Peter-Pan-Syndrom

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02.03.2017 05:09 (zuletzt bearbeitet: 02.03.2017 05:10)
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#6
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@Henni @Wolfram

Liebe Henni, lieber Wolfram.

Zitat von Henni im Beitrag #2
es wurden viele situationen z.b."schlechte
kindheit " gar nicht wahrgenommen .warum ? weil die eltern
selbst kriegsgeschädigt waren worauf wiederum niemand
rücksicht genommen hat.


Allerdings, zwar bin ich selbst auch kein Zeitzeuge doch ich kann mir vorstellen das den Eltern damals andere Sachen wichtig waren. Sie hatten oft alles verloren und in erster Linie ging es wohl darum wieder auf einen Grünen Zeig zu kommen wie vor dem Krieg. Zudem waren wohl auch viele Eltern traumatisiert durch den Fronteinsatz des Vaters oder der Mütter & Kinder an der Heimatfront durch die Luftangriffe auf die Städte in Deutschland und Österreich. Armer Ritter und Erbsensuppe mag ich auch, kenne ich noch aus meiner Kindheit. Und ja es kann einem wirklich die Sprache verschlagen wenn es zu schlimm ist, das habe ich ja selbst erlebt (Im 3.ten Lebensjahr) als mein Vater vor meinen Augen gestorben ist, 2 Jahre lang habe ich kein einziges Wort mehr gesprochen danach. Die dachten damals das bei mir im Oberstübchen die Lichter ausgegangen sind.



Zitat von Wolfram im Beitrag #5
Jeder lernt das, was er im Leben an Erfahrung bekommt.


Sehr guter Spruch! Ist das von dir selbst?

Beste Grüsse
Emin


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02.03.2017 12:32
avatar  Wolfram
#7
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danke Emin,

während des Krieges empfand ich garkeiie Probleme. Die Probleme fingen erst an, als mein Vater aus der Kriegsgefangenschaft zurückkam. Für mich war er nur der Vater. Aber er hatte eben andere Erlebnisse, die er mir aufdrücken wollte.
""hol mir mal die Hausschuhe" (kann er das nicht selber machen). "hol mal Zigarren" (kann er das nicht selber machen), "hol mal Kohlen aus dem Keller" (das hätte er wirklich selber machen können, ich hatte ja noch nicht die Kräfte als Kind )

Ich habe das alles hingenommen, ich war Kind und hatte zu gehorchen. Und wer als Kind nur gehorchen muß, kann kein Selbstbewusstsein entwickeln. Gehorchen heißt, keine Diskussionen, keine Entscheidungsbegründungen.

Emin, der Spruch ist von mir.
Vielleicht sollte ich auch mal erklären, was ich unter Erfahrung verstehe, was ich häufiger benutze.
Erfahrung ist nicht nur das, was man selber erlebt hat, sondern auch, was man von woanders gelernt, gehört hat. Sofern im Gehirn ein Anknüpfungspunkt besteht, lernt man dazu und hat seine Erfahrung erweitert.

viele Grüße
Wolfram


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03.03.2017 02:55
avatar  Emin
#8
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Danke Wolfram!

Ja ich glaube das war in der Epoche so üblich also das der Sohn zum Beispiel die das jenes tun musste wenn man es Ihm gesagt hat, Mädchen auch bestimmt. Die Jahre an der Front sind an deinem Vater natürlich auch nicht spurlos vorbeigegangen was dir auch klar ist, er hat wohl jahrelang auch den Militärischer Gehorsam erfahren und dann auf dich übertragen. Kann auch sein das vor seiner Zeit in der Wehrmacht er eben in den Dreissiger Jahren auch Gehorsam erfahren hat, ausüben musste.

