keine Sorgen machen, dass sie zu alt werden. Aber insgesamt ist das Ziel, die Dosensammlung auf einige wenige echt sinnvolle Vorräte zu reduzieren. Diesem Ziel komme ich auch durch Verspeisen näher, z.B. habe ich gestern eine Obstkonserve aufgemacht. Echt, wie ewig ist es her, dass ich Konservenobst gegessen hab?! Also ich achte jetzt beim Einkaufen schon sehr drauf, ob das was ist, was ich auch regelmäßig verwende, und ob ich es noch habe. Im Zweifelsfall lasse ich idealerweise stehen. Dass ich mein Dosenmuseum abbauen und nicht ausbauen will, ist mir ständig im Bewusstsein beim Einkaufen.
Wobei es auch mal angenehme Überraschungen gibt. Z.B. hatte ich mich etwas dafür kritisiert, dass ich mir so'ne kleine Espressomaschine (ohne Strom, so ein Metallding zum Zusammenschrauben) von Oxfam mitgebracht hab. Die stand dann erstmal wochenlang nur rum, weil ich morgens im Automatikmodus weiterhin den löslichen Kaffee benutzt hab. Das ist halt bei Tassenportionen ohne Wasserkocher das einfachste. Und vorgestern mal so'n richtig schönen Wochenend-Nachmittags-Kaffee - die Espressomaschine eingeweiht... Und jetzt komme ich gar ich gar nicht mehr vom Kaffeetrinken weg, das ist sooo schön, die funktioniert auch mit normalem Kaffee super!
@Miranda @Anna
ich bin mal ab und zu auf Flohmärkte gegangen und habe mich darüber gefreut, nichts gekauft zu haben. Entweder taugt das meiste nichts oder das sind Händler mit normalen Preisen. Aber ich freue mich darüber, wenn ich alte Sachen aus den Zeiten meiner Eltern wiedersehe. Ich war aus diesem Grund auch mal im Museum. Ich wollte meine Fotos hier einstellen, aber als ich die Zeit dafür hatte, war es schon zu spät.
viele Grüße
Wolfram
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