Entruempelung

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15.07.2013 16:05
avatar  Mute
#1
Mu
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Hallo, ich weiß eigentlich gar nicht mehr genau, wann meine Wohnung das letzte Mal vorzeigbar war. Ich glaube, es ist ca. 4 Jahre her. Bis zu dem Zeitpunkt habe ich es zwischendurch immer irgendwie geschafft. Doch inzwischen fehlt mir einfach die Kraft dazu. Ende August ziehe ich um und habe jetzt 3 Wochen lang versucht, mich aufzuraffen - es ging nicht. Es erscheint mir einfach zuviel.
Heute morgen habe ich bei einer Firma angerufen, die auch Messiewohnungen entruempelt und reinigt. Seitdem fühle ich mich etwas erleichtert. Anders wußte ich mir nicht mehr zu helfen. ... die Tütenmethode hat mir leider immer nur genug kurz geholfen. Ich hoffe, dieser radikale Schritt hilft mir, zukünftig so zu leben, wie ich gerne möchte.

Hat hier jemand Erfahrungen mit "Profis" ?



Gruss,
Mute


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15.07.2013 17:49
avatar  bubble
#2
bu
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Hallo Mute,

nein ich habe keine Erfahrung mit Profis.
Finde es aber gut, dass Du den Schritt gegangen bist, um den Messie-Spuk zu beenden. Was planst Du um damit Du in Zukunft, das Problem nicht wieder auftritt. MEine Wohnung ist jetzt seit ein paar Wochen wieder o.k. (aber och nicht alles top) und muss doch sehr aufpassen.



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15.07.2013 23:53 (zuletzt bearbeitet: 15.07.2013 23:55)
avatar  Mute
#3
Mu
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Hallo bubble,

eine gute Frage, die mich auch sehr beschäftigt. Es gibt keinen Plan, der mich letztendlich zum Scheitern verurteilen wuerde. Denn wenn ich einen genauen Plan mache, werde ich ihn - nicht bzw. teilweise - erfüllen und mir dann wieder Vorwürfe machen und in diese seltsame Schockstarre fallen. Ich habe in der Woche zwei Tage (inkl. Sonntag), die mir für häusliche Dinge zur Verfügung stehen. Der Gedanke ist, an diesen beiden Tagen feste Tätigkeiten einzubauen, ohne es zu übertreiben. Z.B. an dem einen Tag Staub wischen und an dem anderen die Ordnung herzustellen, falls etwas in der Woche liegen geblieben ist.

In weiss, dies wird mir ungeheuer schwer fallen. Doch die neue Wohnung hat zB viel mehr Licht als meine jetzige - momentan wohne ich in einer stockfinsteren Bude - nicht gerade DER Ansporn für weniger Schockstarre. Meine Hoffnung liegt also darin, dass ich dieses neue Paradies nicht verkommen lassen möchte. Auch wenn ich weiss, dass es mich viel Mühe und Kraft kosten wird. Das ist jetzt meine Hoffnung, nachdem ich erst vor Kurzem den absoluten Tiefpunkt erreicht habe, weil nicht mal meine Freundin eine Nacht bei mir übernachten konnte, da ich mein Aufräumziel nicht geschafft hatte.

Nein, es mangelte nicht an Zeit, nur an der nötigen Kraft. Da lenke ich mich doch lieber mit meinen Lieblingsserien oder dem Computer ab, bis ich es am nächsten Tag wieder versuche und erneut eigentlich schon beim Anblick des Chaos verzweifle und kapituliere.

Ich hatte mir überlegt, dass es eine kleine Kiste geben wird, in der ich Dinge bis zum nächsten freien Tag zwischenlagern darf, dann müssen sie weggeräumt werden....


Ansonsten bin ich offen für Ideen und habe etwas Angst vor übermorgen, wenn die erste Besichtigung durch diese Firma stattfindet. Wahrscheinlich werde ich vor Scham weinen... :(



Gruss,
Mute


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16.07.2013 00:37 (zuletzt bearbeitet: 16.07.2013 00:43)
avatar  bubble
#4
bu
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Ja, die Angst es nicht dauerhaft geregelt zu bekommen, empfinde ich auch als beklemmend. und das Chaos ist absolut lähmend, es ist wirklich das Schwerste überhaupt den Anfang zu finden .
Drück Dir ganz fest die Daumen mit der neuen Wohnung. Diese Firma wird ja wohl auch von Dir bezahlt, Du brauchst Dich finde ich nicht vor Leuten schämen die Geld nehmen, dass ist eben eine Dienstleistung und SCHEIß darauf was die denken. Die denken wohl nur XY Euro und was für ein Saustall.

Wenn Du weinst solltest Du vor Erleichterung weinen und schön das Du eine Freundin hast, die Dich mag auch wen Du vielleicht ein kleines Ferkel bist, hat halt jeder seine Schwächen.

Ich vesuche jeden Tag eine 1/2 Stunde Hausarbeit und ich Hasse es auch wenn es immer weniger schwierig ist. Ich hätte gerne eine tolle Hotelsuite mit Top-Service.


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16.07.2013 08:58
avatar  Kalista
#5
Ka
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Hallo,

zuerst einmal herzlichen Glückwunsch zu deinem Entschluß, das Problem anzugehen. Ich hätte das in der Form definitiv nicht gekonnt. Die ganzen Sachen, die man alle noch gebrauchen kann... Meine Bewunderung hast Du und die Sache mit der Lähmung kann ich nur zu gut nachvollziehen. Ansonsten schließe ich mich bubble an, Scham ist absolut nicht nötig. Du bist halt so, na und ? Denkst du hinter deren Fassaden blühen ausschließlich duftende Rosen ? Erfahrungsgemäß ist es doch so, daß die, die am meisten mit dem Finger auf andere zeigen, den meisten Dreck am Stecken haben. Du kannst die Sache hoch erhobenen Hauptes angehen, immerhin tust du etwas, soweit müssen andere erstmal kommen.
Für die Zeit danach kann ich Routine empfehlen. In den letzten Jahren sind mir meine Balkonpflanzen oft (fast) vertrocknet. Dieses Jahr habe ich es geschafft, mir anzugewöhnen, sie gleich nach dem Aufstehen zu gießen - das funktioniert wunderbar und wird auch nicht vergessen. In einem anderen Forum wird geraten, täglich die "Beweise zu beseitigen" - die Formulierung finde ich zwar merkwürdig, den Gedanken aber richtig gut - und so erschreckend "normal" ;) Es geht hierbei darum, sofort aufzuräumen. Also z.B. die "Beweise", daß gefrühstückt wurde zu beseitigen, indem man den Tisch sofort abräumt und abwischt, das Geschirr in den Spüler räumt usw. Das sind ja meist nur ein paar Griffe und die kosten nicht viel Zeit. Wichtig ist hier hauptsächlich, sich das wirklich anzugewöhnen. Wenn Du immer bis zum Wochenende wartest, sehe ich einfach die Gefahr, daß sich da schon wieder eine Menge angesammelt hat. Ich bin aber sicher, bei einer Person reicht eine halbe Stunde am Tag um die Wohnung auf einem "ordentlichen" Level zu halten und putzen geht dann auch viel schneller, weil man ja vorher nicht groß rumräumen muß. So in der Art stelle ich mir das zumindest hier bei mir vor, wenn ich endlich am entsprechenden Punkt angekommen bin.

Aber nochmal das Wichtigste: Kopf hoch, es gibt absolut keinen Grund sich zu schämen. Du hast etwas in deinem Leben, was Du ändern möchtest, das gehst Du an und das ist toll. Du bist toll.


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