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Gedenken an die Freiheitsberaubung am 13.8.61
Hm, was ich jetzt so denken musste: Früher war alles besser... auf der anderen Seite der Mauer ist alles besser... auf der anderen Seite des Zauns ist das Gras grüner...
Klar, wenn man die eigene Regierung als gemeinsamen Feind hat, das schweißt zusammen. Aber durch das Spitzelwesen wird ein Keil zwischen die Menschen getrieben.
Ich weiß noch genau, wie das war mit der Mauer. Ostberlin war damals grau in grau.
Weiß nicht, ob die Menschen solidarischer waren.
Ich habe mal von einer Studie gelesen, die festgestellt hat, dass in Gesellschaften, wo die Vermögensunterschiede geringer sind, auch weniger Neid und Unzufriedenheit herrschen. Also, wenn alle arm sind, sind sie zufriedener als wenn es in der Nachbarschaft einige sehr Reiche gibt. Weil wir uns ja immer vergleichen.
Ich fände es z.B. ein sehr interessantes Konzept, wenn man für (fast) alle Berufe gleich viel verdienen würde. Von solchen abgesehen, wo eine besondere Belastung besteht wie Müllabfuhr, Altenpflege, Arbeit im Atomkraftwerk, Chemielaborant. Die dürfen von mir aus gerne einen Schmerzensbonus für Gestank und Co bekommen.
Grundsätzlich ist es aber so: Wie hilfsbereit die Menschen sind, das liegt an jedem Einzelnen. Wir gestalten unsere Welt. Unsere Regierung hat ganz bestimmt nichts dafür getan, dass die Menschen nicht solidarisch sind. Im Gegenteil. Ehrenamt und Vereine werden bei uns gefördert.
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@Miranda
das ist alles komplizierter. Am 13.8. wurde ein Stacheldraht gezogen. Die Westberliner konnten noch ca. 1 Woche in den Osten. Die Ostberliner konnten nicht mehr in den Westen. Im Laufe der Jahre gab es Spezial Möglichkeiteen. Im Osten konnten Anträge gestellt werden, wohin die reisen wollten und warum und wie lange sie weg bleiben. Das mußte alles nachgewiesen werden, damit es glaubhaft ist. Darauf wurden dann Entscheidungen getroffen. Ich konnte auch mal für 25 DM Geldumtausch 1:1 zur Verwandtschaft fahren. Da war ich mit meiner Tante an den Müggelsee gefahren zum Restaurant. Das war mal ein Erlebnis, weil wir sonst immer nur bei denen zum Essen und Kaffee trinken zuhause waren. Vereinzelt kam es auch vor, dass unliebsame Leute ausgebürgert wurden.
Ich wollte nicht im Osten leben, darum bin ich auch nicht in der 1. Woche rüber gefahren. Ich kannte meine Freundin erst 6 Monate, da wäre das für so eine Entschidung zu früh gewesen. Außerdem bin ich am 1. Septemper zum 1. Arbeitsantritt nach Dortmund gezogen.
viele Grüße
Wolfram
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@Anna1111
weißt Du, warum die Menschen im Urlaub gerne wegfahren. Weil sie glauben, woanders ist es immer besser als zuhause.
Ich glaube schon, dass die Menschen im Osten einander mehr geholfen haben als bei uns. Aber über Poliltik durfte dort auch nicht gesprochen werden.
Sicherlich ist ein geringerer Gehaltsunterschied geeigneter. Es liegt aber auch am Menschen, wenn der sich vergleicht. Das wäre ja nicht nötig. Warum soll ich auf jemanden neidisch sein, der ein Schloss oder eine Jacht hat. Ich will doch sowas garnicht haben, Deswegen brauche ich nicht neidisch zu sein.
viele Grüße
Wolfram
@Anna1111
Finde ich gut dein Konzept zur Bezahlung. 😃
2022 arbeiteten in Deutschland rund 16 Mio. Menschen ehrenamtlich (Quelle: Statista).
@Wolfram
Laut Wikipedia war die Regelung ab 1972, dass man als Wessie ein oder mehrmals bis zu 30 Tage rüber durfte, wenn man eine Einladung hatte. Und natürlich die 25 Euro Umtausch am Tag. Aber wenn ich mir den Aufenthalt in irgendeinem Urlaubsland oder im Nobelhotel nicht leisten kann, dann sagt ja auch keiner, ich dürfe da nicht hin. Wobei es faktisch natürlich auf dasselbe raus kommt, ob man irgendwo nicht hin kann, weil man es sich nicht leisten kann oder weil es nicht erlaubt ist. (Und ich habe schon von Leuten, die in der DDR gelebt haben, gehört, dass sie früher mehr reisen konnten - insbesondere war das wohl so bei alleinerziehenden Müttern.)
Die 25 DM Umtausch am Tag - das war sicherlich mehr, als man sonst bei einem Besuch bei Freunden und Verwandten in die Kasse tut, aber nicht mehr, als Leute zahlen, wenn sie irgendwo ins Hotel mit Vollpension gehen.
Verwirrenderweise steht da nicht, wie es vor 72 war, aber ich denke, dann wird es wohl eher weniger geregelt gewesen sein.
Ach, ein Lesetipp für Geschichts-Interessierte: "Wir treffen uns unter den Linden" von Charlotte Roth. Roman. Da geht's genau um so eine Ost-West-Liebesgeschichte. Und die Autorin kann einfach schreiben.
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