braucht ihr Tutorials?

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01.04.2020 09:56
#1
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Immer wieder lese ich von so Sachen wie Marie K. oder so was, W. T. K. mit "Simplify....", habt ihr das gelesen? Und hilft es euch? Kann man mit Anleitungen besser putzen als ohne? Was ich auch immer wieder höre und lese, ist "ich brauche Struktur", so was wie feste Rituale dabei, die man in den Alltag integrieren könnte. Würdet ihr weniger Blockaden haben, wenn ihr Anleitungen hättet, wie ihr z. B. anfangen könnt?

Ich habe es versucht mit Waschbecken und Spüle. Die Spüle wird aktuell wieder voll gestellt. Meine zaghaften Versuche lösen sich in Überholspuren des inneren Schweinehundes auf. Wenn ich eine Anleitung hätte, wäre dann noch die Überwindung, mich daran zu halten bzw. die tägliche Überwindung, Aufgaben zu erledigen, die ich früher automatisch gemacht habe.

Es hat für mich eigentlich nichts mit Zwang zu tun, Messie zu sein. Den Zustand zu beheben dagegen, jede Menge Zwang. Ich muss mich dazu zwingen, was zu tun, denn wenn ich nichts tue, ändert sich nichts. Nun ist da der Zwang, mich zu Handlungen zu zwingen, auch noch. Dann ist dieses riesengroße, mich lähmende Chaos. Wo ich denke: Tue ich jetzt was, bis ich Rückenschmerzen kriege, fange ich später genau da wieder an, wo ich heute mit anfange. Dann räume ich was weg und entsorge was, und 2 Tage später, wenn die Schmerzen weg sind, mache ich das selbe wieder mit anderen Sachen, die seitdem dazu gekommen sind. Also unterm Strich gesehen mache ich - nichts. Das heißt für mich, dann fange ich erst gar nicht an.

Wie ist das mit euch? Wenn ihr Anleitungen hättet, wie ihr richtig aufräumt, könntet ihr das dann auch? Mir hilft es nicht weiter, weil es einfach zu viel geworden ist.

Viele Grüsse
Draculara

http://www.draculara.de

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Eine Lösung setzt ein Problem voraus. Ich kenne meine Fehler, das hält mich aber nicht davon ab, sie zu machen

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01.04.2020 13:36
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#2
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Hey Draculara,

ja, so ein Erleben wie du hatte ich auch viele Jahre.
Vor allem diesem Teil von ZWANGSgefühl auf die Spur kommen, den du beschrieben hast.

Zu wissen, dass wir ZWANG ohnehin nicht mögen (denke, den mag kaum ein Mensch) und der Körper wehr sich mit allen seinen Mitteln dagegen.
Kontraproduktiv, das ist wahr.

Ich denke, die neue Anleitung ist, das Annehmen, dass diese Zwangsgefühle da sind, das Annehmen, dass der Körper sich mit aller Macht dagegen wehrt und uns häufiger als uns lieb ist zum NICHTSTUNKÖNNEN verdammt.
Einfach anerkennen bzw. würdigen, dass es zum heutigen/jetzigen Zeitpunkt so ist (was nicht bedeutet, dass es in Zukunft so bleibt).

Idealerweise hilft dir jemand auf die Sprünge, dass es diese Schritte nebst diesen pragmatischen Anleitungen von denen du schreibst auch brauchst. Ich mag darauf tippen, dass in deinem Traumakurs etwas vorhanden ist, das mit Akzeptanz zu tun hat. Vor allen Dingen kann dir jemand auf die Sprünge helfen, was deine konkreten Themen anbelangt, wie das was doch irgendwie im Zusammenhang mit ZWANG auftaucht.

Wenn es nicht auftauchen würde, könntest du es uns nicht mitteilen. Es will von dir gesehen werden und von dir ernst genommen werden.

