liebe sarah,

das liest sich gut. du hast einen positiven Anteil in deiner für dich negativ besetzten Fähigkeit gefunden und schreibst, dass sich das gut an fühlt.
und wenn du eines tages in der lage bist, deine selbstkritischen Gefühle und diese Fähigkeit trennen kannst, dann hast du einen weiteren schritt gemacht.

ich habe mir bis jetzt noch keine Gedanken darüber gemacht, wie scham in der Gesellschaft besetzt ist. mein Therapeut ist der Ansicht, dass es ein gefühl ist, dass in den meisten Situationen unangebracht ist, denn egal was du machst oder nicht machst, stehe dazu, wie du dich entschieden hast. die Verantwortung tragen wir in jedem fall.

ja, wenn ich in der opferrolle bin ist es schön, weil die Verantwortung tatsächlich nicht von mir erwartet wird, doch dass ich mich in die opferrolle begebe (bewusst oder unbewusst) ist meine Verantwortung. es ist schon recht bequem anderen MACHT über mich zu geben. ich trage oft nicht meine Verantwortung. bei mir wirkt eher das schuldprogramm. ich bin in der lage dem wetter die schuld zu geben und vielen anderen auch, damit kann ich meine inneren Schuldgefühle von mir schieben. Verantwortung und Schuldgefühle liegen verdammt nahe beieinander aus meiner Wahrnehmung heraus.

vielleicht helfen mir deine Ergänzungen meinen weg in Richtung Vergebung einzuschlagen und mir alle meine fehler zu vergeben, damit ich Verantwortung übernehmen kann.

ich mag uns nicht als weise bezeichnen, doch wir können eine art Verständnis anbieten, das nicht betroffene nicht kennen, und wir uns auf dieser ebene gegenseitig mitgefühl geben können.

viele grüsse
sonja

> Denn ich persönlcih habe mich beim schämen
> noch nie irgendwie gleichzeitig gut gefühlt.
> LG Sarah / Krikelakrokel ist zwar ein echt tolles
> Wort- damit zu Unterschreiben ist aber seltsam ;)

Hallo Sarah,

tolle Selbsterkenntnis, so "weit" bin ich [u]noch[/u] nicht. Bessie gab mir, als ich meinen ersten Artikel mit FAEDT zeichnete, das Pseudo-Pseudonym "Funzo".

Es ist seltsam, sich selbst "Funzo" zu nennen, man distanziert sich von sich selbst. Das macht das Schreiben leichter - aber macht es auch leichter, sich von eigenen Aussagen zu distanzieren...

.. meint nachdenklich ...

Alex