https://de.wikipedia.org/wiki/Milit%C3%A4rischer_Gehorsam

Doch es geht ja noch weiter zurück denke ich, dein Vater ist warscheinlich auch in der Zeit geboren wie mein Vater und in der Epoche in den ersten Jahrzehnten des Jahrhunderts war es sowohl im Orient auch als im Okzident wohl Erziehungsmerkmal Nummer Eins: der Gehorsam. In der heutigen Zeit haben damit viele Eltern zu kämpfen, die Kinder sind in der ich sag mal Biestergeneration und tanzen so manchen Eltern auf der Nase rum. Ich glaube das Problem ist das wenn Ungehorsam nun ich sag mal gelinde mit Backpfeifen oder Ohrfeigen bestraft wurde, auch dazu hat jemand schon geschrieben, ich habs auch erst entdeckt:

Der Kindliche Gehorsam den du Wolfram erleben musstest in der Art, also das Sich Fügen in deine Familie resultiert wohl aus dem Abhängigkeitsverhältnis zu den Eltern. Frau Alice Miller schrieb über eine Erziehung, die darauf abzielt, den Willen des Kindes durch die Machtausübung zu brechen und so Gehorsame Kinder zu bekommen.

Schwarze Pädagogik

https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarze_P%C3%A4dagogik

Ich habe mit 3 Töchtern und ein Bub das nicht gemacht, nicht mal im Ansatz, garnicht und bin froh das ich es so gemacht habe. Vielleicht auch deshalb weil ich selbst Glück gehabt habe und sehr Liberal erzogen wurde. An alle jungen Mütter und Väter, echt das wichtigste ist die Zeit die man mit den Kindern verbringt, das gilt auch für uns Grossen. Gerade weil du Wolfram über die Gewaltfreie Kommuniktion hier bei uns gesprochen hast möchte ich dasnochmals hervorheben. Es zeugt von Niveau, Empathiefähigkeit und Vernunft miteinander zu reden, schreiben egal wie - jedoch respektvoll. Rumschreien oder so kann zwar für den schreienden befreiend sein doch löst keine Probleme.

Herzlichst
Emin


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03.03.2017 04:51
avatar  Wolfram
#9
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danke Emin,

deswegen sage ich ja auch, jeder kann nur das weitergeben, was er gelernt hat.
Anfang der 70er Jahre gab es deswegen die antiauthoritäre Erziehung. Wie geht es denn den Menschen, die antiauthoritär erzogen wurden? Die konnten doch machen, was sie wollten. Ich empfand das als Übertreibung. Aber das mußte wohl so sein, um ein Mittelmass zu finden.

viele Grüße
Wolfram


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03.03.2017 14:43
avatar  Sonya56 ( gelöscht )
#10
So
Sonya56 ( gelöscht )
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Hi Wolfram,

hatte mal einen Lebensgefährten (10 Jahre lang) der unter diesem Syndrom litt, es aber nicht wahrhaben wollte, er trank lieber mehr als ihm gut getan hat. Während dieser Zeit war ich schon in einer analyt. orient. Psychotherapie und erfuhr sehr viel über die Beweggründe der Seele. Dieser Lebensgefährte hatte damals auch noch einen Vater, der unter den Nachwirkungen des Krieges litt und ein sehr harter Hund war. Ich erlebte meinen damaligen fast Schwiegervater als sehr charmanten, liebenswerten Menschen, der gerne mit mir getanzt hat und sich so von einer ganz anderen Seite gezeigt hatte. Seinen Sohn hat das allerdings sehr wenig beeindruckt, vielleicht noch zusätzlich verbittert.
Wie es meiner Mutter (Jahrgang 1927) in den Kriegswirren wirklich ergangen ist, erfuhr ich erst aus einer Biografie, die meine Halbschwester geschrieben hatte, um widerum ihre schrecklichen Kindheitserlebnisse mit unserer schwer gestörten Mutter und deren alkoholabhängigen Ehemännern, zu verarbeiten. Meine Schwester veröffentliche ihre ureigensten Psychotherapieerfahrungen in einem Buch. Leider hat sie in diesem Buch auch mit mir persönlich abgerechnet, weil ich es gewagt hatte, das Inzestthema öffentlich zu machen, in dem eben auch ihr leibl. Vater eine nicht unwesentliche Rolle gespielt hat. Späte Rache, würde ich sagen, wenn´s nicht so traurig wäre.


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