stimmt mausohr,

an euch beide und eure Vereinbarungen habe ich nicht gedacht. ja ihr seid ein weiteres Beispiel dafür dass ehen mit "messiepartner" trotz der Probleme bestehen können.

und dann gibt es leider viele ehen, die nicht bestehen bleiben, weil diese Trennung zwischen mein leben und das leben des Partners selten in der form wie von feuervogel beschrieben, in der Beziehung aufrechterhalten wird.

ich kenne ein weiteres paar. er trinkt ziemlich viel und oft. wenn ich mit seiner frau spreche, sagt sie, es ist sein leben, dass er "versäuft". ich bewundere, dass sie das so sieht und nicht aus der angst heraus, ihn verlieren zu können, alles tut, damit er nicht trinkt.
in dieser weise habe ich feuervogels worte gelesen.

viele grüsse
sonja

Ich habe ein Paar vor Augen (TV) er taubblind,sie hörend, mit hörende Tochter. Die ersten 25 Jahre hat die Frau schwerpunktmässig für den taubblinden Mann gesorgt
und ihn viel begleitet, aber dann hat sie viel für ihr eigenes Leben gesorgt...........nur beruflich arbeiten sie zusammen.......auch eine Möglichkeit.

liebe Feuervogel,

danke für deine Worte. Ich lese sie bereits ein drittes Mal und stelle fest, dass sie "schwer" auf mich wirken.

also den preis, den du zahlst, das entschliesst sich mir nicht ganz. ich versuche darzustellen, was ich verstanden habe, mit der bitte, zu bestätigen oder richtig zu stellen.

also, wenn jemand krank ist, dann zieht er die volle Aufmerksamkeit auf sich (ich erinnere mich, dass mein vater jahre im Krankenhaus verbracht hat und er war in dieser zeit der hauptfokus unserer Familie). und der angehörige wird dadurch in eine Position geschoben, die du "inexistent" genannt hast (ziemlich heftig dieses wort). also eine Person, die kaum eine Möglichkeit hat zu helfen, obwohl sie sieht, das hilfe nützlich sein könnte und dabei machtlos und hilflos und tatenlos zusehen muss, dass der andere so krank ist (so beschreibe ich das, weiss nicht, ob dein inexistent damit ausreichend beschrieben ist oder mehr drin steckt - falls mehr, das ist der teil, den ich nicht verstehe).
und du hast die aufgabe übernommen, die wunde immer wieder auf die wunde aufmerksam zu machen, mit dem wissen, dass der verwundete alles andere als begeistert ist. aaaahhhh, ich beginne zu verstehen... aus deiner Hilflosigkeit heraus, hast du immer wieder in die wunde gepickst und bist auf widerstand und verletzt sein gestossen, weil du nicht akzeptieren wolltest, dass du nichts machen kannst. und du hast es soooo lange versucht und bist gegen die wand gelaufen (PREIS), bis du das akzeptieren gelernt hast (möglicherweise mit hilfe der vielen, die ebenfalls ähnliche Situationen bei sich daheim erleben) - aaaahhhhh, ein weiteres mal. ich denke zu erkennen, was also angehörigen arbeit ausmacht.

und seit dieser Erkenntnis für dich, hast du dein leben anders gestaltet und versucht mit dem "inexistent" auf andere weise umzugehen, so dass du dich existent fühlen kannst und deine Beziehung dabei aufrecht erhältst und hinbekommen, dass dein mann, die grenzen, die du ihm aufgezeigt hast, respektiert, damit du dein leben bei ihm leben kannst.

viele messies sind leider so, dass sie diese grenzen nicht respektieren und dadurch die Trennung herbei führen, weil der andere in seiner Hilflosigkeit keinen anderen weg mehr sieht als für sich zu sorgen und eigene wege zu gehen. und leider erkennen viele messies diesen grenzüberschreitungsfehler nicht.

falls du zeit hast, so würde ich gerne mehr erfahren, welche Einstellungen du verändert hast und vielleicht auch einige deiner Handlungsweisen, dass du mit deinem mann geduldig sein kannst und sozusagen zuschauen kannst, dass er sein leben in eine ungesunde Richtung lenkt ohne damit aktiv zu sein.

meine Hochachtung gegenüber den angehörigen, die diese art des zuschauens und umgangs leben können und keine angst vor den möglichen Konsequenzen/ verlusten haben, wenn sie an der weiche stehen, für sich selbst sorgen zu müssen (im sinne von sich schützen vor gewalt, vor gesundheitsgefährdung, vor....)

viele grüsse

Jetzt wird mir bewusst, wieviel vergebliche Kraft Mama investiert hat, sich sorgen zu machen und wege zu suchen,um mich vor dem Absturz ins Bodenlose zu bewahren.
Teddymän hat diese Kraft gar nicht erst gross aufgebracht. Eher kämpft nur dafür, dass er mit dem Nötigsten versorgt ist und das klappte bis jetzt immer.
Trotzdem: dadurch riskiert man von beiden seiten aus den Verlust der Beziehung. Zwar habe ich Mama und Teddymän nicht ganz verloren,doch wenn ich genau hinsehe, so läuft
die Beziehung zu beiden sehr auf schmaler Spur. Es ist eigentlich nur noch ein Trampelpfad. Ich vermisse aber nix,zumindest nicht bei Mama.
Und doch merke ich, so geht es nicht weiter. Ich weiss aber auch, aus allten Trampelpfaden ausbrechen und neue Wege suchen und finden und gehen,ist ein grosser
Kraftakt. Ich bin immer wieder von neuem sehr unsicher,ob ich das schaffe. Bin quasi schon vor dem Start müde und erschöpft. Gesundheitliche Probleme bei uns beiden
sind ein zusätzlicher Sorgenrucksack. Sind zwar zurzeit relative Kleinigkeiten, aber gerade bei mir denke ich immer, wer weiss, was noch dazukommt.
Auf eine bestimmte fachärztliche Untersuchung muss ich jetzt wieder 8 Wochen warten. Hoffentlich verschlechtert sich bis dahin nix. Halsgefässe sind frei, das ist gut zu wissen.
Najut, morgen ist ne Pause , ich fahre nach Dresden. Es ist etwas, wo ich mal für mich sorge. Grüssele Mausohr