Diese Anleitung habe ich lange nicht ernst genommen und für "Hudipfupf" wie die Schweizer sagen würden und "Humbug" wie es in Deutschland genannt wird gehalten.
Doch seit dem ich immer mehr mitbekomme, dass ich mich selber dadurch in vielen Punkten selber ernst nehmen lerne, verwandeln sich Gewohnheiten von denen ich nicht dachte, das es je möglich sein wird.

Und doch es ist möglich...wenn ich es nicht selber spüren lernen würde, dann würde ich mir immer noch nicht glauben, sondern es weiterhin mit Hudipfupf abtun....ist es nicht, da stecken so wichtige Dinge drin...und viel mehr als ich selber immer finden und sehen kann....darin werde ich unterstützt.

Also meine andere Anleitung: Akzeptieren, dass es im Moment so ist (akzeptieren bedeutet nicht, dass es auf ewig so in Fels gehauen ist - was ich lange dachte, das so sei, doch mit dem NICHT-akzeptieren und NICHT-bereit sein, bleibt es viel eher in dem Status hängen wie es ist als wenn man den anderen WEG ausprobiert). Auch das will wohl dosiert werden....nicht alles auf einmal....denn auch das ist ZUVIEL wie die Menge der Dinge ZUVIEL sind.

TRAUMA KURZERKLÄRUNG:
Zu viel
Zu plötzlich
zu schnell
zu lange andauernd (sich dauernd wiederholend)
Verlust von Verbindung

LG
Sonja


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02.04.2020 21:59
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#3
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@Draculara

gerade bin ich dabei ein altes Buch, das mir früher mal sehr geholfen hat, wieder zu lesen, das von einer Frau geschrieben wurde, die selber mal im Chaos versunken ist. Ich erinnere mich an viele Anleitungen, die da drin sind, mit Systemvorschlägen und Planern, die man sich individuell nach den Bedürfnissen zusammenstellen kann usw.
Wenn du Interesse hast und ich das Buch durchgelesen habe und für immer noch gut befunden habe, kann ich dir gerne den Titel geben bzw über Inhalte und Lösungsvorschläge diskutieren

Viele Grüße


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03.04.2020 09:21
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geht es um S. F.? Ich habe das Buch "ohne Chaos geht es auch" gelesen. Ich muss sagen, die 3-Kisten-Methode haut nicht hin. Man hat 2 Kisten für ein anderes Zimmer, die man nur in das andere Zimmer bringt, aber nicht einräumt, weil kein Platz ist. Die Kiste zu verschenken, zu verkaufen, wird nie leer, weil es keinen gibt, der den Kram gebrauchen könnte. Die Kiste Müll kann man entsorgen, aber nachdem man den sortiert hat. Ich sortiere den nicht, ich mache von vornherein 3 Kisten, einen für Restmüll, eine für gelben Sack und eine für Altpapier. Die Sachen, die woanders hin sollen, räume ich direkt da hin. Dann habe ich quasi 3 Kisten Müll und sonst nichts. Das ist meine Methode, die ich gefunden habe. Aber es lähmt mich immer noch, weil es so viel ist, und weil ich eben keinen Platz hab für die Sachen, räume ich erst gar nichts auf.

Viele Grüsse
Draculara

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Eine Lösung setzt ein Problem voraus. Ich kenne meine Fehler, das hält mich aber nicht davon ab, sie zu machen

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06.04.2020 18:47 (zuletzt bearbeitet: 06.04.2020 18:48)
#5
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Also ich finde einige Bücher haben schon ein paar gute Tipps und Ideen.
Das eigentliche Tun nehmen sie einem natürlich nicht ab.
Zum Thema Trauma und und tieferliegende, komplexe Probleme denke ich,
es macht Sinn auf mehreren Ebenen zu arbeiten.
Therapeutisch in die Tiefe gehen und gleichzeitig einfache Methoden für die kleineren Ordnungsprobleme anwenden.
Das zu Schreiben ist vielleicht auch leichter als es zu tun.
Ich tue mit auch schwer Dinge aus dem Bereich/Kiste zu Verschenken dann wegzuwerfen wenn sie keiner haben will.


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