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Essstörung?
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Hallo @Anneli,
du bist größer als ich und da hast du keinen BMI von über 50... Was meine Fotos angeht, ich sah vor ca. 5 Jahren ungefähr so aus, und dieses Bild ist auch gezerrt (in die Länge, von der Breite was weg genommen). Ehrliche Bilder sieht man in der Galerie, also ohne Weichzeichner (den brauch ich wegen der fleckigen Haut) und ohne zu verzerren, bei "Mumien, Monstren, Mutationen". Mein Watschelgang hat was Entenähnliches, Walross bin ich auf Treppen (da schnaufe ich auch so). Ein Junge von ca. 8 Jahren schrie mich mal an: "Mann, hast du einen fetten Arsch!" Das jetzige Gewicht habe ich seit 11 Jahren, kann nicht abnehmen, wegen der Medikamente und weil ich mich nicht zum Sport quälen will.
Niemals werde ich bauchfrei oder in Shorts rum laufen, wegen der Michelindellen in den Oberschenkeln und weil das einfach verboten aussieht. Lieber sackähnliche Klamotten und weite Oberteile. Darum ist der Sommer so schlimm: Man kann ja nicht so freizügig rum laufen und so viel Haut zeigen wie andere. Ich schwitze lieber, als irgendwas von mir zu zeigen.
Draculara
http://www.draculara.de
http://messie.bplaced.net/messie
Eine Lösung setzt ein Problem voraus. Ich kenne meine Fehler, das hält mich aber nicht davon ab, sie zu machen
Liebe @Draculara (macht man das so, wenn man jemanden markieren möchte?),
Ich habe einen BMI knapp über 40, also weit weit entfernt von Normalgewicht. Meine Winkearme schwingen wie wild und aufgrund der Abnahme schwingt die Haut an den Oberschenkeln gleich mit. Und von meinem Bauch rede ich erst gar nicht.
Und glaube mir, ich weiß sehr gut, wie Du Dich fühlst. Ich komme genau von dort.
Am Ende war mein Gewicht lebensbestimmend. Immer fühlte ich mich beobachtet, beurteilt, ausgelacht und angestarrt. Menschen haben hinter vorgehaltener Hand über mich getuschelt oder mich offen angeblafft. Ich war immer nett, um wenigstens dafür gemocht zu werden und hatte (wortwörtlich und im übertragenen Sinn) keine Ecken und Kanten. Ich war gar nicht ich - ich war nur noch die fette Frau im Spiegel...
Und dann habe ich ein 6-wöchiges Anti-Depressionsprogramm durchlaufen. Und dabei zufällig eine Empfehlung für meine jetzige Ernährungsform bekommen und bin einfach angefangen...
Und als ich nicht mehr 171 kg wog, sondern nur noch 169, also nach nur 2 Kilo, hörten die Menschen auf, mich auszulachen... nicht alle, aber es wurde weniger. Nicht weil ich plötzlich eine Elfe war, sondern weil ich nicht mehr in diesem Dicken-Modus unterwegs war... ich kann das schlecht in Worte fassen, aber es war, als hätte ich die dicke Person mit all ihren Selbstverurteilungen und Schuldgefühlen schon abgelegt, ehe es außen sichtbar wurde. Und ab dem Moment wurde alles leichter.
Mein Leben ist immer noch kein Zuckerschlecken sonst wäre ich nicht hier unterwegs, aber es wird besser... nicht weil ich abnehme, sondern umgekehrt... es wird innen besser und darum schaffe ich es, Gewicht zu verlieren.
Mach Dich nicht runter, trag, was Du willst, mach, was Du willst. Du bist nicht Dein Gewicht! Du bist genauso toll wie eine schlanke Version von Dir!
Und wer über Dich urteilt oder lacht, soll einmal eine Weile in Deinen Schuhen stecken und schauen, wie er klar kommt!
Liebe Grüße,
TanteYo
@Draculara
Hi,
verwechselst du mich mit TanteYo und ihrer lichten Höhe von 1,73 m oder gehst du einfach mal davon aus, dass ALLE größer sind als du? Lach, so groß wie TanteYo wäre ich früher auch gerne geworden, tatsächlich habe ich aber nur 10 cm mehr geschafft als du, bin also auch so ein Winzling, der an nichts so richtig dran kommt und für alles einen Hocker braucht oder hüpfen muss. Meinen BMI kenne ich nicht, dafür müsste ich mich wiegen und ehrlich gesagt interessiert der mich auch gar nicht. Natürlich ist es manchmal ärgerlich, wenn Sachen im Geschäft zu hoch gestapelt sind und man da nicht dran kommt. Oder kennt ihr die Telefonkarten beim Lidl, die hinter dem Kassenband hängen? Laaaach, wenn ich so eine möchte, muss ich die Kunden vor oder hinter mir bitten, weil ich ansonsten auf das Band klettern müsste. Es fehlen halt ein paar Zentimeter und die habe ich nun mal nicht. So what! Ich wette mit dir, dass @Messie nicht mal seiner Frau davon erzählen würde, falls er hinter mir an der Kasse stehen würde und mir so eine Karte runter reicht, eben weil es keiner Erwähnung wert ist. Dafür bücke ich mich auch gerne, wenn jemand Großem in meiner Gegenwart etwas runter fällt und hebe es für ihn auf. Ich habe es nun mal näher zum Boden als Derjenige. Menschen können sich ergänzen.
