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#16
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Hallo Sanny,
auch dir ein herzliches Willkommen hier im Forum!
Ich kann dir ein bisschen nachempfinden, wie schlecht es dir bei der Vorstellung geht, dass du morgen jemanden in deine Wohnung hinein lassen sollst. Das geht nahezu allen Betroffenen so, und speziell auch in dem Punkt mit dem Müll, der in großer Menge entsorgt werden muss.
Nun, nach den von dir geschilderten Vorkommnissen ist davon auszugehen, dass dein Vermieter eine gewisse Vorahnung hat. Du hast ja auch bereits "gestanden", dass was dran ist. Wenn du ihn jetzt auflaufen lässt, riskierst du, ihn zu verärgern. Meine Empfehlung wäre daher, in deinem Fall möglichst offen und ehrlich damit umzugehen. Du könntest sagen, dass du eine schlimme Zeit hinter dir hast, aber jetzt dein Problem erkannt hast, und angefangen hast, dir aktiv Hilfe zu suchen. In dem Forenbereich "Helfer und Unterstützer" findest du dazu mehr Informationen.
Was mir immer in solchen Panik-Situationen hilft, ist das rigorose Zuende-Denken des absolut schlimmsten Szenarios. Dein Vermieter wirft dich raus. Nun, ganz so einfach ist das nicht, zumal du ja sagtest, dass du noch keine Abmahnung erhalten hast. Dazu ist er nämlich verpflichtet, und er muss dir Zeit geben, an der Beseitigung des Problems zu arbeiten. Selbst wenn es dir nicht ganz gelingen sollte, die Zeitvorgabe zu erfüllen, kannst du einiges bewegen, wenn man zumindest sehr ernsthafte Fortschritte erkennen kann. Wenn der Vermieter zu einer größeren Gesellschaft gehört, dann bist du für ihn sehr wahrscheinlich kein Einzelfall. Ein Vermieter ist schlussendlich froh, wenn der Mieter sein Problem selbst löst. Anderen laufen solche Mieter weg, und lassen sie mit dem Riesenhaufen Müll, einer desolaten Wohnung und den damit verbundenen enormen Kosten einfach sitzen. Vielleicht kannst du diese Karte in eurem Gespräch ausspielen, indem du ihm sagst:
"Sehen Sie, ich stelle mich der Situation, ich bin mir bewusst, dass etwas nicht in Ordnung ist, und ich will es ändern - ich brauche dafür nur etwas Zeit, denn Sie sehen ja, das kriege ich nicht in ein paar Stunden in den Griff. Andere würden in meiner Lage einfach davon laufen, oder sich so lange es geht vor Ihnen verstecken. Aber ich nicht!"
Das IST schwer, aber letztlich sind wir alle Menschen. Der Vermieter wird darauf hoffen, dass er dich nicht rausklagen muss, und danach auf dem Haufen hocken bleibt, den du hinterlässt. Er wird hoffen, dass sich alles zum Guten wendet, und ihm weiterer Ärger erspart bleibt.
Aber nur mal angenommen, alles geht schief, und der VM hat wirklich null Verständnis: Dann wird er dir eine Abmahnung schreiben müssen, du wirst etwas Zeit bekommen, um den Schaden zu beheben. Schaffst du es, ist das Thema vom Tisch. Schaffst du es nicht, wird er dir kündigen. Auch in dem Fall hast du Zeit, um dir eine neue Wohnung zu suchen, und die alte zu entrümpeln. Dem kannst du sogar den Vorteil abgewinnen, dass es dir dann egal sein kann, was die Nachbarn denken - du siehst sie wahrscheinlich nie wieder. Und die neue Wohnung könnte für dich dann sogar einen Neuanfang bedeuten. Du wirst NICHT auf der Straße landen. Niemand bedroht deine unmittelbare Existenz; dein Überleben. Auch nicht im schlimmsten Fall, es geht trotzdem immer weiter, ganz besonders für jemanden wie dich, der gerade den Mut gefasst hat, an dem, was ihm in seinem Leben nicht gefällt, etwas zu ändern.
Phu numi vielen vielen dank. Deine worte tun gerade wirklich gut. Mein schlimmster gedanke war der kommt morgen und muss bis mai raus sein. quasi fristlose kündigung. Bin gerade so froh auf das forum getroffen zu sein denn im "normalen" netzt oder foren werden solche situationen immer gleich interpretiert. Man ist faul dreckig asozial ect. Mein "problem" fing damals an als sich mein verlobter mit dem ich fünf jahre zusammen war von mir getrennt hat. Hatte danach meine erste eigene wohnung und da fing es an. Erst total harmlos kaputte socken behalten kann man ja stopfen oder leicht beschädigte deko. Oh ja deko was man nicht alles "sammeln" kann als deko. nach ca 3 Jahren musste ich umziehen beruflich. Das ende war jeder Schrank war voll mit säcken teils irgendwas teils müll der Tannenbaum der im febuar noch im ständer stand. Meine Familie hat mir damals geholfen sie sind mit dem transporter drei mal zum müllentsorgung. Für sie war es ein schock haben nichts mit bekommen und sahen das aus maß am umzugstag. Ich hatte mich im ganzen leben noch nie so geschämt und wochen vorher versucht das ausmaß zu reduzieren. Nur nach jedem sack sah man drei mehr. Ich hatte mir geschworen nie wieder. Einfacher gesagt als getan. Zu beginn lief alles super dann schlich es sich langsam ein. Doch diesmal holte ich mir hilfe bevor es richtig schlimm wurde. Dies half wirklich die strukturen in der wohnung beim "sammeln" ect. bis zur nächsten trennung. Die wohnung ist das abbild der seele trifft es wirklich. Und ich sah es nichtmal als wäre es für mich "normal". Hört sich schon echt hammer an für wen ist es normal glasbehälter zu "sammeln" kartongs zu füllen mit zeitungen. Vlt eine Mülltüte in der woche raus bringen ect..... Erklären oder sagen kann man es keinem. Meine freundin hilft mir nur reden tun wir darüber nicht. phuuu das musste gerade raus.
