Und wieder von vorne..

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05.01.2017 18:45 (zuletzt bearbeitet: 05.01.2017 18:46)
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Zitat von Schneekönigin im Beitrag #30
@lilagrün

Glaub' an Dich lilagrün, egal ob kleine oder große Schritte, das schaffst Du👍👍


Zunächst einmal alle Achtung, wie du es geschafft hast von "ganz unten" wieder Oberwasser zu bekommen. Respekt!


Das ist wirklich lieb von dir, aber ich glaube nicht mehr daran, dass ich es schaffe.
Ja, vielleicht, nicht ganz zu vermüllen, das schon. Aber ein gewisser Messie-Level scheint nicht überwindbar
und es scheint mit den Jahren langsam aber stetig schlechter zu werden.

Ich muss mich irgendwie damit arrangieren. Ich habe weder die Kraft noch die Motivation immer wieder von vorne anzufangen.
Selbst in den kurzen "guten" Zeiten ist es nicht wirklich schön und sauber und gut.


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05.01.2017 19:39
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@lilagrün

Als man damals meine Wohnung ausräumte, ich war ja nicht dabei, habe ich das als eine riesige Befreiung empfunden. Es wurde etwas erledigt zu dem ich damals nicht fähig war.

Natürlich sind sehr viele persönliche Dinge fort, aber es waren (zum Glück) auch viele Dinge dabei die ich eigentlich gar nicht gebraucht habe, mich aber auch nicht trennen konnte.

Jetzt habe ich eine kleine Wohnung und nur einen Schrank für Kleidung, persönliches etc. möchte auch nicht mehr, im Badezimmer noch ein kleiner Unterschrank. Und Küchenschrank.
Schuhe für den Sommer sind jetzt im Keller. Ich könnte auch eine Wohnung hier im Haus nehmen die ein Zimmer mehr hätte, aber das möchte ich bewusst nicht. Für das Geld was ich dadurch spare fahre ich einmal mehr in den Urlaub.
Hätte ich mehr Platz kämen auch wieder mehr Dinge hierher. Da muss ich drauf achten.

Viele Grüße


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05.01.2017 23:30
#33
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Hallo lilagrün,

gib Dich nicht auf. So vieles scheint unerreichbar, aber irgendwie gibt es immer Wege.

Ich habe zum Beispiel viele Jahre kein Geld gehabt, alles was rein kam ging zur Schuldenbegleichung wieder raus. Ich dachte ich würde es nie schaffen. Und heute kann ich problemlos rausgehen und mir Dinge kaufen.

Auch bei meinem Chaos dachte ich zuerst, ich schaffe das nie. Wenn ich vor den Bergen stand, schnürte es mir die Kehle zu, ich hatte das Gefühl verrückt zu werden, mein Schädel würde platzen. Dann habe ich mich ja hier angemeldet. Nachdem ich mich hier einigermaßen durchgelesen hatte, hatte ich wenigstens ein bisschen das Gefühl, nicht alleine zu stehen. Ich habe dann alles soweit auf Seite geräumt, das man laufen konnte. Dabei habe ich schon das ein oder andere weggeworfen oder zum Verschenken auf Seite gelegt. Und dann habe ich mit dem kleinsten Raum angefangen. Das war unser Bad. Ich habe es an einem Tag geschafft, das es übersichtlich und schnell zu reinigen war. Bis heute ist es in meinen Augen perfekt.

Als ich damit fertig war, kam das Schlafzimmer dran, die Bibliothek, die Küche und so weiter. Erst wenn der erste Raum fertig war, bin ich zum nächsten übergegangen. Es war verdammt hart, weil ich zum Teil schlimme Schmerzen im Rücken und Nacken hatte. Aber ich habe die Zähne zusammen gebissen. Heute ist es aufgeräumt und einige Sachen habe ich weggegeben und weggeworfen. Es ist immer noch wahnsinnig viel da. Tausende Bücher, Comics, Zeitschriften, Plüschtiere, Figuren, Lego, Kosmetik und ich weiß nicht was noch alles. Aber es erschlägt mich nicht mehr. Jetzt mache ich vormittags sauber und nachmittags gehe ich jedes Teil einzeln durch.

Für mich waren kleine Schritte wichtig. Immer nur stückweise, das ich nicht überfordert bin. Ein Regal, eine Kiste. So hatte ich ein Erfolgserlebnis. Den ganzen restlichen Berg habe ich komplett ausgeblendet. Dann ein weiteres Fach, ein weiteres Regal, eine weitere Tüte.

Es ist jetzt nicht so, das ich diese ganze Arbeit toll finde. Ich hasse sie abgrundtief, weil ich nicht das tun kann, was ich wirklich will. Ich will mich mit meinem Sohn beschäftigen, ich will basteln, puzzeln, lesen. Aber nicht diesen Mist! Ich muß mich jeden Tag zusammenreißen und mit mir kämpfen. Auf der anderen Seite bin ich stolz auf mich selbst. Ich muß nicht mehr im Slalom durch die Wohnung. Und es riecht ganz toll, wenn ich ins Weihnachtszimmer gehe.

Für mich wird das auch ein ewiger Kampf bleiben. Ich bin leicht zu verunsichern. Und es zieht mich immer wieder runter, wenn ich das Gefühl habe, die ganze Mühe wird nicht anerkannt. Hier ist niemand, der mich aufbaut, der sagt, das ist schön geworden. Als mein Sohn zu mir kam und meinte, das ich den Weihnachtsbaum schön hinbekommen hätte, war das ein wundervolles Gefühl.

Trotz allem, was hier im Moment läuft oder was in Zukunft kommt, werde ich auf keinen Fall aufgeben.

Und das solltest Du auch. Weiterkämpfen! Für Dich, weil Du es wert bist!

Herzliche Grüße

Alex



Ich bin wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich. Konrad Adenauer


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06.01.2017 19:14
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@DarkAngel

Das ist super, dass du das geschafft hast. Ich beneide dich.
Und es klingt schön, wenn du von deinem Zuhause erzählst.

lg


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13.01.2017 21:43
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Ich glaube, wenn ich einmal in der Woche bewusst putze, ist das für mich angenehmer als jeden Tag ein kleines bisschen.
Wenn ich es morgen wieder schaffe, dann ist es so, zumindest jetzt.
Ansonsten passe ich auf, die restlichen Tage nicht zuzumüllen.
Eine Hausfrau wird aus mir definitiv keine mehr werden. sfz


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