Bauchfrei oder einen knallengen Mini würde ich auch nicht anziehen, einfach weil es unbequem ist und bei Hitze nicht empfehlenswert. Verhüllen werde ich mich aber definitiv auch nicht.
@TanteYo hat den "Dicken-Modus" erwähnt und wenn ich darüber nachdenke, trifft es das ganz gut. Dieses Anti-Depressionsprogramm von ihr, wäre auch etwas für dich, meinst du nicht? An den Medikamenten kannst du nichts ändern, denke ich. Deine Figur ist jetzt erst mal auch so, wie sie ist. Aber du könntest anfangen, dich selbst freundlicher zu behandeln. Dazu gehört, meiner Meinung nach auch, dass du deinen Hocker beim Einkaufen zu Hause lässt. Mal ganz ehrlich, da würde selbst ich gucken, weil es schon ein wenig seltsam ist. Wenn diese seltsamen Sachen aber dein Ding sind, dann stehe dazu und nimm es mit Humor, wenn Leute darauf reagieren.
Ich gehe in der Regel mit meinem Mann einkaufen, der 1,90 m ist und bei dem ich locker unter dem ausgestreckten Arm durchlaufen kann. Logisch, dass da die hoch gestapelten Dinge nicht mein Problem sind. Da wir im Geschäft aber nicht immer direkt nebeneinander stehen, habe ich auch gute Erfahrungen mit anderen Männern gemacht. Im der Regel funktioniert das ohne Worte, wie beim Öffnen eines Gurkenglases. Kennt ihr das? Man setzt alle Kraft ein und versucht vergeblich so ein Glas aufzudrehen, hält es dann in die Runde und sofort greift irgendeine starke Männerhand zu und übernimmt. Ja, ich bin Frau genug, um mir von Männern helfen zu lassen und ja, ich bin emanzipiert. Warum ich lieber auf Männer zurück greife? Weil sie zuvorkommender sind und weil es ohne Worte klappt. Bei einer Frau muss man erst einen Roman erzählen und sich entschuldigen (für was eigentlich?), bevor sie anfängt zu überlegen, ob sie denn helfen möchte.
Wie auch immer, egal was wir an uns ändern wollen, es fängt im Kopf an und man muss mit den Füßen auf dem Boden bleiben. Würde ich mir jetzt wünschen, ein Konzertpianist zu werden, wäre das von vornherein total bescheuert, weil ich mit 55 damit gar nicht erst anfangen brauche. WAS ich aber schaffen könnte, wäre ein einfaches Klavierstück einzuüben. Dafür muss ich aber bereit sein zu üben und darf dann nicht jammern, dass mir das Üben keinen Spaß macht.
Bezogen auf unser Thema heißt das, dass ich meine 48 Kilo von früher vergessen kann. Aber ich kann lernen, meine Massen so zu bewegen, dass ich damit klar komme, dass ich mit MIR klar komme. Und wenn ich mich im Einklang mit mir selbst bewege, biete ich auch keine Angriffsfläche für oberflächliche Menschen, die nur Modelmaße akzeptieren.
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Hallo Anneli,
meistens nehme ich auch meinen Mann mit zum Einkaufen, wenn ich weiß, ich muss an bestimmte Regale ran. Auch habe ich schon oft einen großen Mann gebeten, mir was runter zu geben oder was aus der Eistruhe zu fischen, wenn ich da nicht reinklettern wollte. Meistens vergesse ich nämlich, die Fußbank aus dem Auto zu holen. Den BMI rechne ich selten aus, vielleicht mal auf einer bestimmten Plattform, daher kenne ich den. Nun muss ich aus gesundheitlichen Gründen abnehmen, bin aber überhaupt nicht gewillt dazu. Ich leide am metabolischen Syndrom, beginnender Diabetes, Bluthochdruck und hohes Cholesterin. So alt wie meine Mutter werde ich wohl nicht, wenn ich nichts an meinem Lebensstil ändere. Dann kann ich gerade mal die Bücher zuende schreiben und das wars, erst posthum werde ich berühmt, aber das war sowieso klar. Bloß wenn ich so weiter mache, werde ich vielleicht gerade mal 60, das wären nur noch 11 Jahre. Ich kann versuchen, die so gut es geht zu genießen, oder im Fitnesscenter strampeln und nur noch Gemüse futtern, damit ich ein bisschen älter werde. Dann lieber ein kurzes, dickes Leben, gut genossen, als ein langes voll Mühsal und Strapazen.
Draculara
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Eine Lösung setzt ein Problem voraus. Ich kenne meine Fehler, das hält mich aber nicht davon ab, sie zu machen
Siehste, da ist es wieder, die Schwarz-Weiß-Malerei.
Du gräbst dir von vornherein das Wasser ab, wenn du solche Gegensätze formulierst.
Genießen - Strampeln bis zum Umfallen
Genießen - nur noch Rohkost futtern
Versuch es doch mal mit kleineren Schritten. Etwas mehr Bewegung, die dir auch Spaß macht. Etwas gesünderes Essen, was dir auch schmeckt. Etwas mehr Fürsorge für dich und deinen Körper. Etwas mehr Freude am Leben.
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