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Ein weiterer Punkt ist - Numi hat ihn unterschlagen, aber ich lege hier vorsätzlich den Finger in die Wunde - Du schreibst nichts von Mietrückständen.
Auch etwas, was von Menschen(?), die Wohnungen unbewohnbar zurückgelassen werden gern "in Anspruch genommen" wird.
Ich würde dieses As im Ärmel behalten im Gespräch. Wann Du es ausspielst ist dann Deine Sache.
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Ja, das ist besonders an deiner Situation, und an der der anderen Betroffenen. Dass es dir psychisch schlecht geht, sieht man deinem unmittelbaren Umfeld an - und weil du in diesem Chaos lebst, geht es dir umso schlechter. Ein Teufelskreis, den man von zwei Seiten aus angehen kann. Oder von beiden gleichzeitig. Den einen hilft es, zuerst mit ihrer Seele wieder ins Reine zu kommen, dann können sie auch äußerlich aufräumen. Den anderen hilft es, äußerlich aufzuräumen, und dann geht es ihnen innerlich auch wieder besser. Idealerweise kann man von beiden Seiten angreifen, und sich sowohl professionelle Hilfe fürs Aufräumen, als auch für die Psyche suchen.
Wenn du die Erfahrung schon einmal gemacht hast, dass das äußerliche Aufräumen nur kurz gehalten hat, aber dann wieder etwas passiert ist, das deine Seele verletzt, und somit auch wieder zu äußerem Chaos geführt hat, ist es für dich vielleicht hilfreich, dir eine Therapie zu gönnen, die dir hilft, wieder mit dir selbst in Einklang zu kommen.
Aaaber leider ist für die Ideallösung in der gegenwärtigen Situation nicht mehr genug Zeit. Um dort wohnen bleiben zu können, wird dir erst mal nichts anderes übrig bleiben, als das äußerliche Chaos in Angriff zu nehmen, so gut und schnell es eben geht.
Deine Familie hat dir schon einmal geholfen. Sie werden es wieder tun. Und ich glaube, danach wäre es eine gute Idee, mit ihnen zu reden, und mit deiner Freundin, die dir hilft, ebenfalls. Es gibt keine einzige Therapie auf der Welt, in der dem Betroffenen empfohlen wird, sich vor seinem Umfeld zu verschließen, die Krankheit, Sucht oder psychischen Probleme vor ihnen zu verheimlichen. Nur Aufklärung und offener Umgang können zu Verständnis und damit hoffentlich auch zu sinnvoller Hilfe führen - und damit ein lebenswertes Leben für alle Beteiligten ermöglichen.
Es gibt immer wieder Situationen im Leben, in denen man vor Scham im Boden versinken möchte, aber wenn es dann so weit ist, stellt sich doch jedesmal aufs Neue heraus, dass es nicht so furchtbar war, wie man es sich ausgemalt hat. Ich muss gerade an die Geburten meiner Kinder denken, wenn die Presswehen kommen, dann geht halt auch mal Stuhl mit ab, da ist Blut überall, du siehst einfach nur grauenerregend aus, du müffelst nach den vielen Stunden, die du bereits Wehen veratmet hast, aber im entscheidenden Moment ist das alles egal. Da ist nichts, was die Leute nicht schon mal gesehen hätten, nichts, was man nicht schon kennen oder wissen würde, sondern nur ein Mensch, der Hilfe braucht.
Manchmal hilft es, sich umgekehrt vorzustellen, wie man mit einem Freund oder gar einem Verwandten umgehen würde, den man in der gleichen Situation antrifft, in der du selbst gerade steckst. Würdest du lachen, dich abwenden, ihn beleidigen? Bestimmt nicht, oder? Du würdest ihm die Hand hinhalten, um ihm zu helfen, weil er dir etwas bedeutet. Wenn du Menschen kennst, für die du das tun würdest, dann geh zu diesen Menschen und vertraue dich ihnen an, damit sie dir helfen können, den gröbsten Schlamassel zu überwinden. Und dann, wenn du wieder Luft zum atmen hast, und dich nicht mehr unmittelbar bedroht fühlst, ist die Zeit reif, um dich zu analysieren, und eine Strategie auszuklügeln, damit es dir hoffentlich nicht wieder passiert.
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